„Wich­tig für Ver­kehrs­wen­de und resi­li­en­te Lieferketten“

Die Häfen in Mannheim und Ludwigshafen sind ein wichtiger Standortvorteil für die Metropolregion Rhein-Neckar: Sie sind für die exportstarke Industrie Tor zur Welt und gleichzeitig zentral für die Versorgung von Unternehmen sowie der Region mit Rohstoffen und Energie.

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Mehr als 13 Mil­lio­nen Ton­nen Güter wur­den im Vor­jahr dort umge­schla­gen. Wel­che Poten­zia­le die Häfen bie­ten und was zu tun ist, um die Häfen lang­fris­tig zu sichern und ihre Wei­ter­ent­wick­lung zu ermög­li­chen, waren Leit­fra­gen beim Hafen­fo­rum 23. Rund 100 Gäs­te aus Wirt­schaft, Poli­tik, Ver­wal­tung und Wis­sen­schaft waren der Ein­la­dung der Industrie- und Han­dels­kam­mern (IHK) Pfalz und Rhein-Neckar ins BASF-Gesellschaftshaus gefolgt.
“Die Häfen sind zen­tra­le Ver­kehrs­kno­ten­punk­te für den Güter­trans­port in und aus unse­rer Regi­on. Sie sind auch ein wich­ti­ger Teil der öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on”, sag­te Man­fred Schna­bel, Prä­si­dent der IHK Rhein-Neckar, in der Ein­füh­rung. So ver­wies er auf die Bedeu­tung von Was­ser­stra­ßen als umwelt­freund­li­che Alter­na­ti­ve zum Stra­ßen­ver­kehr: Ein Bin­nen­schiff kann bis zu 200 LKWs erset­zen. “Die Bin­nen­schiff­fahrt leis­tet somit einen wich­ti­gen Bei­trag zur Ver­kehrs­wen­de“, sag­te Schna­bel. Zudem sei­en die Bin­nen­hä­fen für resi­li­en­te Lie­fer­ket­ten wich­tig. Durch die Anbin­dung an das Schienen- und Stra­ßen­netz sind sie sehr fle­xi­bel. „Feh­len Kapa­zi­tä­ten auf der Was­ser­stra­ße, steht die Schie­ne zur Ver­fü­gung, und umge­kehrt”, führ­te der IHK-Präsident aus.
Gleich­zei­tig sei­en die Her­aus­for­de­run­gen für die bei­den Häfen enorm. So kri­ti­sier­te Schna­bel die Bun­des­re­gie­rung: “Im Haus­halt für 2023 wur­den die Mit­tel für Was­ser­stra­ßen um 350 Mil­lio­nen Euro gekürzt. Das passt nicht zum erklär­ten Ziel der Ampel, den Anteil des Bin­nen­schiffs am Trans­port­auf­kom­men zu erhö­hen!” Unser Wirt­schafts­stand­ort brau­che eine leis­tungs­fä­hi­ge Was­ser­stra­ße und ent­spre­chen­de Mit­tel für den Ausbau. 
An die Kom­mu­nen appel­lier­te Schna­bel, bei der Ent­wick­lung neu­er Wohn­quar­tie­re auf die Bedar­fe der Hafen­wirt­schaft Rück­sicht zu neh­men und bei Aus­wei­sung neu­er Wohn­ge­bie­te auf Abstand zu ach­ten, da sonst Kon­flik­te vor­pro­gram­miert sei­en. Der IHK-Präsident for­der­te zudem, die Erreich­bar­keit der Häfen auf der Stra­ße und der Schie­ne zu gewähr­leis­ten; inklu­si­ve der Hinterlandanbindung. 
Dr. Uwe Lie­belt, Vize­prä­si­dent der IHK Pfalz und Pre­si­dent Euro­päi­sche Ver­bund­stand­or­te der BASF SE, führ­te aus: “Deutsch­land und Euro­pa ste­hen vor einer gro­ßen struk­tu­rel­len Trans­for­ma­ti­on. In der Che­mie­in­dus­trie müs­sen wir unse­re Rohstoff- und Ener­gie­ba­sis in den kom­men­den 20 Jah­ren grund­le­gend umstel­len. Trotz gro­ßer Anstren­gun­gen die­ses Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­ses muss die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der deut­schen Stand­or­te erhal­ten blei­ben. Vor die­sem Hin­ter­grund ist eine her­vor­ra­gen­de logis­ti­sche Anbin­dung für uns ein wich­ti­ger Erfolgs­fak­tor. Die Bin­nen­schiff­fahrt leis­tet einen wesent­li­chen Bei­trag für die deut­sche Indus­trie und trägt zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Stand­orts Deutsch­land bei. Die Befahr­bar­keit des Rheins, vor allem in Nied­rig­was­ser­pha­sen, und damit die Ver­sor­gung der am Rhein gele­ge­nen Pro­duk­ti­ons­stät­ten kann gro­ße nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Lie­fer­si­cher­heit für unse­re Kun­den haben. Als Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­men haben wir heu­te bes­se­re Pro­gno­se­mo­del­le für Pegel­stän­de, mehr inter­mo­da­le Fle­xi­bi­li­tät und mehr nied­rig­was­ser­gän­gi­ge Schif­fe. Zur wei­te­ren Erhö­hung der Kli­ma­re­si­li­enz unse­rer Pro­duk­tio­nen fehlt noch die schnellst­mög­li­che Umset­zung der Abla­de­op­ti­mie­rung am Mittel- und Nied­ri­grhein. Die­se leis­tet einen gro­ßen Bei­trag zur Lie­fer­si­cher­heit deut­scher Unter­neh­men und damit zur Sicherung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Indus­trie­stand­orts Deutschlands.”
Der baden-württembergische Ver­kehrs­mi­nis­ter Win­fried Her­mann beton­te: “Für einen kli­ma­scho­nen­de­ren Güter­trans­port ist Bin­nen­schiff­fahrt von zen­tra­ler Bedeu­tung. Der ver­gan­ge­ne Som­mer, in dem die Pegel­stän­de in Fol­ge der anhal­ten­den Tro­cken­heit auf Rekord-Tiefststände fie­len, muss uns eine War­nung sein. Die Bin­nen­schiff­fahrt braucht ver­läss­li­che Was­ser­stra­ßen und Häfen, die als Güter­ver­kehrs­zen­tren an Schie­ne und Stra­ße ange­bun­den sind. Der Bund, der für die Flüs­se als Bun­des­was­ser­stra­ßen zustän­dig ist, muss die Was­ser­we­ge und damit die Bin­nen­schiff­fahrt end­lich fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehö­ren auch die Sanie­rung und Ver­län­ge­rung der Neckar­schleu­sen für 135-Meter-Schiffe. Ohne Aus­bau­maß­nah­men wird die Ver­la­ge­rung von der Stra­ße auf die Was­ser­stra­ße nicht gelingen.”
Danie­la Schmitt, Minis­te­rin für Wirt­schaft, Ver­kehr, Land­wirt­schaft und Wein­bau des Lan­des Rheinland-Pfalz, sag­te: “Als Part­ner für die ver­la­den­de Wirt­schaft und Logis­tik­bran­che sind die Häfen unver­zicht­ba­rer Bestand­teil des Wirt­schafts­stand­or­tes. Um den Häfen eine Zukunfts­per­spek­ti­ve zu geben, müs­sen die­se im Bestand gesi­chert und hafen­wirt­schaft­lich wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Die­se Bemü­hun­gen flan­kie­ren wir poli­tisch auf allen Ebe­nen. Ziel ist, die gro­ßen Poten­tia­le der Bin­nen­schiff­fahrt noch bes­ser nut­zen. Die Ver­ein­bar­keit von öko­no­mi­scher und öko­lo­gi­scher Nach­hal­tig­keit erfor­dert es daher, dass auch der Aus­bau der Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur, ins­be­son­de­re die Abla­de­op­ti­mie­rung Mit­tel­rhein, jetzt dyna­misch vor­an­ge­trie­ben wird. In unse­rer her­aus­for­dern­den Zeit benö­ti­gen wir jede Kraft­an­stren­gung, damit unser Land als Wirt­schafts­stand­ort leistungs- und zukunfts­fä­hig bleibt.”

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