Natio­na­le Hafenstra­te­gie unter­streicht Bedeu­tung der deut­schen Seehäfen

Küstenländer sehen gesamtstaatliche Aufgaben

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Die Küs­ten­län­der begrü­ßen den Beschluss einer Natio­na­len Hafenstra­te­gie durch das Bun­des­ka­bi­nett vom 20. März. Damit liegt erst­mals in Deutsch­land eine sol­che Stra­te­gie vor. Die Häfen in Euro­pas größ­ter Volks­wirt­schaft, die wie kaum ein ande­res Land der Euro­päi­schen Uni­on auf den Außen­han­del setzt, lie­gen im unmit­tel­ba­ren natio­na­len Inter­es­se des Bun­des und aller Bun­des­län­der. Ihr Unter­halt ist nicht allei­ni­ge Auf­ga­be der Län­der, in denen die See­hä­fen lie­gen, son­dern ein gemein­sa­mes Anliegen.

Nie­der­sach­sens Wirtschafts- und Hafen­mi­nis­ter Olaf Lies: „Der Ent­wick­lung der Hafenstra­te­gie ging ein mehr­jäh­ri­ger Pro­zess vor­aus, in den wir uns als Län­der inten­siv ein­ge­bracht haben. Eine gut ver­netz­te Koope­ra­ti­on beim Waren­um­schlag, aber noch viel mehr bei der Sicherung unse­rer Ener­gie­ver­sor­gung sind Ange­le­gen­hei­ten von stra­te­gi­scher, natio­na­ler Rele­vanz. Denn nicht erst seit dem Angriff Russ­lands auf die Ukrai­ne vor zwei Jah­ren wis­sen wir, dass die siche­re Ener­gie­ver­sor­gung Deutsch­lands maß­geb­lich von unse­ren Häfen abhängt. Unse­re Stand­or­te im Nor­den sor­gen nicht nur kurz­fris­tig für Ener­gie­im­por­te: Mit­tel­fris­tig wer­den wir mit unse­ren Häfen durch die Anlan­dung von grü­nen Gasen die Kli­ma­wen­de und damit die Trans­for­ma­ti­on unse­rer Indus­trie in Deutsch­land vor­an­trei­ben. Denn unse­re Häfen sind auch die Basis für den drin­gend benö­tig­ten Offshore-Ausbau. Jetzt heißt es, dass Län­der und Bund gemein­sam Ver­ant­wor­tung über­neh­men, wenn wir die Hafen­in­fra­struk­tur wei­ter­hin zukunfts­fä­hig gestal­ten wol­len. Wir neh­men posi­ti­ve Signa­le vom Bund wahr, dass die Nord­län­der und die Küs­te als das ange­se­hen wer­den, was sie sind: das ener­gie­po­li­ti­sche Herz Deutsch­lands. Wir sind die Garan­ten für eine unab­hän­gi­ge, diver­si­fi­zier­te und genau­so sau­be­re und dau­er­haft güns­ti­ge Ener­gie­ver­sor­gung. Der Aus­bau unse­rer Häfen ist eine Fra­ge von Sicher­heit – und damit eine natio­na­le Auf­ga­be. Wir über­neh­men hier Ver­ant­wor­tung für ganz Deutsch­land und bewei­sen ein ums ande­re Mal, dass wir in der Lage sind, die not­wen­di­ge, bestell­te Infra­struk­tur schnell zu pla­nen und zu geneh­mi­gen und pünkt­lich zu lie­fern. Das kön­nen wir finan­zi­ell aller­dings als Län­der nicht allei­ne stem­men. Das bedeu­tet, dass wir hier wei­ter mit dem Bund an Lösun­gen auch für die finan­zi­el­len Fra­gen arbei­ten müssen.“

Dem Beschluss des Bun­des­ka­bi­netts war ein mehr­jäh­ri­ger inten­si­ver Erar­bei­tungs­pro­zess vor­aus­ge­gan­gen, in den sich die Küs­ten­län­der mit kon­kre­ten For­de­run­gen ein­ge­bracht haben. Die gemein­sa­men Erwar­tun­gen der Küs­ten­län­der an die­se neue Hafenstra­te­gie ein­schließ­lich der wich­tigs­ten Fra­ge zur künf­ti­gen Finan­zie­rung der deut­schen See­hä­fen wur­den im Rah­men des 11. Hafen­ent­wick­lungs­dia­lo­ges der Küs­ten­län­der mit dem Bund noch ein­mal unter­stri­chen. Die zustän­di­gen Minis­te­rin­nen, Minis­ter und Sena­to­rin­nen aus Ham­burg, Bre­men, Nie­der­sach­sen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erklä­ren daher gemeinsam:

Eine Natio­na­le Hafenstra­te­gie geht ein­her mit natio­na­ler Ver­ant­wor­tung! Den begon­ne­nen Dia­log mit dem Bund und den übri­gen Bun­des­län­dern wer­den wir auf Grund­la­ge der heu­te beschlos­se­nen Stra­te­gie kon­struk­tiv und ver­läss­lich fort­füh­ren. Dabei ste­hen die Küs­ten­län­der klar zu ihrem Auf­trag und zu ihrer Ver­ant­wor­tung, die Leis­tungs­fä­hig­keit der See­hä­fen für den deut­schen Außen­han­del zu erhal­ten und aus­zu­bau­en. Die Ener­gie­wen­de und die Dekar­bo­ni­sie­rung sind ohne Häfen nicht zu machen. Die Küs­ten­län­der sind aber allein nicht in der Lage, die erheb­li­chen Inves­ti­tio­nen ange­sichts der nun anste­hen­den natio­na­len Her­aus­for­de­run­gen und Auf­ga­ben­stel­lun­gen der Ener­gie­wen­de, des Kli­ma­wan­dels und auch der Sicher­heit eigen­stän­dig zu lösen.

In der Natio­na­len Hafenstra­te­gie wer­den den Häfen wich­ti­ge Zukunfts­auf­ga­ben im Bereich der Ener­gie­wen­de, der Trans­for­ma­ti­on der Indus­trie, der Versorgungs- und Pro­duk­ti­ons­si­cher­heit, der neu­en Sicher­heits­ar­chi­tek­tur im Rah­men der NATO-Mitgliedschaft und auch dem not­wen­di­gen Kampf gegen den Schmug­gel ille­ga­ler Güter wie Dro­gen und Waf­fen zuge­wie­sen. Die Natio­na­le Hafenstra­te­gie zeigt die immensen Her­aus­for­de­run­gen auf, vor denen Deutsch­land steht und für deren Bewäl­ti­gung leis­tungs­fä­hi­ge Häfen unbe­dingt erfor­der­lich sind.

Die See­hä­fen garan­tie­ren im Ver­bund mit der See- und Bin­nen­schiff­fahrt die Ver­sor­gungs­si­cher­heit in wei­ten Tei­len der Bun­des­re­pu­blik und auch der benach­bar­ten Staa­ten. Sie sor­gen dafür, dass Unter­neh­men sowie Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher Güter, Roh­stof­fe und Ener­gie zuver­läs­sig erhal­ten und ermög­li­chen den Export, der für Deutsch­land über­ra­gen­de wirt­schaft­li­che Bedeu­tung hat. Die See­schiff­fahrt sichert den Zugang zum glo­ba­len Waren­aus­tausch. Über 60 Pro­zent des deut­schen Im- und Expor­tes erfol­gen auf dem See­weg. Zudem gene­rie­ren die See­hä­fen Wert­schöp­fung und Arbeits­plät­ze weit über die Gren­zen der jewei­li­gen Regi­on hinaus.

Die Küs­ten­län­der begrü­ßen daher, dass der Bund ange­kün­digt hat, zeit­nah kon­kre­te Vor­schlä­ge zur Umset­zung wesent­li­cher Bau­stei­ne der Natio­na­len Hafenstra­te­gie ein­schließ­lich der Finan­zie­rung vor­zu­le­gen. Eine bun­des­wei­te För­de­rung für die See- und Uni­ver­sal­hä­fen und ein erhöh­ter Aus­gleich für die beson­de­ren finan­zi­el­len Belas­tun­gen durch die See­hä­fen (Hafen­las­ten) muss der nächs­te Schritt nach Vor­la­ge die­ses Papiers sein, um ins Han­deln zu kommen.

Olaf Lies

© MUMW Sino Photography

 

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