HGK Ship­ping begrüßt HVO100-Zulassung und for­dert Bran­chen­lö­sung für die Dekar­bo­ni­sie­rung der Binnenschifffahrt

Duisburg. Die HGK Shipping unterstützt die Entscheidung der Bundesregierung, den klima-freundlicheren, aber derzeit noch teureren Alternativkraftstoff HVO100 zuzulassen. Zugleich sieht Europas größtes Binnenschifffahrtsunternehmen darin eine Chance, die Dekarbonisierung des Verkehrsträgers mittelfristig voranzutreiben.

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Die euro­päi­sche Bin­nen­schiff­fahrt ist zur­zeit mit hohen Inves­ti­ti­ons­kos­ten für neue Schiffs­an­trie­be kon­fron­tiert. Der Bio­die­sel HVO kommt auch des­halb zum rich­ti­gen Zeit­punkt. Denn die Bran­che ist mit ihren rund 13.000 Schif­fen nicht groß genug, um her­stel­ler­sei­tig ent­spre­chen­de Ent­wick­lun­gen in die­sem Bereich initi­ie­ren bezie­hungs­wei­se ein­for­dern zu kön­nen. Eben­so schließt die hohe Alters­struk­tur der Flot­ten eine wirt­schaft­li­che Umstel­lung der mit fos­si­lem Brenn­stoff betrie­be­nen Moto­ren auf alter­na­ti­ve Antriebs­kon­zep­te, bei­spiels­wei­se über Ammo­ni­ak, Metha­nol und Was­ser­stoff, kurz­fris­tig aus. Denn auch hier fehlt die not­wen­di­ge Infra­struk­tur noch.

Aus Sicht der HGK Ship­ping kann die HVO-Betankung daher eine sinn­vol­le Über­gangs­lö­sung für die Bin­nen­schiff­fahrt dar­stel­len. Hier­für, so die For­de­rung des Unter­neh­mens, müss­ten die Mehr­kos­ten jedoch so lan­ge geför­dert wer­den, bis Markt­me­cha­nis­men den Preis für HVO100 auf das Niveau her­kömm­li­chen Die­sels regu­liert haben. Mit dem voll­stän­di­gen Ein­satz des bio­ge­nen Kraft­stoffs und damit ver­bun­de­nen gerin­ge­ren Emis­sio­nen von CO2 sowie Ruß­par­ti­keln und Stick­oxi­den könn­te der Ver­kehrs­trä­ger bereits 2030 nahe­zu kli­ma­neu­tral sein, so die Pro­gno­se des Branchenführers.

„Das grü­ne Licht aus Ber­lin für den Ein­satz ist ein wich­ti­ger Impuls für Mobi­li­tät in Deutsch­land – dies gilt auch für den ohne­hin sehr kli­ma­freund­li­chen Ver­kehrs­trä­ger Bin­nen­schiff. Des­halb set­zen wir ab sofort auf HVO100.“
Stef­fen Bau­er, CEO der HGK Ship­ping GmbH

Bau­er betont, die­ser Kraft­stoff kön­ne die CO2-Emis­sio­nen im Ver­gleich zu her­kömm­li­chen fos­si­len Brenn­stof­fen signi­fi­kant mini­mie­ren und eine trag­fä­hi­ge Brü­cken­lö­sung in einer Pha­se, in der sich emis­si­ons­freie Antriebs­tech­no­lo­gien in Ent­wick­lung befin­den, dar­stel­len. Auf­grund hoher For­schungs­aus­ga­ben für inno­va­ti­ve Antrie­be und dem öko­no­misch unrea­lis­ti­schen Sze­na­rio, älte­re Bestands­flot­ten rasch und umfas­send mit neu­en Schiffs­mo­to­ren aus­zu­stat­ten, wer­de dank HVO100 schon jetzt eine res­sour­cen­scho­nen­de­re Trans­port­lo­gis­tik Rea­li­tät. Bin­nen­schif­fe wer­den auf­grund ihrer Lang­le­big­keit anders als die meis­ten Hoch­see­schif­fe noch im Dienst sein, wenn wei­te­re gesetz­li­che Vor­ga­ben zur Redu­zie­rung der CO2-Emis­sio­nen in Kraft treten.

„Wir bit­ten die Poli­tik, eine Bran­chen­lö­sung in Betracht zu zie­hen und ent­spre­chen­de Anrei­ze zur flä­chen­de­cken­den Nut­zung des bio­ge­nen Kraft­stof­fes in der Bin­nen­schiff­fahrt zu schaf­fen. Eine befris­te­te Steu­er­ent­las­tung zum Bei­spiel, die nur so lan­ge not­wen­dig wäre, bis sich der HVO-Preis an den Die­sel­kraft­stoff ange­gli­chen hät­te, wür­de die Nut­zung die­ser Über­gangs­lö­sung ent­schei­dend vor­an­trei­ben. Par­al­lel dazu soll­ten Forschungs- und Ent­wick­lungs­maß­nah­men im Bereich der Brenn­stoff­zel­len­tech­no­lo­gie dau­er­haft und gezielt geför­dert wer­den. So wür­den Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen, die im Schnitt 55 Jah­re alten Flot­ten auch unter Nach­hal­tig­keits­aspek­ten moder­ni­sie­ren zu kön­nen. Dann könn­te die Bin­nen­schiff­fahrt planungs- und damit zukunfts­si­cher wach­sen und als wich­ti­ger Ver­kehrs­trä­ger dabei hel­fen, im Sin­ne der avi­sier­ten Ener­gie­wen­de den CO2-Aus­toß in den nächs­ten Jah­ren bereits deut­lich zu sen­ken“, unter­streicht Stef­fen Bau­er die Not­wen­dig­keit der gewünsch­ten staat­li­chen Unterstützung.

Die HGK Ship­ping hat bereits Kon­tin­gen­te des Bio­kraft­stoffs erwor­ben, um Tei­le ihrer Flot­te künf­tig aus­schließ­lich mit HVO100 betan­ken zu kön­nen. Für den Ein­satz des nicht aus fos­si­len Quel­len gewon­ne­nen Treib­stoffs ist auch bei älte­ren Antrie­ben kei­ne grö­ße­re tech­ni­sche Umrüs­tung not­wen­dig. Damit ergibt sich für die Bran­che die Chan­ce, auch älte­re Schiffs­flot­ten ohne signi­fi­kan­te Inves­ti­tio­nen wei­ter ein­zu­set­zen und trotz­dem mit einer Ein­spa­rung von bis zu 90 Pro­zent der CO2-Emis­sio­nen einen bedeu­ten­den Bei­trag zur Dekar­bo­ni­sie­rung der euro­päi­schen Bin­nen­schiff­fahrt zu leisten.

HVO steht für Hydro­trea­ted Vege­ta­ble Oils, also hydro­be­han­del­tes Pflan­zen­öl. Es wird aus bio­ge­nen Roh­stof­fen wie Abfäl­le der Agrar- und Lebens­mit­tel­in­dus­trie erzeugt. Dies sind unter ande­rem gebrauch­te Spei­se­öle, pflanz­li­che und tie­ri­sche Fet­te sowie orga­ni­sche Bestand­tei­le von Sied­lungs­ab­fäl­len, die zu brenn­ba­ren Koh­len­was­ser­stof­fen trans­for­miert wer­den. Die Zahl 100 steht für die hun­dert­pro­zen­ti­ge Her­stel­lung aus die­sen Ölen.

Die „GAS 92“ zählt zu den Schif­fen der Flot­te von HGK Ship­ping, die für die Betan­kung mit dem Bio­kraft­stoff HVO100 prä­de­sti­niert sind. (Quel­le: HGK Ship­ping)

Quel­le & Kontakt

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Pres­se­spre­cher

Tele­fon 0221 / 390 11 90
E‑Mail lorenzc(at)hgk.de

Häfen und Güterverkehr Köln AG
Pres­se­stel­le
Am Nieh­ler Hafen 2
50735 Köln

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