DWSV e.V. for­dert mehr Inves­ti­tio­nen und leis­tungs­fä­hi­gen Aus­bau der Wasserstraßen-Infrastruktur

Energiewende, Verkehrswende und Klimawandel sind seit Monaten in aller Munde. Fokus des 3. Bayerischen Wasserstraßen- und Schifffahrtstags in Nürnberg war es aufzuzeigen, welchen Beitrag die Wasserstraßen zu diesen wichtigen Zukunftsthemen leisten können:  Welche wirtschaftlichen Aspekte gehen von den Wasserstraßen aus?  Welchen Beitrag leisten Wasserkraft und Wasserstoff in Zeiten der Energiewende?  Welche Bedeutung hat das Wassermanagement in Bayern?

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Dr. Micha­el Fraas, Vor­sit­zen­der des DWSV, begrüß­te die rund 70 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus Binnen- und Per­so­nen­schiff­fahrt, Logistik- und Indus­trie­un­ter­neh­men, Fluss­kreuz­fahr­ten, Häfen, Infra­strukturbetreibern, Poli­tik, Ver­wal­tung und Ver­bän­den und beton­te die Bedeu­tung der Was­ser­stra­ße: „Die Ver­kehrs­wen­de geht nicht ohne die Was­ser­stra­ße. Im Ver­gleich zu ande­ren Ver­kehrs­trä­gern hat die Was­ser­stra­ße einen Vor­teil: Sie exis­tiert bereits. Sie muss aber bes­ser genutzt werden!“

DWSV for­dert leis­tungs­fä­hi­gen Aus­bau und Inves­ti­tio­nen in die Infrastruktur

Dr. Fraas stell­te fest: „Die Was­ser­stra­ße ist sys­tem­re­le­vant. Die Corona-Pandemie und der Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne haben zu mas­si­ven Stö­run­gen der glo­ba­len Lie­fer­ket­ten geführt und damit auch die Sys­tem­re­le­vanz der Was­ser­stra­ßen deut­lich vor Augen geführt. Aus­bau und Erhalt der Wasserstraßen-Infrastruktur sind des­halb unab­ding­bar, beson­ders der Aus­bau von Donau, Mit­tel­rhein und Main als wich­ti­ge Ver­bin­dung von den See­hä­fen zum Schwar­zen Meer.  Die Was­ser­stra­ßen brau­chen drin­gend eine Erhö­hung der finan­zi­el­len und per­so­nel­len Res­sour­cen und dür­fen bei der Beschleu­ni­gung der Pla­nungs­ver­fah­ren bei Infra­struk­tur­pro­jek­ten nicht ver­ges­sen wer­den. Die Kür­zung des Was­ser­stra­ßen­etats durch den Bund um rund 360 Mio. Euro Anfang 2023 war abso­lut kon­tra­pro­duk­tiv. So wird der Fluss­aus­bau ver­lang­samt, weil Aus­schrei­bun­gen für mehr­jäh­ri­ge Pro­jek­te nicht mehr erfol­gen kön­nen. In Zukunft ist ein Aus­bau der bestehen­den Infra­struk­tur auf hohem Niveau nötig, um die bis 2050 pro­gnos­ti­zier­te Ver­dopp­lung des Güter­ver­kehrs zu bewäl­ti­gen und eine Gleich­be­hand­lung der Was­ser­stra­ße mit ande­ren Ver­kehrs­trä­gern zu errei­chen.“ Auch beton­te er: „Die Was­ser­stra­ße ist der öko­lo­gischs­te Ver­kehrs­trä­ger – ein Bin­nen­schiff ersetzt über 150 LKW-Ladungen!“.

Mar­cus König, Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Nürn­berg, beton­te, wel­chen Schub der Main-Donau-Kanal und der Hafen Nürn­berg gesam­ten Wirt­schafts­stand­ort Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg gege­ben haben:

„Die Was­ser­stra­ßen brau­chen wir! Sie sind wich­tig – sowohl für den Tou­ris­mus als auch für die Wirt­schaft. Des­halb passt der Baye­ri­sche Wasserstraßen- und Schiff­fahrts­tag des DWSV e.V. sehr gut nach Nürn­berg. Unser Hafen, aber eben­so die Häfen der ande­ren Städ­te und Gemein­den ent­lang der Was­ser­stra­ße, ist nicht nur eine Ein­nah­me­quel­le, son­dern auch ein wich­ti­ger Standortfaktor!“

In sei­ner Key­note unter­strich Karl Frel­ler, I. Vize­prä­si­dent des Baye­ri­schen Land­tags, die Bedeu­tung der Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur inkl. Häfen für Bay­ern.  Für Güter- und Per­so­nen­schiff­fahrt ist eine leis­tungs­fä­hi­ge Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur von größ­ter Bedeu­tung. Der Main-Donau-Kanal hat ganz Bay­ern als Industrie‑, Logistik- und Export­stand­ort einen enor­men wirt­schaft­li­chen Schub ver­lie­hen.  Die Lage an der Donau und am Main-Donau-Kanal ist ein wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor für die Indus­trie, spe­zi­ell bei Schwergut- und Großraum-Transporten. Bay­ern ver­fügt über eine Viel­zahl an Häfen ent­lang des Mains, dem Main-Donau-Kanal und der Donau. Allein von den sechs bayernhafen-Standorten hän­gen direkt und indi­rekt über 40.000 Arbeits­plät­ze ab. Bin­nen­hä­fen die­nen nicht nur dem Güter­trans­port und –umschlag: Als tri­mo­da­le Güter­ver­kehrs­zen­tren (GVZ), ver­knüp­fen sie die Ver­kehrs­trä­ger Stra­ße, Schie­ne und Was­ser und ermög­li­chen so mul­ti­mo­da­le Trans­port­ket­ten. Die Lage an wirt­schafts­geo­gra­fisch bedeu­ten­den Kno­ten­punk­ten kom­bi­niert mit der effi­zi­en­ten Ver­knüp­fung der Ver­kehrs­trä­ger Was­ser, Schie­ne und Stra­ße zeich­net die Stand­or­te aus. Jähr­lich wer­den in Bay­ern rund 29 Mil­lio­nen Ton­nen Güter per Schiff, Bahn und LKW umge­schla­gen. Die baye­ri­schen Häfen sind durch gute Erreich­bar­keit und Umschlag­mög­lich­kei­ten ein wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor für vie­le Bran­chen, wie den baye­ri­schen Maschinen- und Anla­gen­bau. Dort wer­den über­brei­te und hohe Anla­gen­tei­le (z.B. Trans­for­ma­to­ren, Fil­ter­an­la­gen oder Flü­gel für Wind­kraft­an­la­gen) aufs Bin­nen­schiff ver­la­den und zu Zie­len welt­weit transportiert.

Wün­sche an die Bundesregierung:

Ohne ver­mehr­te Ver­la­ge­rung von Güter­ver­keh­ren auf das umwelt­freund­li­che Bin­nen­schiff sind die ambi­tio­nier­ten natio­na­len und euro­päi­schen Kli­ma­zie­le (Green Deal) nicht zu errei­chen. Beson­ders roh­stoff­in­ten­si­ve Unter­neh­men (z.B. Chemie‑, Stahl‑, Kraftwerks- und Mine­ral­öl­in­dus­trie) sind auch in Zukunft auf eine funk­tio­nie­ren­de und ver­läss­li­che Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur ange­wie­sen. Um die­se Ent­wick­lung auf­zu­hal­ten und einen Ver­kehrs­kol­laps zu ver­mei­den sind vor allem höhe­re finan­zi­el­le Mit­tel im Bun­des­etat für den Ver­kehr nötig. Mehr­ein­nah­men aus der Erhö­hung der LKW-Maut dür­fen nicht allein auf die Bahn umver­teilt wer­den. Die sys­tem­re­le­van­ten Was­ser­stra­ßen benö­ti­gen drin­gend eine poli­ti­sche Gleich­be­hand­lung mit Stra­ße und Schie­ne. Die Kür­zun­gen des Was­ser­stra­ßen­etats Anfang 2023 waren abso­lut kon­tra­pro­duk­tiv, wenn es um den Erhalt und Aus­bau der Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur geht. 

Zur Pla­nungs­be­schleu­ni­gung bei Was­ser­stra­ßen­pro­jek­ten muss bei der Vor­dring­li­chen Bedarfs-Engpassbeseitigung (VB‑E) per Gesetz fest­ge­stellt wer­den, dass die­se „im über­ra­gen­den öffent­li­chen Inter­es­se“ lie­gen und „der öffent­li­chen Sicher­heit die­nen“ – eben­so wie bei Schienen- und Stra­ßen­bau­pro­jek­ten. Nur bei zeit­na­her Rea­li­sie­rung die­ser Pro­jek­te kön­nen die Was­ser­stra­ßen auch künf­tig einen wert­vol­len Bei­trag leis­ten, um die Ver­kehrs­wen­de zu meis­tern und die Kli­ma­zie­le zu erreichen.

Neu­es Markt­po­ten­zi­al für die Was­ser­stra­ßen: Wasserstofftransport

Der Erlan­ger Alt­ober­bür­ger­meis­ter Prof. Dr. Sieg­fried Ball­eis gab Ein­blick in die neu­en Markt­po­ten­zia­le der Was­ser­stra­ßen durch Was­ser­stoff­trans­por­te: „Eine nach­hal­ti­ge Dekar­bo­ni­sie­rung unse­rer Volks­wirt­schaft wird defi­ni­tiv nur über den mas­sen­haf­ten Ein­satz von Was­ser­stoff funk­tio­nie­ren. Da wir nur in begrenz­tem Umfang Was­ser­stoff im eige­nen Land erzeu­gen kön­nen, bedeu­tet dies eine enor­me logis­ti­sche Anstren­gung, die­sen Was­ser­stoff auf den unter­schied­lichs­ten Wegen zu den Nach­fra­gern aus Pri­vat­haus­hal­ten und Indus­trie zu trans­por­tie­ren. Eine zen­tra­le Rol­le bei die­sem Wasserstoff-Transport wer­den dabei unse­re natio­na­len Was­ser­stra­ßen spielen.“

SYM­PO­SI­UM

In einem Sym­po­si­um wur­den ver­schie­de­ne Funk­tio­nen der Was­ser­stra­ße beleuchtet.

Tho­mas Kel­ler (Behör­den­lei­ter Was­ser­wirt­schafts­amt Ans­bach) gab Ein­bli­cke in das Was­se­rü­ber­lei­tungs­sys­tem Donau – Main „Was­ser für Fran­ken“ und die aktu­el­len Herausforderungen.

„Der Kli­ma­wan­del stellt uns vor neue Her­aus­for­de­run­gen. Die ver­mehrt auf­tre­ten­den län­ge­ren und hei­ße­ren Tro­cken­pe­ri­oden belas­ten auch die Flüs­se und deren Bewoh­ner. Bereits im Jahr 1970 wur­de mit unvor­stell­ba­rem Weit­blick und Mut die poli­ti­sche Grund­la­ge zum Bau des größ­ten Was­ser­bau­pro­jekts Bay­ern geschaf­fen – die Über­lei­tung Donau-Main. Eine gan­ze Land­schaft wur­de neu gestal­tet, das Frän­ki­sche Seen­land mit sei­nen sechs Tal­sper­ren ent­stand. Was­ser – die Grund­la­ge für mensch­li­ches Han­deln stand nun im Raum Nürn­berg aus­rei­chend zur Ver­fü­gung. Ein Sys­tem zum Was­ser­aus­gleich wur­de zu einem Zeit­punkt geschaf­fen, an dem das Wort „Kli­ma­wan­del“ noch nicht in aller Mun­de war.

Altmühl- und Donau­was­ser wer­den auf zwei getrenn­ten Wegen in das Regnitz-Main-Gebiet über­ge­lei­tet. Über das Teil­sys­tem Kanal­über­lei­tung, mit dem Main-Donau-Kanal als Was­ser­lei­tung und dem Roth­see als Zwi­schen­spei­cher, wer­den aus der Alt­mühl bzw. Donau mit Hil­fe von Pump­wer­ken an den Schleu­sen der Süd­ram­pe des Kanals im Mit­tel 125 Mio. m³ pro Jahr in den Roth­see geför­dert. Über das Teil­sys­tem Brom­bach­über­lei­tung wird Hoch­was­ser aus der Alt­mühl in den Alt­mühl­see abge­zweigt und fließt dann in frei­em Gefäl­le in den Klei­nen und von dort in den Gro­ßen Brom­b­ach­see, im Mit­tel pro Jahr 25 Mio. m³.

Das im Roth­see bzw. Gro­ßen Brom­b­ach­see gespei­cher­te Was­ser wird in Tro­cken­zei­ten in die unter­halb lie­gen­den Flüs­se des Regnitz-Main Gebiets abge­ge­ben. Bis zu 80 % kann der Anteil des Zusatz­was­sers in der Red­nitz im Raum Nürn­berg betra­gen. Öko­lo­gi­sche Pro­ble­me in den Gewäs­sern, wie zum Bei­spiel Fisch­ster­ben durch Sauerstoff- oder Was­ser­man­gel, kön­nen so ver­mie­den werden.

Bei­de Sys­te­me funk­tio­nie­ren tech­nisch unab­hän­gig von­ein­an­der und ergän­zen sich. Im Mit­tel wer­den etwa 150 Mio. m³/Jahr Zusatz­was­ser nach Nord­bay­ern gelei­tet und das mitt­le­re Alt­mühl­tal bei Hoch­was­ser ent­las­tet. Seit Beginn der Über­lei­tung im Jahr 1993 wur­den fast vier Mil­li­ar­den Kubik­me­ter Was­ser in den Nor­den Bay­erns über­ge­lei­tet, dies ent­spricht unge­fähr dem Volu­men des Chiemsees.“

Was­ser­kraft und Ener­gie­wen­de stan­den im Mit­tel­pinkt des Vor­trags von Dr. Chris­ti­an Buch­bau­er (Stake­hol­der Mana­ger Hydro, Uni­per Kraft­wer­ke GmbH, Spar­te Wasserkraft).

„Zusam­men­fas­send ist die Was­ser­kraft ein wich­ti­ger Bestand­teil der Lösung im Umgang mit der Ener­gie­kri­se und dem Kli­ma­wan­del. Sie bie­tet auch in Zukunft eine nach­hal­ti­ge und zuver­läs­si­ge Ener­gie­quel­le, die zur Redu­zie­rung der Treib­haus­gas­emis­sio­nen bei­trägt und die Abhän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen ver­rin­gert. Durch die Ver­bin­dung mit Was­ser­stra­ßen kann Was­ser­kraft auch die Schiff­fahrt und den Trans­port­sek­tor unter­stüt­zen und zu einer ganz­heit­li­chen und umwelt­freund­li­chen Infra­struk­tur bei­tra­gen. Die Was­ser­kraft kann sta­bil und kon­ti­nu­ier­lich CO2-freien Strom lie­fern und ist nicht abhän­gig von Wet­ter, so wie Wind- oder Solar­ener­gie. Dar­über hin­aus ist der gesell­schaft­li­che Mehr­wert weit­aus grö­ßer, weil sie einen wert­vol­len Bei­trag zum Hoch­was­ser­schutz, der Gewäs­ser­rei­ni­gung und zur Steue­rung der Was­ser­pe­gel (zuguns­ten der Schiff­fahrt), leis­tet“, so das Fazit von Dr. Buchbauer.

Wirt­schaft­li­che Aspek­te der Was­ser­stra­ße und des Main-Donau-Kanals stan­den im Fokus des Bei­trags von Harald Ack­erlau­er / Kaufm. Werks­lei­ter Groß­trans­for­ma­to­ren­werk Nürn­berg, Sie­mens Energy

Eine leis­tungs­fä­hi­ge Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur und die Lage in kur­zer Ent­fer­nung zum Güter­ver­kehrs­zen­trum Hafen Nürn­berg und dem Main-Donau-Kanal ist von größ­ter Bedeu­tung für Indus­trie­un­ter­neh­men wie Sie­mens Ener­gy. Gera­de bei Groß- und Schwer­raum­trans­por­ten ist Lage an der Was­ser­stra­ße für indus­tri­el­le Ver­la­der wie Sie­mens Ener­gy ein wich­ti­ger Standortfaktor.

„Für Trans­port und Ver­la­dung von Groß­trans­for­ma­to­ren mit 200 – 500 Ton­nen über die ARA-Häfen z.B. nach Groß­bri­tan­ni­en und Chi­na, ist eine gute logis­ti­sche Anbin­dung sehr wich­tig für unser Unter­neh­men. Die Ener­gie­wen­de ist ohne die Was­ser­stra­ßen nicht mög­lich – beson­ders bei der wach­sen­den Anzahl an Trans­por­ten von z.B. Groß­trans­for­ma­to­ren und Kom­po­nen­ten für Wind­kraft­an­la­gen. Allein im Sie­mens Ener­gy „Tra­fo­werk“ hän­gen mehr als 800 Arbeits­plät­ze von die­sen wich­ti­gen Stand­ort­fak­to­ren ab“, resü­miert Harald Ack­erlau­er (Kauf­män­ni­scher Werks­lei­ter Sie­mens Ener­gy / Groß­trans­for­ma­to­ren­werk Nürnberg).

In sei­nem Vor­trag „Was­ser­stoff und Nach­hal­tig­keit“ bot Mar­tin Staats (Vor­stand MSG eG und Prä­si­dent des Bun­des­ver­bands der Deut­schen Bin­nen­schiff­fahrt e.V.) einen Über­blick zur Leis­tungs­fä­hig­keit, Umwelt­freund­lich­keit und den Her­aus­for­de­run­gen, denen die Bin­nen­schiff­fahrt im Wett­be­werbs­um­feld aus­ge­setzt ist. Ein Bin­nen­schiff ersetzt bei nor­ma­ler Lade­ka­pa­zi­tät 150 LKW und trägt so erheb­lich zur Ent­las­tung des Ver­kehrs­trä­gers Stra­ße bei. Wei­te­re Vor­tei­le der Bin­nen­schiff­fahrt sind gerin­ger Flä­chen­ver­brauch und gerin­ge Lärm­emis­sio­nen. Daher ist die Bin­nen­schiff­fahrt unver­zicht­bar, um die Kli­ma­schutz­zie­le von Bund und EU ein­zu­hal­ten. Laut Umwelt­bun­des­amt emit­tie­ren Bin­nen­schif­fe emit­tie­ren rund 72 % weni­ger Treib­haus­gas­emis­sio­nen als der Lkw. Auch die EU erkennt in Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie für den Ver­kehr, dass die Bin­nen­schiff­fahrt unver­zicht­bar ist, um die Emis­si­ons­re­duk­ti­ons­zie­le im Ver­kehrs­sek­tor (- 90 % bis 2050) zu errei­chen. Dafür ist eine deut­li­che Zunah­me des Güter­ver­kehrs auf dem Was­ser (+ 50 % bis 2050) nötig.

 „Deutsch­land ist sei­ne Infra­struk­tur schon lan­ge nichts mehr Wert, der Instand­hal­tungs­rück­stau frisst sich mitt­ler­wei­le durch das gesam­te Land. Leid­tra­gen­de sind die Bür­ger, die Wirt­schaft und der Stand­ort sel­ber, des­sen Wachs­tums­chan­cen aus­ge­bremst wer­den. Der der­zei­ti­ge ord­nungs­po­li­ti­sche Rah­men beschleu­nigt zudem Deindus­tria­li­sie­rungs­ten­den­zen. Schie­ne und Stra­ße sind heu­te schon so über­las­tet, dass die Bin­nen­schiff­fahrt ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil ist und blei­ben wird. Die Was­ser­stra­ße ist dabei die umwelt­freund­li­che­re Alter­na­ti­ve, die Res­sour­cen­ver­brauch und Flä­chen­fraß vor­beugt.  Wie ande­re Berei­che der Ver­kehrs­wirt­schaft, so steht auch die Bin­nen­schiff­fahrt ange­sichts der Mobi­li­täts­wen­de vor gigan­ti­schen tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen“, stell­te Mar­tin Staats fest.

DWSV-MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Im Anschluss an den Baye­ri­schen Wasserstraßen- und Schiff­fahrts­tag fand die Mit­glie­der­ver­samm­lung des DWSV statt. Als Nach­fol­ge­rin von Dr. Micha­el Fraas, der nach 12 Jah­ren sein Amt als DWSV-Vorsitzender abgab, wur­de Frau Dr. Andrea Heil­mai­er, Wirtschafts- und Wis­sen­schafts­re­fe­ren­tin der Stadt Nürn­berg, zur neu­en DWSV-Vorsitzenden ab 26.09.2023 gewählt. 

DWSV Deut­scher Wasserstraßen- und Schiff­fahrts­ver­ein e.V. –

Seit 130 Jah­ren Part­ner für leis­tungs­fä­hi­ge Was­ser­stra­ßen und nach­hal­ti­ges Wirtschaften

Der Deut­sche Was­ser­stra­ßen und Schiff­fahrts­ver­ein ist zen­tra­le Netz­werk­platt­form und Stim­me für leis­tungs­fä­hi­ge Was­ser­stra­ßen. Ziel des DWSV ist der Aus­bau und Erhalt der Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur mit regio­na­lem Fokus auf der Main-Donau-Wasserstraße als einer der wich­tigs­ten Bin­nen­was­ser­stra­ßen Euro­pas. Hier­bei wer­den wirt­schaft­li­che Aspek­te eben­so wie der Fak­tor Nach­hal­tig­keit berück­sich­tigt. Denn die Was­ser­stra­ße ist der nach­hal­tigs­te Verkehrsträger.

DWSV-Vorstände: Prof. Ger­hard Skoff (dtc danu­be Tou­rist con­sul­ting, Ingrid Ross­mei­er (Port of Rot­ter­dam Aut­ho­ri­ty / Reprä­sen­tan­tin für Süd­deutsch­land), Dr. Andrea Heil­mai­er (DWSV-Vorsitzende ab 26.09.2023 / Wirtschafts- und Wis­sen­schafts­re­fe­ren­tin der Stadt Nürn­berg), Dr.  Micha­el Fraas (DWSV-Vorsitzender seit 2011), Gui­do Zan­der (Amts­lei­ter Wasserstraßen- und Schiff­fahrts­amt Donau MDK), Mar­tin Staats (Prä­si­dent BDB e.V. UND Vor­stand MSG eG), Hans-Peter Trinkl (Vor­stand LGA Lan­des­ge­wer­be­an­stalt Bay­ern KdöR)

© DWSV

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