Die Schweiz rati­fi­ziert das CLNI 2012

Die Schweiz hat ihre Ratifikationsurkunde zum Straßburger Übereinkommen von 2012 über die Beschränkung der Haftung in der Binnenschifffahrt (CLNI 2012) hinterlegt.

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Nach Ser­bi­en, Luxem­burg, Ungarn, den Nie­der­lan­den, Deutsch­land und Bel­gi­en ist die Schweiz damit Ver­trags­par­tei des am 27. Sep­tem­ber 2012 ange­nom­me­nen Über­ein­kom­mens gewor­den, das am 1. Juli 2019 in Kraft getre­ten ist.
Wie bei den meis­ten Staa­ten, die das Über­ein­kom­men rati­fi­ziert haben, ent­hält die Urkun­de der Schweiz eine Erklä­rung und Vor­be­hal­te. Nähe­re Infor­ma­tio­nen hier­zu wer­den in den
kom­men­den Wochen auf der Web­site der ZKR ver­öf­fent­licht. Das CLNI 2012 tritt am 1. August 2024 für die Schweiz in Kraft (sie­he Arti­kel 17 Absatz 2 des CLNI 2012).
Die Hin­ter­le­gung der Urkun­de erfolg­te am 23. April 2024 im Palais du Rhin in Straß­burg durch Herrn Bot­schaf­ter Clau­de Wild, Stän­di­ger Ver­tre­ter der Schweiz beim Euro­pa­rat. Bei der­sel­ben Zere­mo­nie hin­ter­leg­te die Schweiz auch ihre Rati­fi­ka­ti­ons­ur­kun­de zu Ände­run­gen des Über­ein­kom­mens über die Samm­lung, Abga­be und Annah­me von Abfäl­len in der Rhein- und Bin­nen­schiff­fahrt (CDNI).

Über das CLNI

Das Straß­bur­ger Über­ein­kom­men über die Beschrän­kung der Haf­tung in der Bin­nen­schiff­fahrt (CLNI) wur­de nach dem Vor­bild des Über­ein­kom­mens über die Beschrän­kung der Haf­tung
für See­for­de­run­gen (LLMC) erar­bei­tet und ermög­licht es Schiffs­ei­gen­tü­mern sowie Ber­gern oder Ret­tern, ihre Haf­tung durch Errich­tung eines Fonds zu beschrän­ken. Die Höhe des Fonds bemisst sich nach den Vor­schrif­ten des CLNI. Der im Fonds hin­ter­leg­te Betrag stellt die Ober­gren­ze für die vom Eigen­tü­mer zu for­dern­de Ent­schä­di­gung für Schä­den aus einem Schiff­fahrts­un­fall dar (sofern die betref­fen­den Schä­den nicht durch per­sön­li­ches
Ver­schul­den des Eigen­tü­mers ent­stan­den sind). Der hin­ter­leg­te Betrag ist hoch ange­setzt und beschränkt die vom Eigen­tü­mer zu leis­ten­de Ent­schä­di­gung nur bei sehr gro­ßen Schä­den.
Die­ser Mecha­nis­mus erlaubt zudem eine bes­se­re Ein­schät­zung des Haf­tungs­um­fangs und hilft dem Ver­si­che­rungs­markt, der Bin­nen­schiff­fahrt bedarfs- und risi­ko­ge­rech­te Pro­duk­te
anzu­bie­ten, ohne die Unter­neh­men über­mä­ßig zu belas­ten.
Das ursprüng­li­che CLNI wur­de 1988 ver­ab­schie­det und trat 1997 in Kraft. Es wur­de damals nur für die Rhein- und Mosel­ufer­staa­ten kon­zi­piert, die über ähn­li­che Rechts­tra­di­tio­nen ver­fü­gen. Im Jahr 2007 beschlos­sen die Unter­zeich­ner­staa­ten des CLNI, eine Revi­si­on des Über­ein­kom­mens ein­zu­lei­ten, um es für ande­re Staa­ten zugäng­lich zu machen und die vor zwan­zig Jah­ren fest­ge­leg­ten Haf­tungs­höchst­be­trä­ge zu aktua­li­sie­ren.
Das CLNI 2012 dehnt den geo­gra­fi­schen Anwen­dungs­be­reich des Über­ein­kom­mens über Rhein und Mosel hin­aus aus und legt höhe­re Haf­tungs­höchst­be­trä­ge fest, um ins­be­son­de­re den Schutz von Rei­sen­den in der Per­so­nal­schiff­fahrt zu stär­ken. Ziel des Über­ein­kom­mens ist es, mehr Rechts­si­cher­heit im inter­na­tio­na­len Schiffs­ver­kehr zu schaf­fen und zu gewähr­leis­ten, dass Geschä­dig­te aus­rei­chen­den Ersatz erhalten.

Sym­bol­bild Schwei­zer Flagge

© Jor­o­no auf Pixabay

Quel­le & Kontakt

ZKR Zen­tral­kom­mis­si­on für die Rheinschifffahrt

Tel. +33 (0)3 88 52 20 10

ccnr@ccr-zkr.org

www.ccr-zkr.org

 
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