Mit rund 50 geplanten Umläufen und insgesamt 4.800 Containern pro Jahr stärkt die BSH die eigene Lieferfähigkeit. „Wir suchen ständig nach Differenzierungs- und Back-up-Lösungen. Mit dem Vierecks-Zug haben wir eine Alternative zum Straßentransport geschaffen. Dass wir dabei auf bereits bestehende Verkehrsströme zwischen den BSH-Lagern zurückgreifen konnten, um unser eigenes unabhängiges Transportnetz schaffen, freut uns umso mehr“, erklärt Export-Managerin Kamila Popiolek.
Um die Züge optimal ausnutzen zu können, hat die BSH gemeinsam mit dem Hersteller der Container ein eigenes Innendesign speziell für Hausgeräte entwickelt und umgesetzt. So wird jeder Zentimeter Ladefläche optimal ausgenutzt und das spart bis zu 200 zusätzliche Container pro Jahr. Insgesamt erreicht die BSH durch den Vierecks-Zug eine jährliche Einsparung von rund 1.200 Tonnen CO₂ im Vergleich zum LKW-Transport. Und auch die Anwohner der Werke profitieren von dem Konzept, bedeutet es doch weniger Druck auf dem lokalen Straßennetz.
Das neue Logistik-Konzept sorgt zudem für flexiblere Lagerprozesse. Falk Engel, der in Nauen für die kaufmännischen Prozesse in der Logistik zuständig ist, erläutert: „Wir können jetzt zum Beispiel näher an den Lagerplätzen be- und entladen und haben damit deutlich kürzere Wege mit den Staplern zurückzulegen. Außerdem können wir nach Ankunft der Container in unserem Terminal 24/7 über die Container verfügen und – wenn erforderlich – ist es möglich, Container für unser Pufferlager ohne zusätzliches Handling umzuleiten“.
Als einer der führenden Hausgerätehersteller in Europa verfolgt die BSH das Ziel, den Einsatz von Ressourcen, Emissionen und den Energieverbrauch entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter zu minimieren. „Wo technisch und ökonomisch möglich, verlagern wir Transporte in der Produktion und im Vertrieb von der Straße auf die Schiene. Wir arbeiten konsequent daran, unsere Prozesse nachhaltiger zu gestalten, um den Konsumenten Hausgeräte anbieten zu können, die nachhaltig entwickelt und gefertigt werden und darüber hinaus in der Nutzungsphase Wasser- und Energie sparen“, ergänzt Philipp Kipper, Leiter der Globalen Logistik bei der BSH.
Vierecks-Zug verbindet den ältesten Produktionsstandort mit neuen Fabriken
Im BSH-Werk in Giengen werden seit 1949 Kühl- und Gefriergeräte für die ganze Welt entwickelt und produziert. Der älteste Produktionsstandort der BSH Hausgeräte GmbH hat sich in seiner über 75-jährigen Standortgeschichte zu einem Hightech-Standort entwickelt. Zudem koordiniert das hier ansässige Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Kühlgeräten die Entwicklungs- und Forschungsaktivitäten für die Kältegeräte der BSH weltweit.
Im brandenburgischen Nauen produziert die BSH seit 1994 erfolgreich Premium-Waschmaschinen für den Weltmarkt – rund 750.000 Geräte werden hier jährlich gefertigt. Entwickelt werden die Premium-Waschmaschinen im rund 30 Kilometer entfernten Technologiezentrum Wäschepflege in Berlin.
In Łódź eröffnete die BSH 1994 ihre erste Fabrik in Polen, eine Waschmaschinenfabrik. Die großen Erfolge der Waschmaschinenfabrik führten zu der Entscheidung, weitere Fabriken zu eröffnen: eine Geschirrspülerfabrik im Jahr 2002 und eine Wäschetrocknerfabrik im Jahr 2005. Die Wäschetrocknerfabrik ist die einzige Fabrik der BSH in Europa, die diese Art von Geräten herstellt. Das Geschirrspülerwerk wurde vergrößert und zog 2019 in ein neues Gebäude um. Seitdem ist es das einzige Werk der BSH, das neben 60-Zentimeter-Geräten auch schmale Geschirrspüler produziert. Łódź ist nicht nur Produktionsstandort, auch das Zentrum für Forschung und Entwicklung, Logistik und Shared Services ist hier angesiedelt. Im 50. Jubiläumsjahr baut die BSH ihren Fertigungsverbund in Polen weiter aus und eröffnet zwei neue Fabriken für Backöfen und Kühlgeräte in Wrocław.