Ohne Umla­dung von Paris nach Bratislava

Es gibt mehrere Routen für eine Projektverschiffung von Paris nach Bratislava. Üblich ist ein Péniche-Transport bis Antwerpen/Rotterdam, um kostengünstig als Beiladung weiterzureisen. Doch die Anforderung im Best Practise der HSL Division Projects lautete: keine Umladung.

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Bei dem sen­si­blen Trans­port­gut han­delt es sich um einen Trans­for­ma­tor mit 130 Ton­nen Gewicht des fran­zö­si­schen Misch­kon­zerns DAHER, der in der Nähe von Paris ein­ge­setzt wird. Der Trans­port­an­lass war die Revi­si­on der Anla­ge in Kroa­ti­ens Haupt­stadt Zagreb, um die Ener­gie­ver­sor­gung im Werk wei­ter sicher zu gewähr­leis­ten. Die nach­hal­ti­ge und siche­re Logis­tik­lö­sung des HSL-Teams in Neu­en­burg am Ober­rhein über­zeug­te. Die Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen Marie-Celine Bey­er, Antho­ny Grass und Toni Nico­lay gewan­nen den Auf­trag für den Trans­port­ab­schnitt auf der Was­ser­stra­ße süd­lich von Paris (nahe Fon­taine­bleau) bis nach Bra­tis­la­va in der Slo­wa­kei. Der Rück­trans­port ist für Ende 2024 geplant.

Obers­te Prio­ri­tät hat­te für DAHER, dass der Tra­fo auf dem Weg vom Lade- zum Lösch­ha­fen nicht umge­la­den wird. Mit die­ser Vor­ga­be woll­te der Her­stel­ler das Risi­ko ver­min­dern, dass es bei Umschlä­gen des hoch­wer­ti­gen Trans­port­guts zu Beschä­di­gun­gen kommt. Aus zwei Grün­den ist dies eine abso­lu­te Aus­nah­me. HSL-Binnenschiffsspezialisit Nico­lay erläu­tert: „Auf die­ser Rela­ti­on wäre es nor­mal, in Antwerpen/Rotterdam umzu­la­den – zum einen, weil die Wei­ter­ver­la­dung als Bei­la­dung kos­ten­güns­ti­ger ist, zum ande­ren, damit die Péni­che nicht zu weit aus dem hei­mi­schen Fahrt­ge­biet muss.“

Die Qual der Wahl

Für den Schif­fer von MS „Sequens“ stan­den meh­re­re direk­te Rou­ten von Paris nach Bra­tis­la­va zur Aus­wahl. Den Aus­schlag gab final der Was­ser­stand. Die­ser ließ es zu, die Rou­te via Mar­ne, Marne-Seitenkanal und Rhein-Marne-Kanal zu neh­men. Die Her­aus­for­de­run­gen nennt Nico­lay: „Die Péni­che muss­te das Schiffs­he­be­werk Arzvil­ler mit einem Schräg­auf­zug pas­sie­ren, drei Tun­nel des Rhein-Marne-Kanals durch­que­ren sowie auf dem Weg ab Lade­ha­fen bis zum Rhein ins­ge­samt 143 Schleu­sen meistern.“

An jedem der neur­al­gi­schen Punk­te kann es zu Ver­zö­ge­run­gen kom­men. Des­halb beinhal­tet die HSL-Planung ent­spre­chen­de Puf­fer bei der Umset­zung, die auch, wie in die­sem Fall, eine zwei­ma­li­ge Ver­schie­bung des Lade­ter­mins ver­trägt. Wie gut die Zeit­schie­ne auf­ging, ver­deut­licht Nico­lay: „Das Schiff kam so gut durch Rhein, Main, MDK und Donau, dass der Schif­fer vor der Anlie­fe­rung am Mon­tag­mor­gen in Bra­tis­la­va, mit sei­ner Frau noch ein Wochen­en­de in Wien ver­brin­gen konnte.“

Hand in Hand zum Ziel

Wäh­rend des gesam­ten Pro­jekts waren die Kolleg:innen im engen Aus­tausch mit dem Par­ti­ku­lier. So errech­ne­ten die­se gemein­sam weit im Vor­aus die Para­me­ter, unter denen der Trans­port unge­hin­dert statt­fin­den konn­te, und die den Zeit­vor­ga­ben des Kun­den ent­spra­chen. Beson­ders wich­tig ist für HSL dabei ein part­ner­schaft­li­ches und ver­trau­ens­vol­les Mit­ein­an­der. „Denn es benö­tigt einen Schif­fer, der gewillt ist, sei­nen gewohn­ten Fahrt­be­reich zu ver­las­sen, wobei es oft auf fein­füh­li­ge Über­zeu­gungs­ar­beit ankommt“, ver­deut­licht Nico­lay. Spür­bar ist zudem, dass die an der Trans­port­ket­te Betei­lig­ten die nach­hal­ti­gen Ver­keh­re gemein­sam stär­ken wol­len. Das gilt sowohl für die fran­zö­si­sche Was­ser­stra­ßen­be­hör­de (VNF) als auch die Ener­gie­er­zeu­ger. Bei­de sind dar­an inter­es­siert, die Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur für die Ver­sor­gung der Elek­tri­zi­täts­wer­ke zu sichern.

Mis­si­on com­ple­ted: Der Tra­fo wird zum ter­mi­nier­ten Anlie­fer­ter­min in Bra­tis­la­va in Emp­fang genommen. 

© HSL

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