Offshore-Logistik: Nie­der­sach­sen Ports emp­fängt inter­na­tio­na­le Fach­leu­te in Cuxhaven

Beim Treffen im Rahmen des Forschungsprojekts DIOL lernten die Fachleute den Hafenstandort kennen, der optimal auf die wirtschaftlichen Chancen der erneuerbaren Energien eingestellt ist. Ein Schwerpunkt des Projekts gilt der Erforschung des Einsatzes von Drohnen im Bereich von Offshore-Windparks.

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Man stel­le sich fol­gen­des Sze­na­rio vor: Ein Mecha­ni­ker soll eine Offshore-Windanlage war­ten. Doch auf dem Weg dort­hin hat er einen Schrau­ben­schlüs­sel in der Nord­see ver­lo­ren. Ohne die­ses Werk­zeug kann der Mecha­ni­ker sei­ne Arbeit nicht aus­füh­ren. Und nun? Unver­rich­te­ter Din­ge wie­der an Land zurückkehren?

Ange­sichts der ehr­gei­zi­gen Offshore-Ausbauziele (u. a. 30 GW bis 2030 in Deutsch­land) bedarf es prak­ti­scher Logis­tik­lö­sun­gen und inno­va­ti­ver Ansät­ze bei Sze­na­ri­en wie die­sem. Bel­gi­en, Deutsch­land, Däne­mark, Frank­reich und die Nie­der­lan­de haben die­se Her­aus­for­de­rung erkannt und sich im For­schungs­pro­jek­tes DIOL zusam­men­ge­schlos­sen. DIOL steht für Deve­lop Inno­va­ti­ve Off­shore Logi­stic; über­setzt: Ent­wick­lung inno­va­ti­ver Offshore-Logistik. Anläss­lich eines Tref­fens der Betei­lig­ten hat Nie­der­sach­sen Ports (NPorts) an die­sem Diens­tag, 27. August, inter­na­tio­na­le Exper­tin­nen und Exper­ten in Cux­ha­ven begrüßt.

 

DIOL: Hin­ter­grund

Vor allem Häfen spie­len eine ent­schei­den­de Rol­le für den not­wen­di­gen Aus­bau der Offshore-Windkraft in Euro­pa. Doch ohne einen Aus­bau der Hafen­ka­pa­zi­tä­ten und einer stär­ke­ren Koope­ra­ti­on zwi­schen den euro­päi­schen Offshore-Hafenstandorten sind die Zie­le kaum zu errei­chen. DIOL unter­stützt das inter­na­tio­na­le Vor­ha­ben zur Trans­for­ma­ti­on der Nord­see als Euro­pas grü­nes Kraft­werk und bil­det damit eine zen­tra­le Rol­le bei der Ent­wick­lung eines län­der­über­grei­fen­den Offshore-Systems für erneu­er­ba­re Ener­gien. Im Fokus steht die Erfor­schung, wie Droh­nen für einen Offshore-Service genutzt wer­den kön­nen. Die­se Droh­nen sind dabei sowohl über als auch auf und unter Was­ser unterwegs.

„Flug-Drohnen wer­den aktu­ell auf See und an Land bei­spiels­wei­se bereits zur Inspek­ti­on von Rotor­blät­tern ein­ge­setzt“, erläu­tert Dirk Leib­fried, der bei NPorts zustän­di­ge Ansprech­part­ner für das Pro­jekt DIOL. „Die Ver­sor­gung der Anla­gen auf See mit Droh­nen steckt noch in den Kin­der­schu­hen. Aktu­ell gibt es bereits Droh­nen, die bis zu 20 kg Nutz­last trans­por­tie­ren kön­nen“, so Leib­fried wei­ter. Damit wäre das Pro­blem des in der Nord­see ver­schwun­de­nen Schrau­ben­schlüs­sels dann zukünf­tig schnell und kos­ten­güns­tig gelöst.

Der Ein­satz von Droh­nen beinhal­tet aller­dings ver­schie­de­ne Her­aus­for­de­run­gen, die sei­tens der Gesetz­ge­bung je nach Ein­satz­zweck und Land unter­schied­lich gehand­habt wer­den. Spe­zi­ell admi­nis­tra­ti­ve Erfor­der­nis­se bzw. Hemm­nis­se wie Über­flug­ge­neh­mi­gun­gen, die Abstim­mung u.a. mit der Bun­des­wehr zu Flug­kor­ri­do­ren, der Revier­zen­tra­le der Was­ser­stra­ße Elbe zur Que­rung des Fahr­was­sers oder – bei län­ge­ren Stre­cken – mit meh­re­ren (Bundes-) Län­dern, den Lot­sen etc. wer­den im Rah­men von DIOL erfasst und in Lösungs­vor­schlä­ge über­führt.
 

The­men in Cuxhaven

Zu Beginn des zwei­tä­gi­gen Pro­jekt­tref­fens stell­te Dirk Leib­fried den Hafen­stand­ort vor. Neben den Kern­bran­chen Hafen­wirt­schaft, Logis­tik, Tou­ris­mus und Fisch- bzw. Ernäh­rungs­wirt­schaft zählt die Wind­ener­gie zu den Schlüs­sel­bran­chen der Wirt­schafts­re­gi­on Cux­ha­ven. Die Stadt, in der das Deut­sche Offshore-Industrie-Zentrum (DOIZ) ange­sie­delt ist, hat sich auf die wirt­schaft­li­chen Chan­cen der erneu­er­ba­ren Ener­gien opti­mal ein­ge­stellt und sich zum füh­ren­den Offshore-Basishafen an der deut­schen Nord­see­küs­te entwickelt.

Mal­te Bories und Tim Stroh­bach vom Fraun­ho­fer IFAM (Insti­tut für Fer­ti­gungs­tech­nik und Ange­wand­te Mate­ri­al­for­schung) gaben den Gäs­ten einen Ein­blick in die Arbeit des Off­shore Dro­ne Cam­pus Cux­ha­ven (ODCC). Des­sen For­schungs­schwer­punk­te sind unter ande­rem der siche­re Ein­satz von Droh­nen bei Offshore-Arbeiten sowie die Ent­wick­lung neu­er Antriebs- und Mate­ri­al­schutz­kon­zep­te für den Ein­satz der Flug­ge­rä­te. Auch die Lot­sen­brü­der­schaft Elbe stell­te ihre Tätig­keit vor und dis­ku­tier­te mit den Gäs­ten, wel­che Aus­wir­kun­gen Droh­nen­flü­ge im Bereich der Was­ser­stra­ße Elbe auf ihre Arbeit haben könnten.

Für Mitt­woch, 28. August, ist ein Besuch des Deut­schen Hava­rie­kom­man­dos in Cux­ha­ven geplant, um mit den dor­ti­gen Fach­leu­ten eben­falls über den Ein­satz von Droh­nen zu diskutieren.

Zu den DIOL-Projektbeteiligten zäh­len auch die bei­den Flug­hä­fen in Den Hel­der (Nie­der­lan­de) und Esbjerg (Däne­mark). Die­se wol­len den Offshore-Windparks in der Nord­see künf­tig von ihren Lande- und Start­bah­nen aus den Anflug mit Droh­nen zur Ver­sor­gung mit Fracht und zu Ser­vice­zwe­cken ermöglichen.

 

Mehr Infos zum Pro­jekt DIOL unter https://www.nports.de/nachhaltigkeit/projekte/diol

Die Gäs­te des DIOL-Projekttreffens in Cux­ha­ven am 27. August 2024

© Klinger/NPorts

Quel­le & Kontakt:

Nie­der­sach­sen Ports GmbH & Co.KG

Dör­te Schmitz

Lei­tung Kom­mu­ni­ka­ti­on und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. +49 (0) 441 – 350 20 310
 
 
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