Mit zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft verschafften sie sich
per Schiff einen direkten Eindruck davon, was auf diesem neun Kilometer lange Abschnitt zwischen der Schleuse Straubing und der Eisenbahnbrücke Bogen kurz unterhalb der Einfahrt zum Hafen Straubing-Sand geleistet wurde.
Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Die Donau verbindet Europa, das macht sie zu einem natürlichen Verkehrsträger mit enormem Potenzial – für die Wirtschaft aber eben auch für den Klimaschutz. Denn selbst bei Niedrigwasser können die Schiffe nun dank der Anpassungen 650 Tonnen mehr vom Rhein bis zum Hafen Straubing-Sand transportieren. Das entlastet idealerweise die A3 um weitere 35 Lkw pro Schiff. Mir ist dabei besonders wichtig, dass hier Ausbau, Natur- und Hochwasserschutz zusammengedacht und umgesetzt werden. Dieses Projekt hat damit Beispielcharakter für den Wasserbau in unserem Land.“
Durch den Ausbau können Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 2,5 m an durchschnittlich 300 Tagen pro Jahr von Westen her den Hafen Straubing-Sand erreichen. Dies entspricht einer Ladekapazität von rund 2.500 Tonnen je Schiff. Bei Niedrigwasser steht der Schifffahrt künftig eine Abladetiefe von bis zu 2,35 Metern zur Verfügung. Gegenüber dem Zustand von vor dem Ausbau ist dies eine Steigerung von 65 cm. Damit diese Verbesserung tatsächlich genutzt werden kann, hat der Hafen Straubing-Sand parallel zum Wasserstraßenausbau bis August 2023 sein Hafenbecken auf die neuen Fahrrinnengegebenheiten hin
vertieft und ausgebaut.
„Nachhaltige und moderne Mobilität ist eine der Herausforderungen unserer Zeit und ein wichtiger Baustein für ein klimaneutrales Bayern 2040. Der besonders energieeffizienten und daher klimafreundlichen Binnenschifffahrt kommt dabei eine große Bedeutung zu. Für nachhaltigen Güterverkehr müssen wir noch mehr Güter auf die Wasserstraße verlagern“, Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Das Potenzial unserer bayerischen Häfen hängt von der Leistungsfähigkeit der Main-Donau-Wasserstraße ab. Deshalb investiert der
Freistaat hier erhebliche Mittel. Die Staatsregierung ist verlässlicher Partner und setzt sich für einen zügigen Ausbau der Donau ein. Zudem haben wir durch die Baumaßnahme auch beim Hochwasserschutz deutlich mehr Sicherheit gewonnen, was mich sehr freut.“
Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Bei all unseren Maßnahmen an den Bundeswasserstraßen achten wir darauf, die Eingriffe in Natur und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Gemeinsam mit allen Beteiligten aus Bund und Land machen wir uns verantwortungsvoll dafür stark, einen sicheren und umweltfreundlichen Verkehrsträger weiter auszubauen, um diesen noch wirtschaftlicher und zuverlässiger zu machen.“
Die flussregelnden Maßnahmen werden ökologisch optimiert und an Land und in den Uferbereichen umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. Ein besonderes Projekt dabei ist der Neubau des großen Auefließgewässers im Reibersdorfer Vorland. Es hat eine Länge von knapp zwei Kilometern und wird abhängig von den Wasserständen in der Donau bei niedrigen und mittleren Wasserständen von 2 – 20 Kubikmetern Wasser pro Sekunde durchflossen. Die Breite variiert zwischen 20 bis hin zu 65 Metern in Bereichen mit zwei Gewässerarmen.
Die Kosten für den Wasserstraßenausbau in diesem ersten Bauabschnitt belaufen sich inklusive der zugehörigen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen auf rund 38 Millionen Euro brutto und werden von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern getragen. Die Europäischen Union förderte diesen ersten Bauabschnitt mit 14,7 Mio. €.
Der Wasserstraßenausbau im seit Dezember 2019 planfestgestellten ersten Teilabschnitt zwischen Straubing und Deggendorf ist in insgesamt drei Bauabschnitte unterteilt. Nach der jetzt erfolgten Fertigstellung des ersten Bauabschnitts sollen ab Herbst 2024 der Wasserstraßenausbau im Streckenabschnitt Schwarzachmündung bis Isarmündung und anschließend der dritte Bauabschnitt von der Eisenbahnbrücke Bogen bis zur Schwarzachmündung folgen.
Für den zweiten Teilabschnitt von Deggendorf nach Vilshofen läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren.