Die Publikation behandelt die wichtigsten Faktoren, die einen Einfluss auf die Preisbildung haben, und bietet auch eine Reihe von Empfehlungen für politische Entscheidungsträger. Die Veröffentlichung folgt auf den Workshop, der am 8. November 2023 von der ZKR in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission organisiert wurde. Ein breites Spektrum von Teilnehmern, sowohl in Straßburg wie auch online, nahm an dem Austausch teil: Binnenschifffahrtsoperateure, Verlader, multimodale Operateure, politische Entscheidungsträger, Befrachtungsunternehmen, Makler, Genossenschaften, Banken, Institute die Informationen über Frachtraten veröffentlichen, Häfen sowie Berater.
Der detaillierte Bericht präsentiert die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Preisbildung in der Binnenschifffahrt, wie die Angebots- und Nachfrageseite, die Marktstruktur, die Ladungsart (Trockengut, Flüssiggut, Container), die Wasserstände sowie die Betriebskosten (Treibstoff- bzw. Energiekosten sowie Personalkosten). Einige externe Faktoren (zum Beispiel ökonomische und geopolitische Faktoren) können sich ebenfalls auf die Frachtraten oder Preise auswirken. Der Bericht untersucht, welche und wie Preisbildungsmodelle zu volatilen Preisen oder im Gegenteil zu stabileren Preisen führen können. Insbesondere könnte eine längerfristige Preisstabilität Investitionen in innovative Schiffe erleichtern.
Der Bericht wird abgerundet durch detaillierte Zahlen und konkrete Beispiele. Diese veranschaulichen, wie sich die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Preisbildung ausgewirkt haben oder derzeit auswirken. Diese Analyse ist wertvoll für die Untersuchung der Preisbildung in der Binnenschifffahrt. Er zeigt auch Trends auf, die in Zukunft einen Einfluss auf die Preisbildung haben könnten. Eine steigende Häufigkeit von Niedrigwasserperioden ist ein solcher Trend, da sie die Kosten der Nutzung der Binnenschifffahrt für Verlader erhöht. Ein weiterer Trend, die Automatisierung, könnte eine Antwort auf Personalknappheit sein und dadurch die Preise in der Binnenschifffahrt reduzieren. Nicht zuletzt ist die Energiewende ein weiterer Einflussfaktor, da sie sich langfristig auf die Transportnachfrage auswirken dürfte, insbesondere auf den Transport von Mineralölprodukten.
Obwohl es eine Verbindung zwischen Frachtraten und einer Verlagerung von Verkehren geben kann, scheint die Art und Weise der Preisbildung in der Binnenschifffahrt nicht unbedingt ein entscheidender Faktor für die Förderung der Verkehrsverlagerung zu sein. So ist der Beförderungspreis zwar ein wichtiger Aspekt für Verlader, doch spielen andere Faktoren ebenfalls eine Rolle, wie etwa ökologische Vorteile oder die Zuverlässigkeit des Dienstes. Außerdem hängt die Wahl eines Verkehrsträgers von der Transportroute und der Art der beförderten Güter ab. Schließlich sind auch andere Verkehrsträger mit ähnlichen Herausforderungen wie Personalknappheit und einem Anstieg der Treibstoffpreise konfrontiert.
In diesem Kontext spielen politische Entscheider eine wesentliche Rolle. Während direkte Eingriffe in die Preisbildung in freien Märkten auf ein Minimum begrenzt werden sollten, könnte sich die Politik auf die Faktoren konzentrieren, welche die Frachtraten in der Binnenschifffahrt beeinflussen. Die Reduzierung des Einflusses von Niedrigwasser, die Internalisierung externer Kosten (z. B. durch das Verursacherprinzip), die Implementierung einer Besteuerung von Treibstoffen, die Schaffung von Förderprogrammen für die Energiewende, stellen Beispiele für politische Interventionen dar, welche die Preise oder Frachtraten in der Binnenschifffahrt beeinflussen.
Der vollständige Bericht in englischer Sprache kann auf folgender Seite als PDF-Dokument heruntergeladen oder direkt online angesehen werden: https://inland-navigation-market.org/chapitre/3‑conclusions/?lang=en