Der Bahngüterumschlag 2023 betrug 6,025 Mio. t, das ist ein Rückgang von 8,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,21 Mio. t, das sind 8,8 % weniger als 2022. Im Kombinierten Verkehr wurden über alle bayernhafen-Standorte 452.599 TEU (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen, 11,6 % weniger als im Vorjahr. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr.
Die bayernhafen-Standorte mit ihren über 400 ansässigen Unternehmen sorgen als Logistikdrehscheiben für eine zuverlässige Versorgung von Gesellschaft und Industrie. Per Schiff und Bahn werden z.B. Agrargüter, Baustoffe, Metalle, Nahrungsmittel, Brennstoffe, Recyclinggüter, Mineralien und Industriegüter wie Maschinen und
Automotivteile sowie Schwergut wie Trafos transportiert.
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Energiewende und die spürbar abgekühlte Konjunktur spiegeln sich auch in den Umschlagszahlen im Hafen wider. „Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „im Hinblick auf Klimaschutz und
Verkehrswende wird die Schnittstelle Hafen aber noch wichtiger werden. Für das Gelingen der Energiewende, einer verstärkten Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Schwerguttransporten spielen Binnenhäfen eine entscheidende Rolle. Voraussetzung bleibt eine funktionierende Infrastruktur, die eine effiziente Kombination von Schiff,
Bahn und Lkw in der Logistikkette ermöglicht.“
Das seit Jahren hohe Investitionsniveau wurde auch 2023 fortgeführt. So stieß bayernhafen über alle Standorte über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur von rund 27 Mio. Euro an. „Mit unseren langfristig angelegten Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende. Auch unsere Hafenkunden
nutzen diese Phase und investieren weiter an den Standorten und in neue Verbindungen. Klar ist aber auch, dass entscheidend für die zukünftige Verkehrsverlagerung sein wird, den riesigen Nachholbedarf bei der Modernisierung der Infrastruktur in Deutschland sei es im Schienennetz oder bei Schleusen und Brücken aufzuholen. Wir benötigen stabile Rahmenbedingungen, deutlich schnellere
Genehmigungsprozesse und einen Schutz der Hafeninfrastruktur,“ so Joachim Zimmermann.
Ausblick auf 2024
Im April 2024 ist der Start einer neuen täglichen Bahnverbindung vom bayernhafen Regensburg nach Lébény in Ungarn geplant. Bei der Verladung von Lkw-Trailern (Sattelaufliegern) auf die Bahn kommt die von der Helrom GmbH entwickelte und patentierte Technologie zur horizontalen Verladung, also ohne Kran oder Reachstacker, zum Einsatz. Um diese Verkehrsverlagerung zu ermöglichen, investiert bayernhafen in die Modifizierung seines Trailerports, einem Terminal speziell für Wechselbrücken und Sattelauflieger.
Das Recycling-Unternehmen Durmin investiert nach der Anmietung einer Fläche am Kai 1 im bayernhafen Nürnberg in verschiedene Aufbereitungsanlagen für mineralische und nichtmineralische Abfälle und Produkte.
Die Horst Pöppel Spedition errichtet im bayernhafen Regensburg eine neue Multi-User-Logistikanlage, die durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) mit ‚Gold‘ zertifiziert ist. Die Anlage soll im 3. Quartal 2024 fertig gestellt werden.
Einen Einblick in die vielfältige und spannende Welt der Logistik möchte bayernhafen gemeinsam mit Hafenkunden allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Regensburg ermöglichen – am 15. September 2024 lädt bayernhafen zu einem großen Hafenfest ein.
Die Verladung von Containern auf ein Binnenschiff durch die zur IGS Logistics Group gehörende CTR Container Terminal Regensburg GmbH Anfang 2024. Durch den Ausbau des Containerterminals durch ein Gemeinschaftsunternehmen von IGS und
bayernhafen wurde der Kombinierte Verkehr in Regensburg deutlich gestärkt.
© bayernhafen / M.Ziegler