In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen sind im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 50,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Weltschifffahrtstages am 28. September mitteilt, lag der Güterumschlag der Binnenschiffe damit um 9,9 Prozent unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Damit hat sich die rückläufige Entwicklung in der NRW-Binnenschifffahrt weiter fortgesetzt.
Am häufigsten wurden im ersten Halbjahr Erze, Steine und Erden umgeschlagen
73,0 Prozent der umgeschlagenen Güter stammten im ersten Halbjahr 2023 aus folgenden vier Güterabteilungen: 14,9 Millionen Tonnen waren Erze, Steine und Erden (−2,7 Prozent), 9,9 Millionen Tonnen Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (−12,9 Prozent), 7,1 Millionen Tonnen Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (−12,0 Prozent) und 5,1 Millionen Tonnen chemische Erzeugnisse (−19,5 Prozent).
Wie das Statistische Landesamt mitteilt, wurden 13,2 Millionen Tonnen Gefahrgut transportiert; das waren 14,7 Prozent weniger als von Januar bis Juni 2022. Dabei handelte es sich um gut ein Viertel (26,0 Prozent) der insgesamt beförderten Tonnage.
Drei Viertel der Güter wurden in den Häfen des Rheins umgeschlagen
Die bedeutendste Binnenwasserstraße in Nordrhein-Westfalen ist der Rhein. Drei Viertel (75,7 Prozent) der von Januar bis Juni 2023 beförderten Güter wurden in den Häfen an dieser Wasserstraße umgeschlagen. Auf den Plätzen zwei und drei rangierten das Westdeutsche Kanalgebiet (22,4 Prozent) und der Mittellandkanal (1,7 Prozent). Das Schlusslicht bildet das Wesergebiet (0,2 Prozent).
Je nach Wasserstraße wurden schwerpunktmäßig unterschiedliche Güter umgeschlagen: Auf dem Rhein und dem Mittellandkanal waren es am häufigsten Erze, Steine und Erden (36,1 Prozent aller auf dem Rhein bzw. 28,1 Prozent aller auf dem Mittellandkanal beförderten Güter) sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (14,3 Prozent bzw. 22,0 Prozent). Auf Binnenschifffen im Westdeutschen Kanalgebiet wurden vor allem Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (37,4 Prozent) sowie Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (25,2 Prozent) transportiert. Auf der Weser überwogen mit 49,5 Prozent landwirtschaftiche Erzeugnisse.
Der Containerumschlag war um 19,6 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum
Im ersten Halbjahr 2023 wurden von allen in den NRW-Binnenhäfen umgeschlagenen Gütern etwa 434 700 TEU in Containern verschifft (−19,6 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum). Dabei wurden rund 211 700 TEU empfangen und etwa 223 000 TEU versendet.
Von Januar bis Juni 2023 wurden auf den NRW-Wasserstraßen rund 271 300 Container transportiert. Das waren 18,4 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bei fast der Hälfte der Container handelte es sich um 40-Fuß Container (49,1 Prozent) gefolgt von 20-Fuß Containern mit 34,2 Prozent.
In Nordrhein-Westfalen wurde die Mehrzahl der Container (256 700, 94,6 Prozent) auf dem Rhein transportiert. 4,6 Prozent aller Container wurden im Westdeutschen Kanalgebiet und 0,8 Prozent im Mittellandkanalgebiet verschifft. Auf der Weser wurden keine Container transportiert.
Die beförderte Menge in Containern wird in sog. TEU gemessen. Ein TEU entspricht einem ISO-Container, der 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 Meter hoch ist. (IT.NRW)