Die Seehäfen sind nach Ansicht der Emder Hafenförderungsgesellschaft e. V. (EHFG) von nationaler Bedeutung. Dies sei spätestens durch die Corona-Krise und den daraus resultierenden Unterbrechungen von Lieferketten sowie dem Angriff Russlands auf die Ukraine sichtbar geworden. Dies machten Vertreter der EHFG den Mitgliedern des Arbeitskreises „Häfen und Schifffahrt“ der CDU-Landtagsfraktion deutlich, die den Emder Hafen im Rahmen ihrer Sommertour besuchten. Die Häfen leisteten als Drehscheiben für Energie und Logistik einen erheblichen Beitrag zur bundesweiten Energiesicherung und Warenversorgung. Deshalb müsse sich der Bund stärker bei der Finanzierung der Hafeninfrastruktur einbringen. Die dafür eigentlich zuständigen Länder könnten das finanziell alleine nicht mehr stemmen. Der Rastdorfer CDU-Abgeordnete Hartmut Moorkamp als hafenpolitischer Sprecher seiner Fraktion unterstützt die Forderung der Emder Hafenförderung und sagte zu, sie in die Entscheidungsgremien seiner Partei auf Bundesebene einzubringen.
Auf besonderes Interesse bei den Hafenpolitikern stießen die Planungen zur Modernisierung der Großen Seeschleuse in Emden. Niederlassungsleiter Aiko Hollander und Maschinenbauingenieur Wilfried Schleusener von der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) verdeutlichten den Gästen aus Hannover die Bedeutung des Bauwerks für den Emder Hafen. So erfolgten im vergangenen Jahr rund 3.000 Schleusungen mit mehr als 5.000 Schiffen. Im Binnenhafen wird mehr als die Hälfte des gesamten Emder Hafenumschlags abgewickelt. Alleine diese Zahlen zeigten die Notwendigkeit einer stets einwandfrei funktionierenden Schleuse auf. NPorts hat bereits mit den vorbereitenden Leistungen in diesem Jahr begonnen. Auf Grund der Komplexität der geplanten Modernisierung der Schleuse, die unter laufendem Betrieb erfolgen muss, werden die Arbeiten das Emder Hafenbild die nächsten Jahre begleiten.