Bin­nen­hä­fen sind essen­zi­ell für die Ver­kehrs­wen­de und die Sicherung des Indus­trie­stand­or­tes Deutsch­land. Bund-Länder-Förderprogramm für Kai- und Ufer­an­la­gen muss ein Kern­ele­ment der Natio­na­len Hafenstra­te­gie werden.

BÖB-Präsident Joachim Zimmermann: „Bei allen Diskussionen über die Seehafenlasten darf die Infrastruktur in den Binnenhäfen nicht vergessen werden!“

spc Newsletter

Verpasse keine Branchennews: Hier gehts zur Newsletter-Anmeldung:

„Bin­nen­hä­fen zwi­schen Wett­be­werb und Trans­for­ma­ti­on“ lau­te­te das Mot­to der dies­jäh­ri­gen Jah­res­ta­gung des Bun­des­ver­ban­des Öffent­li­cher Bin­nen­hä­fen e. V. 
Rund 80 Teil­neh­men­de aus der Bin­nen­ha­fen­wirt­schaft, aus Ver­bän­den, Poli­tik und Ver­wal­tung tausch­ten sich im Rah­men einer Podi­ums­dis­kus­si­on, bei der Besich­ti­gung von Inno­va­ti­ons­pro­jek­ten im Ber­li­ner West­ha­fen der BEHA­LA sowie beim Netz­werk­abend in der Tur­bi­nen­hal­le aus. Im Fokus der Dis­kus­sio­nen stan­den u. a. die Trans­for­ma­ti­on der Häfen zu Hubs der Ener­gie­wen­de und der Kreis­lauf­wirt­schaft, aber auch die Stär­kung mul­ti­mo­da­ler Trans­port­lö­sun­gen und der Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Bin­nen­hä­fen, etwa gegen­über Logis­tik­zen­tren auf der grü­nen Wie­se. 
In einer Podi­ums­dis­kus­si­on mit dem Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Digi­ta­les und Ver­kehr Oli­ver Luk­sic sowie den Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mathi­as Stein (SPD, Koor­di­na­tor der Par­la­men­ta­ri­schen Grup­pe Bin­nen­schiff­fahrt) und Tho­mas Bareiß (CDU, Ver­kehrs­po­li­ti­scher Spre­cher der CDU/CSU-Fraktion) adres­sier­ten BÖB-Präsident Joa­chim Zim­mer­mann (bay­ern­ha­fen) und BÖB-Präsidiumsmitglied Jan Eckel (Rhein­Car­go) kla­re Erwar­tun­gen an die Politik.

BÖB-Präsident Joa­chim Zim­mer­mann: „Die aktu­ell erar­bei­te­te Natio­na­le Hafenstra­te­gie ist aus unse­rer Sicht ein gutes Instru­ment, die Belan­ge der Hafen­wirt­schaft zu bün­deln und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Häfen durch geziel­te Maß­nah­men zu stär­ken. Die Bin­nen­hä­fen haben gemein­sam mit unse­ren Part­ner­ver­bän­den hier­zu über 100 Maß­nah­men in den Pro­zess ein­ge­bracht. Hier benö­ti­gen wir ein geschlos­se­nes Vor­ge­hen von Bund und Län­dern beim Büro­kra­tie­ab­bau bei Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren für Pla­nung, Errich­tung und Betrieb von Lager- und Umschlags­ein­rich­tun­gen. 
Essen­zi­ell ist für uns ein stär­ke­res Enga­ge­ment des Bun­des und der Län­der bei Erhalt, Sanie­rung und Aus­bau unse­rer Hafen­in­fra­struk­tu­ren. Hier geht es uns um eine Bund-Länder-Förderung für Kai- und Ufer­an­la­gen als Grund­vor­aus­set­zung für Umschlag über die umwelt­freund­li­che Was­ser­stra­ße. Damit schaf­fen wir die infra­struk­tu­rel­le Grund­la­ge in den Bin­nen­hä­fen für eine stär­ke­re Nut­zung des Ver­kehrs­trä­gers Bin­nen­schiff­fahrt und eine nach­hal­ti­ge Sicherung des Indus­trie­stand­or­tes Deutsch­land. Mit dem Schie­nen­gü­ter­fern­ver­kehrs­netz­för­de­rungs­ge­setz (SGFFG) gibt es bereits ein sol­ches För­der­instru­ment für Hafen­bah­nen. Unser Vor­schlag schafft mehr Wett­be­werbs­gleich­heit für die umwelt­freund­li­chen Ver­kehrs­trä­ger Bahn und Bin­nen­schiff­fahrt.
Wir haben hier­zu einen Vor­schlag unter­brei­tet, der mit der Bun­des­fi­nanz­ver­fas­sung kon­form geht und sich an bestehen­den Instru­men­ten, wie der Land­strom­för­de­rung, ori­en­tiert. Eine Ver­fas­sungs­än­de­rung wäre zur Umset­zung die­ses Vor­schla­ges nicht not­wen­dig. Der För­der­be­darf beläuft sich bun­des­sei­tig auf zunächst ca. 4 Mio. Euro in den kom­men­den zwei Jah­ren. Anschlie­ßend wür­den für die nächs­ten zwei bis fünf Jah­re ca. 31 Mio. Euro jähr­lich und für die kom­men­den fünf bis zehn Jah­re und 37 Mio. Euro pro Jahr benö­tigt. 
Das ist deut­lich weni­ger als die Beträ­ge, die aktu­ell für eine aus­kömm­li­che Finan­zie­rung der See­ha­fen­las­ten gefor­dert wer­den, aber min­des­tens so dring­lich und not­wen­dig.  Wir appel­lie­ren daher dring­lich an die Bun­des­po­li­tik: Bei allen Dis­kus­sio­nen über die See­ha­fen­las­ten darf die Infra­struk­tur in den Bin­nen­hä­fen nicht ver­ges­sen wer­den! SPD, FDP und Grü­ne haben im Koali­ti­ons­ver­trag ver­spro­chen: ‚Der Bund bekennt sich zu sei­ner Ver­ant­wor­tung für die not­wen­di­gen Hafen­in­fra­struk­tu­ren.‘ Die­ses Ver­spre­chen gilt es jetzt einzulösen.“

 

BÖB-Präsident Joa­chim Zimmermann

© BÖB

Quel­le & Kontakt

Mar­cel Loh­beck
Bun­des­ver­band Öffent­li­cher Bin­nen­hä­fen e. V.

info-boeb@binnenhafen.de 

weitere Branchennews