HHLA mit her­aus­for­dern­dem Start in das Jahr 2023

EBIT-Erwartung für das Geschäftsjahr 2023 bestätigt Containertransport sinkt auf 408 Tsd. TEU (im Vorjahr: 431 Tsd. TEU) Rückgang im Containerumschlag auf 1.416 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.740 Tsd. TEU) Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath: „Die HHLA ist entlang der logistischen Wertschöpfungskette inhaltlich und geographisch breit aufgestellt und setzt ihre auf Nachhaltigkeit und Wachstum ausgerichtete Strategie ungeachtet der herausfordernden Zeiten weiter konsequent um.“

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Die Ham­bur­ger Hafen und Logis­tik AG (HHLA) ver­zeich­ne­te ange­sichts anhal­ten­der geo­po­li­ti­scher Span­nun­gen, wirt­schaft­li­cher EU-Sanktionsmaßnahmen sowie einer nach­las­sen­den kon­junk­tu­rel­len Dyna­mik einen her­aus­for­dern­den Start in das Jahr 2023. Die Umsatz­er­lö­se des HHLA-Konzerns redu­zier­ten sich in den ers­ten drei Mona­ten des Jah­res um 5,6 Pro­zent auf 364,7 Mio. Euro (im Vor­jahr: 386,2 Mio. Euro). Das Betriebs­er­geb­nis (EBIT) ging im Jah­res­ver­gleich um 57,3 Pro­zent auf 22,9 Mio. Euro zurück (im Vor­jahr: 53,7 Mio. Euro). Die EBIT-Marge belief sich auf 6,3 Pro­zent nach 13,9 Pro­zent im ent­spre­chen­den Vor­jah­res­quar­tal. Aus­schlag­ge­bend für die rück­läu­fi­ge Umsatz- und Ergeb­nis­ent­wick­lung waren der nach­fra­ge­be­ding­te Men­gen­rück­gang im Con­tai­ner­um­schlag, der Rück­gang der Lager­gel­derlö­se an den Ham­bur­ger Con­tai­ner­ter­mi­nals sowie die Ein­stel­lung des see­sei­ti­gen Umschlags am Con­tai­ner­ter­mi­nal in Odes­sa. Das Ergeb­nis nach Steu­ern und nach Antei­len ande­rer Gesell­schaf­ter sank um 87,7 Pro­zent auf 2,8 Mio. Euro (im Vor­jahr: 22,8 Mio. Euro).

Ange­la Titz­rath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Bereits Ende 2022 zeich­ne­te sich eine deut­li­che Abschwä­chung in der Nach­fra­ge logis­ti­scher Dienst­leis­tun­gen ab. Geo­po­li­ti­sche Span­nun­gen, der rus­si­sche Angriffs­krieg gegen die Ukrai­ne, die hohe Infla­ti­on und der ent­spre­chen­de Kon­sum­rück­gang in Euro­pa schla­gen sich welt­weit in einem wirt­schaft­lich schwa­chen Jah­res­auf­takt nie­der. Ent­spre­chend unse­rer Erwar­tung fiel auch bei der HHLA das ers­te Quar­tal des Jah­res bei Con­tai­ner­um­schlag und ‑trans­port schwach aus. Für das zwei­te Quar­tal rech­nen wir mit einer Bele­bung des Mark­tes. Ergeb­nis­sei­tig hat sich der Inter­mo­dal­be­reich hin­ge­gen sta­bil ent­wi­ckelt. Ins­ge­samt hat sich die Stra­te­gie der HHLA bewährt, sich ent­lang der logis­ti­schen Wert­schöp­fungs­ket­te breit auf­zu­stel­len und ihr Netz­werk per­ma­nent zu erwei­tern. Unge­ach­tet der her­aus­for­dern­den Zei­ten setzt die HHLA ihre auf Nach­hal­tig­keit und pro­fi­ta­bles Wachs­tum aus­ge­rich­te­te Stra­te­gie wei­ter kon­se­quent um. Dafür haben wir im ers­ten Quar­tal das Netz­werk unse­rer Bahn­toch­ter Metrans aus­ge­baut, unse­re Was­ser­stoff­ak­ti­vi­tä­ten vor­an­ge­trie­ben und in inno­va­ti­ve Lösun­gen über die HHLA Next inves­tiert.“
Teil­kon­zern Hafen­lo­gis­tik: Geschäfts­ent­wick­lung Janu­ar – März 2023

Der bör­sen­no­tier­te Teil­kon­zern Hafen­lo­gis­tik ver­zeich­ne­te in den ers­ten drei Mona­ten einen deut­li­chen Umsatz­rück­gang um 5,9 Pro­zent auf 355,1 Mio. Euro (im Vor­jahr: 377,5 Mio. Euro). Das ope­ra­ti­ve Ergeb­nis (EBIT) fiel im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum um 62,5 Pro­zent auf 18,5 Mio. Euro (im Vor­jahr: 49,2 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank um 7,8 Pro­zent­punk­te auf 5,2 Pro­zent (im Vor­jahr: 13,0 Pro­zent). Das Ergeb­nis nach Steu­ern und nach Antei­len ande­rer Gesell­schaf­ter belief sich auf 0,4 Mio. Euro (im Vor­jahr: 20,3 Mio. Euro).

Im Seg­ment Con­tai­ner ging der Con­tai­ner­um­schlag an den HHLA-Containerterminals um 18,6 Pro­zent auf 1.416 Tsd. Stan­dard­con­tai­ner (TEU) zurück (im Vor­jahr: 1.740 Tsd. TEU). Das Umschlag­vo­lu­men an den Ham­bur­ger Con­tai­ner­ter­mi­nals lag dabei mit 1.360 Tsd. TEU um 15,9 Pro­zent unter dem Ver­gleichs­wert des Vor­jah­res (im Vor­jahr: 1.618 Tsd. TEU). Haupt­trei­ber für die­se Ent­wick­lung waren die stark rück­läu­fi­gen Volu­mi­na im Fahrt­ge­biet Fern­ost, ins­be­son­de­re Chi­na. Posi­ti­ve Impul­se aus dem nord­ame­ri­ka­ni­schen Ladungs­vo­lu­men konn­ten die­se nicht kom­pen­sie­ren. Bei den Zubrin­ger­ver­keh­ren (Fee­der) lag die Men­gen­ent­wick­lung eben­falls stark unter dem Vor­jahr. Neben den schwe­di­schen und pol­ni­schen Ver­keh­ren waren ins­be­son­de­re die Russ­land­men­gen als Fol­ge der EU-Sanktionen im Vor­jah­res­ver­gleich stark redu­ziert. Die Fee­der­quo­te am was­ser­sei­ti­gen Umschlag lag mit 18,1 Pro­zent mode­rat unter dem Niveau des Vor­jah­res (im Vor­jahr: 21,2 Prozent).

An den inter­na­tio­na­len Con­tai­ner­ter­mi­nals ging das Umschlag­vo­lu­men um 53,9 Pro­zent auf 56 Tsd. TEU zurück (im Vor­jahr: 122 Tsd. TEU). Ursa­che hier­für war der star­ke Rück­gang der Ladungs­men­gen am Ter­mi­nal in Odes­sa, nach­dem dort Ende Febru­ar 2022 der see­sei­ti­ge Umschlag infol­ge des rus­si­schen Angriffs­kriegs auf behörd­li­che Anwei­sung ein­ge­stellt wor­den war. Zudem blie­ben im ers­ten Quar­tal 2023 Extra­an­läu­fe am Con­tai­ner­ter­mi­nal TK Esto­nia als Alter­na­ti­ve zu rus­si­schen Häfen aus.

Die Umsatz­er­lö­se im Seg­ment gin­gen in den ers­ten drei Mona­ten 2023 im Ver­gleich zum Vor­jahr um 18,8 Pro­zent auf 175,8 Mio. Euro zurück (im Vor­jahr: 216,4 Mio. Euro). Ursa­che hier­für war im Wesent­li­chen der Men­gen­rück­gang sowie der Rück­gang der Container-Verweildauer an den Ham­bur­ger Con­tai­ner­ter­mi­nals, die sich im Vor­jah­res­zeit­raum als Fol­ge der gestör­ten Lie­fer­ket­te posi­tiv auf den Umsatz aus­ge­wirkt hatte.

Vor die­sem Hin­ter­grund ging das Betriebs­er­geb­nis (EBIT) um 84,9 Pro­zent auf 5,7 Mio. Euro zurück (im Vor­jahr: 37,8 Mio. Euro). Die inter­na­tio­na­len Ter­mi­nals TK Esto­nia und PLT Ita­ly tru­gen jeweils posi­tiv zur ope­ra­ti­ven Ergeb­nis­ent­wick­lung bei. Die EBIT-Marge sank um 14,2 Pro­zent­punk­te auf 3,2 Pro­zent (im Vor­jahr: 17,4 Prozent).

Im Seg­ment Inter­mo­dal redu­zier­te sich der Con­tai­ner­trans­port ins­ge­samt um 5,4 Pro­zent auf 408 Tsd. TEU (im Vor­jahr: 431 Tsd. TEU). Die Bahn­trans­por­te ver­rin­ger­ten sich im Ver­gleich zum Vor­jahr um 5,6 Pro­zent auf 340 Tsd. TEU (im Vor­jahr: 361 Tsd. TEU). Von dem Rück­gang waren alle wesent­li­chen Rela­tio­nen betrof­fen. Wäh­rend ins­be­son­de­re die nord­deut­schen See­hä­fen star­ke Rück­gän­ge ver­zeich­ne­ten, konn­ten ein­zig die Rotterdam-Verkehre auf ver­gleichs­wei­se nied­ri­gem Niveau deut­lich zule­gen. Die Stra­ßen­trans­por­te ver­zeich­ne­ten einen mode­ra­ten Rück­gang um 4,2 Pro­zent auf 68 Tsd. TEU (im Vor­jahr: 71 Tsd. TEU).

Die Umsatz­er­lö­se lagen mit 157,3 Mio. Euro um 13,4 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert (im Vor­jahr: 138,7 Mio. Euro) und ent­wi­ckel­ten sich damit im Ver­gleich zur Trans­port­men­ge posi­tiv. Hin­ter­grund hier­für war das im Ver­lauf des Vor­jah­res gestie­ge­ne Niveau der Trans­port­erlö­se, wel­ches zeit­ver­setzt an die gestie­ge­nen Kos­ten im Leis­tungs­ein­kauf, ins­be­son­de­re die Ener­gie­kos­ten, ange­passt wer­den konnte.

Das Betriebs­er­geb­nis (EBIT) belief sich im Mit­tei­lungs­zeit­raum auf 21,4 Mio. Euro (im Vor­jahr: 21,6 Mio. Euro) und sank somit um 1,0 Pro­zent. Die EBIT-Marge ging um 2,0 Pro­zent­punk­te auf 13,6 Pro­zent zurück (im Vor­jahr: 15,6 Pro­zent). Ursäch­lich für die rück­läu­fi­ge EBIT-Entwicklung war im Wesent­li­chen der Rück­gang der Trans­port­men­ge. Gegen­läu­fig wirk­te sich aus, dass das Vor­jah­res­er­geb­nis durch Sturm­schä­den im Febru­ar und Stö­run­gen in den inter­na­tio­na­len Trans­port­ket­ten belas­tet war.
Teil­kon­zern Immo­bi­li­en: Geschäfts­ent­wick­lung Janu­ar – März 2023

Der Ham­bur­ger Markt für Büro­flä­chen ver­zeich­ne­te laut aktu­el­lem Markt­be­richt von Gross­mann & Ber­ger in den ers­ten drei Mona­ten des Jah­res trotz Anstieg der Leer­stands­quo­te von 3,5 Pro­zent im Vor­jahr auf aktu­ell 4,0 Pro­zent ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis von Ange­bot und Nach­fra­ge. Die HHLA-Immobilien in der his­to­ri­schen Spei­cher­stadt und auf dem Fisch­markt­are­al wie­sen im ers­ten Quar­tal 2023 wei­ter­hin eine sta­bi­le Ver­mie­tungs­quo­te bei annä­hern­der Voll­ver­mie­tung aus.

Die Umsatz­er­lö­se stie­gen um 8,7 Pro­zent auf 11,6 Mio. Euro (im Vor­jahr: 10,7 Mio. Euro). Neben gestie­ge­nen Erlö­sen aus Umsatz­miet­ver­ein­ba­run­gen tru­gen vor allem höhe­re Miet­erlö­se aus neu ent­wi­ckel­ten Objek­ten in der Spei­cher­stadt zu der Ent­wick­lung im ers­ten Quar­tal 2023 bei.

Den gene­rier­ten Umsatz­zu­wäch­sen stan­den dabei ein geplan­ter tem­po­rä­rer Leer­stand eines Objekts in der Spei­cher­stadt nach Mie­ter­wech­sel sowie ein erhöh­ter Instand­hal­tungs­auf­wand gegen­über. Zudem stie­gen die Abschrei­bun­gen durch Akti­vie­run­gen nach abge­schlos­se­ner Pro­jekt­ent­wick­lung. Das kumu­lier­te Betriebs­er­geb­nis (EBIT) sank vor die­sem Hin­ter­grund leicht um 1,7 Pro­zent auf 4,3 Mio. Euro (im Vor­jahr: 4,4 Mio. Euro).
EBIT-Erwartung für das Geschäfts­jahr 2023 bestätigt

In den ers­ten drei Mona­ten des Geschäfts­jah­res 2023 sind grund­sätz­lich kei­ne neu­en Ereig­nis­se von wesent­li­cher Bedeu­tung ein­ge­tre­ten. Die im zusam­men­ge­fass­ten Lage­be­richt 2022 ent­hal­te­nen Anga­ben zum erwar­te­ten Geschäfts­ver­lauf 2023 besit­zen daher wei­ter­hin Gültigkeit.

Die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der HHLA lag im ers­ten Quar­tal 2023 im Wesent­li­chen im Rah­men der Erwar­tun­gen. Jedoch führt die hete­ro­ge­ne Ent­wick­lung auf Seg­ment­ebe­ne in den ers­ten drei Mona­ten zu einer Anpas­sung der Pro­gno­se für das lau­fen­de Geschäftsjahr.

Auf­grund der kon­junk­tur­be­dingt stark rück­läu­fi­gen Ent­wick­lung der Umschlag­vo­lu­mi­na in den ers­ten drei Mona­ten des Jah­res wird für den Teil­kon­zern Hafen­lo­gis­tik beim Con­tai­ner­um­schlag nun­mehr von einem leich­ten Anstieg gegen­über dem Vor­jahr aus­ge­gan­gen (vor­mals: mode­ra­ter Anstieg). Für das zwei­te Quar­tal 2023 wird eine Auf­hel­lung der Lage mit ent­spre­chen­der Men­gen­zu­nah­me, ins­be­son­de­re im Fahrt­ge­biet Fern­ost, erwar­tet. Beim Con­tai­ner­trans­port wird unver­än­dert mit einem mode­ra­ten Anstieg gegen­über dem Vor­jahr gerechnet.

Bei den Umsatz­er­lö­sen wird im Teil­kon­zern Hafen­lo­gis­tik nun­mehr von einem gering­fü­gi­gen Anstieg aus­ge­gan­gen (vor­mals: auf Niveau des Vor­jah­res). Die­se Erwar­tung ist durch einen star­ken Anstieg (vor­mals: deut­li­cher Anstieg) der Umsatz­er­lö­se im Seg­ment Inter­mo­dal begrün­det. Für das Seg­ment Con­tai­ner wird hin­ge­gen men­gen­be­dingt von einem mode­ra­ten Rück­gang aus­ge­gan­gen (vor­mals: leich­ter Rückgang).

Die Erwar­tung für das Betriebs­er­geb­nis (EBIT) im Teil­kon­zern Hafen­lo­gis­tik liegt wei­ter­hin unver­än­dert in der Band­brei­te von 145 bis 175 Mio. Euro. Dabei wird davon aus­ge­gan­gen, dass die ange­pass­te Erwar­tung der Men­gen­ent­wick­lung durch ein ein­ge­lei­te­tes Maß­nah­men­pa­ket zur Ergeb­nis­sta­bi­li­sie­rung teil­wei­se kom­pen­siert wer­den kann. Dabei wird inner­halb die­ser Span­ne im Seg­ment Con­tai­ner wei­ter­hin ein star­ker Rück­gang und im Seg­ment Inter­mo­dal ein mode­ra­ter Anstieg des jewei­li­gen Segment-EBIT erwartet.

Für den Teil­kon­zern Immo­bi­li­en wird unver­än­dert mit einer Umsatz­ent­wick­lung auf dem Niveau des Vor­jah­res sowie einem deut­li­chen Rück­gang des Betriebs­er­geb­nis­ses (EBIT) gerechnet.

In Sum­me wird auf Kon­zern­ebe­ne ein gering­fü­gi­ger Anstieg (vor­mals: auf Niveau des Vor­jah­res) bei den Umsatz­er­lö­sen erwar­tet. Ein Betriebs­er­geb­nis in einer Band­brei­te von 160 bis 190 Mio. Euro wird wei­ter­hin als mög­lich angesehen.

Inves­ti­tio­nen auf Kon­zern­ebe­ne wer­den unver­än­dert in einer Band­brei­te von 250 bis 300 Mio. Euro ange­strebt. Davon ent­fällt mit 220 bis 270 Mio. Euro der wesent­li­che Teil auf den Teil­kon­zern Hafenlogistik.

Vor dem Hin­ter­grund des andau­ern­den Kriegs in der Ukrai­ne und wei­te­rer geo­po­li­ti­scher Span­nun­gen sowie der Aus­wir­kun­gen der hohen Infla­ti­on ist der Aus­blick jedoch mit erheb­li­chen Unsi­cher­hei­ten behaftet.

Quel­le:
Ham­bur­ger Hafen und Logis­tik Aktiengesellschaft

Bild­quel­le:

HHLA/Thies Rätz­ke

Con­tai­ner­um­schlag am Con­tai­ner Ter­mi­nal Alten­wer­der in Hamburg

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