HGK Ship­ping und Hydro­ge­nious pla­nen emis­si­ons­frei­es Bin­nen­schiff mit Wasserstoffträger-Technologie

Europas größte Binnenschifffahrtsreederei HGK Shipping und die Unternehmen Hydrogenious LOHC Maritime sowie Hydrogenious LOHC Technologies haben Anfang Mai ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Dies gab Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, im Rahmen eines eigens initiierten Wasserstoffevents vor geladenen Gästen aus Logistik, Wissenschaft und Industrie am 4. Mai 2023 in Köln bekannt. Ziel ist es, eine skalierbare Lösung zu entwickeln, die den Energieträger Wasserstoff für die Binnenschifffahrt flächendeckend verfügbar macht. Die Basis bildet dabei Wasserstoff, der in einem flüssigen Träger (LOHC, liquid-organic hydrogen carrier) gebunden ist. Bis zum Jahr 2028 wollen die Partner ein Demonstratorschiff entwickeln und in Betrieb nehmen, dessen Propulsionseinheiten mit einer Brennstoffzelle angetrieben werden können, die über aus dem LOHC gelösten Wasserstoff mit Energie gespeist wird.

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Der Start­schuss für das Pro­jekt „HyBar­ge” soll 2024 erfol­gen. Die Koope­ra­ti­ons­part­ner haben der­weil bereits die Kon­zep­ti­ons­pha­se gestar­tet. Neben den Exper­ten der HGK Ship­ping wer­den die Kon­zept­ent­wick­ler der Hydro­ge­nious LOHC Mari­ti­me und der Hydro­ge­nious LOHC Tech­no­lo­gies betei­ligt sein. Letz­te­re sam­meln aktu­ell wich­ti­ge Erfah­run­gen zur emis­si­ons­fei­en Anwen­dung der LOHC-Technologie in der See­schiff­fahrt, die sie im Rah­men des Pro­jek­tes auf die Bin­nen­schiff­fahrt über­tra­gen wer­den. Grü­ner Was­ser­stoff wird als Schlüs­sel­ele­ment zur dring­li­chen und wich­ti­gen Dekar­bo­ni­sie­rung der Schiff­fahrt gehan­delt. Bis­her nicht Teil des MoU, aber in einem wei­te­ren Schritt denk­bar ist es, anhand des Demons­tra­tor­schiffs auch LOHC-Transporte auf der Was­ser­stra­ße zu tes­ten und vor­an­zu­trei­ben. Somit birgt der Demons­tra­tor das Poten­zi­al, die Wert­schöp­fungs­ket­te von der Erzeu­gung des LOHC über die Anwen­dung in der Antriebs­tech­no­lo­gie und den Trans­port bis zur Nut­zung durch poten­zi­el­le End­ver­brau­cher darzustellen.

Kon­ven­tio­nel­le Lösun­gen zur Lage­rung und zum Trans­port von Was­ser­stoff sind ener­gie­auf­wen­dig und ber­gen hohe Risi­ken. Bei dem von Hydro­ge­nious ver­wen­de­ten LOHC han­delt es sich um Ben­zyl­to­luol – ein Ther­mal­öl, wel­ches schwer ent­flamm­bar und nicht-explosiv sowie in sei­nem Gefah­ren­po­ten­zi­al so nied­rig wie Die­sel ist. Das mit Was­ser­stoff ange­rei­cher­te Trä­ge­r­öl kann in Bezug auf Druck und Tem­pe­ra­tur zudem unter nor­ma­len Umge­bungs­be­din­gun­gen gela­gert wer­den und über­zeugt durch eine vor­teil­haf­te Speicherdichte.

„Im Pro­jekt HyBar­ge wol­len wir die mari­ti­me LOHC-Antriebstechnik unter den beson­ders hohen Sicher­heits­an­for­de­run­gen der Bin­nen­schiff­fahrt rea­li­sie­ren. Hier­für wird HGK Ship­ping ein kon­ge­nia­ler Part­ner sein. Zudem wer­den wir unse­re Exper­ti­se aus den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren in der Ent­wick­lung von LOHC-Antriebslösungen für Offshore-Betriebs- und Ser­vice­schif­fe syn­er­ge­tisch nut­zen“, sagt Øystein Skår, Gene­ral Mana­ger von Hydro­ge­nious LOHC Maritime.

Dr. Dani­el Teich­mann, Chair­man des Board of Direc­tors von Hydro­ge­nious LOHC Mari­ti­me sowie CEO und Grün­der von Hydro­ge­nious LOHC Tech­no­lo­gies, ergänzt: „Gemein­sam mit HGK Ship­ping tre­ten wir an, die Ener­gie­wen­de im Ver­kehrs­sek­tor signi­fi­kant vor­an­zu­brin­gen: Mit unse­rer siche­ren LOHC-Technologie kön­nen dekar­bo­ni­sier­te Antriebs­lö­sun­gen genau­so wie auch Trans­por­te über das sen­si­ble Fluss­netz Euro­pas zeit­nah und unter Nut­zung bestehen­der Infra­struk­tu­ren Rea­li­tät werden.“

Stef­fen Bau­er, CEO HGK Ship­ping: „Für die kli­ma­neu­tra­le Bin­nen­schiff­fahrt könn­te die Umset­zung des Demons­tra­tor­schif­fes mehr als nur ein Mei­len­stein sein – eben­so für die Indus­trie, die bei der Dekar­bo­ni­sie­rung auf Ener­gie­trä­ger wie Was­ser­stoff ange­wie­sen ist. Die LOHC-Technologie von Hydro­ge­nious hat ein enor­mes Poten­zi­al in der Anwen­dung, ins­be­son­de­re im Ver­gleich zu ande­ren Was­ser­stoff­de­ri­va­ten. Noch wich­ti­ger aber: Es wird kei­ne spe­zi­el­le Tank­tech­no­lo­gie benö­tigt, so dass die­ses LOHC inner­halb der vor­han­de­nen Infra­struk­tur zu Land und zu Was­ser ver­füg­bar gemacht wer­den kann.“

Um den im LOHC gebun­de­nen Was­ser­stoff als Kraft­stoff ver­wen­den zu kön­nen, muss das Demons­tra­tor­schiff über eine spe­zi­el­le und an Bord zu instal­lie­ren­de Tech­no­lo­gie in der Lage sein, ihn vom Trä­ger­me­di­um zu tren­nen. Dies wird in der von Hydro­ge­nious ent­wi­ckel­ten Dehy­dra­ti­ons­ein­heit erfol­gen. Im Anschluss wird der Was­ser­stoff der Brenn­stoff­zel­le zuge­führt. Das „ent­la­de­ne“ Trä­ger­me­di­um Ben­zyl­to­luol kann in einem nach­ge­la­ger­ten che­mi­schen Pro­zess in der sta­tio­nä­ren LOHC-Infrastruktur (Einspeicher- und Frei­set­zungs­an­la­gen) wie­der mit Was­ser­stoff ange­rei­chert wer­den. Dies ist meh­re­re hun­dert Male mög­lich und dar­über hin­aus kann es noch­mals wie­der­ver­wer­tet werden.

Quel­le:

HGK Ship­ping / Hydro­ge­nious LOHC

von links) Dr. Dani­el Teich­mann, Chair­man des Board of Direc­tors von Hydro­ge­nious LOHC Mari­ti­me sowie CEO und Grün­der von Hydro­ge­nious LOHC Tech­no­lo­gies, und Stef­fen Bau­er, CEO von HGK Ship­ping, unter­zeich­nen das Memo­ran­dum of Understanding 

Kon­takt

Hydro­ge­nious LOHC

Bir­ka Friedrich

Pres­se­spre­che­rin

Tel.: +49 160 561 9001

E‑Mail: birka.friedrich@hydrogenious.net

HGK-Gruppe

Chris­ti­an Lorenz

Pres­se­spre­cher

Tel.: +49 221 390 11 90

E‑Mail: lorenzc@hgk.de 

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