Gemein­sam für eine nach­hal­ti­ge Zukunft

Auf dem deutsch-litauischen maritimen Forum unterstrichen sowohl die Häfen in Klaipėda, Kiel und Hamburg als auch die Reederei DFDS ihre enge Zusammenarbeit.

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Die Koope­ra­tio­nen in der mari­ti­men Wirt­schaft zwi­schen Litau­en und Deutsch­land wach­sen wei­ter. Das ist eines der Ergeb­nis­se des deutsch-litauischen mari­ti­men Forums in Klaipė­da. So beton­te Mari­na Bas­so Micha­el, Regio­nal­di­rek­to­rin Euro­pa bei Hafen Ham­burg Mar­ke­ting, die beson­de­re Rol­le der Bezie­hun­gen zwi­schen Deutsch­land und Litau­en in die­sen geo­po­li­tisch schwie­ri­gen Zei­ten: „Wir ste­hen als Häfen und Ree­de­rei­en vor ganz ähn­li­chen Her­aus­for­de­run­gen. So besteht eine Not­wen­dig­keit, unse­re Wirt­schaft auf ein nach­hal­ti­ge­res Geschäfts­mo­dell umzu­stel­len, das auf neu­en Tech­no­lo­gien basiert. Eben­so sind wir als Euro­pä­er gefor­dert, ange­sichts der zuneh­men­den Risi­ken in einer zuneh­mend insta­bi­len Welt zusammenzustehen.“

Dass bereits sehr inten­si­ve Bezie­hun­gen zwi­schen den bei­den Län­dern bestehen, bestä­tig­te auch Algis Latakas, Gene­ral­di­rek­tor der Klaipė­da Port Aut­ho­ri­ty. „Die Ver­bin­dung zwi­schen den bei­den Län­dern geht über das in den letz­ten Jah­ren gestie­ge­ne Fracht­auf­kom­men und die regel­mä­ßi­gen See­ver­kehrs­diens­te hin­aus; sie wird durch zahl­rei­che deut­sche Unter­neh­men gestärkt, die seit vie­len Jah­ren soli­de Bezie­hun­gen zu litaui­schen Unter­neh­men unter­hal­ten. Die­se Ver­bin­dun­gen wer­den durch ver­schie­de­ne Koope­ra­ti­ons­pro­jek­te und Memo­ran­den wei­ter berei­chert. Ein Bei­spiel für die Dau­er­haf­tig­keit die­ser Bezie­hun­gen ist der DFDS-Fährdienst, der seit über drei Jahr­zehn­ten zwi­schen Klaipė­da und Kiel ver­kehrt. Das deutsch-litauische Mari­ti­me Forum unter­streicht den stra­te­gi­schen Cha­rak­ter die­ser Part­ner­schaft“, sag­te Latakas.

Der Hafen von Klaipė­da ver­fügt über meh­re­re Schiff­fahrts­li­ni­en, die die Häfen von Klaipė­da und Deutsch­land mit­ein­an­der ver­bin­den. Im Jahr 2023 mach­ten die Ladungs­strö­me von und nach Deutsch­land mit 4,4 Mil­lio­nen Ton­nen mehr als 13 Pro­zent des gesam­ten Hafen­um­schlags von Klai­pe­da aus. Davon ent­fie­len 2,4 Mil­lio­nen Ton­nen auf Roll-on/Roll-off-Güter, 1,1 Mil­lio­nen Ton­nen auf Con­tai­ner und 0,3 Mil­lio­nen Ton­nen auf land­wirt­schaft­li­che Erzeug­nis­se.
Im Jahr 2022 schlos­sen die Häfen von Klaipė­da und Ham­burg ein Koope­ra­ti­ons­me­mo­ran­dum, in dem sie sich ver­pflich­te­ten, ihre Hafen­be­zie­hun­gen zu ver­tie­fen, Erfah­run­gen bei der Ent­wick­lung der mari­ti­men Infra­struk­tur aus­zu­tau­schen und gemein­sa­me Pro­jek­te zu star­ten. Im sel­ben Jahr wur­de der Hafen von Klaipė­da Mit­glied bei Hafen Ham­burg Mar­ke­ting und erhielt damit Zugang zu ana­ly­ti­schen Daten, Markt­ex­per­ti­sen und Wer­be­mög­lich­kei­ten auf deut­schen und inter­na­tio­na­len Märkten.

Eine wich­ti­ge Kom­po­nen­te zwi­schen den Häfen sind auch die Fähr­ver­bin­dun­gen. Die Fähr­schiff­fahrt in der Ost­see steht heu­te vor einer gan­zen Rei­he von Her­aus­for­de­run­gen. Die Regi­on wird durch den Krieg in der Ukrai­ne, die gestie­ge­nen Zins­sät­ze und die wirt­schaft­li­che Lage nega­tiv beein­flusst. Das Risi­ko von Kon­junk­tur­schwan­kun­gen in so wich­ti­gen Märk­ten wie Schwe­den, Deutsch­land – gene­rell in Nord- und West­eu­ro­pa – zwingt alle Betei­lig­ten, nach neu­en Lösun­gen zu suchen. Ande­rer­seits muss sich die Schiff­fahrt in Zukunft an die wach­sen­den Anfor­de­run­gen des Umwelt­schut­zes anpas­sen und sowohl kurz- als auch lang­fris­ti­ge Lösun­gen zur CO2-Reduzierung suchen.

„Wir beob­ach­ten die wach­sen­den Anfor­de­run­gen und Nach­fra­gen nach nach­hal­ti­gen und intel­li­gen­ten Lösun­gen für den Trans­port und kom­ple­xe Lie­fer­ket­ten. Als füh­ren­des Unter­neh­men im RoRo-Bereich suchen wir nach neu­en Wegen, um unse­re Kun­den nach­hal­ti­ger und effi­zi­en­ter zu bedie­nen. Wir sind davon über­zeugt, dass die Zusam­men­ar­beit mit den Häfen Ham­burg, Kiel und Klai­pe­da auf dem Weg zu umwelt­freund­li­che­ren Lösun­gen nicht nur für unse­re Kun­den, son­dern auch für die loka­len Gemein­den und die Welt im All­ge­mei­nen einen gro­ßen Wert dar­stel­len wird. Ich kann sagen, dass DFDS bereits gro­ße Schrit­te in die­se Rich­tung gemacht hat, indem wir eine der größ­ten Flot­ten von E‑Trucks in Euro­pa ein­set­zen und bis 2030 sechs umwelt­freund­li­che Fäh­ren haben wol­len“, sagt Alek­sej Slipen­ci­uk, Rou­te Direc­tor bei DFDS.

Im Jahr 2023 konn­te das Unter­neh­men die CO2-Emissionen der Schif­fe im Ver­gleich zu 2022 um 5,4 Pro­zent sen­ken. Im Jahr 2024 wird DFDS sei­ne füh­ren­de Posi­ti­on in Euro­pa in Bezug auf die Anzahl der ver­füg­ba­ren Elektro-Lkw wei­ter aus­bau­en. Es wird sei­ne bereits bestell­te Flot­te von 125 Elektro-Lkw um wei­te­re 100 Volvo-Elektro-Lkw erwei­tern. Seit Juni letz­ten Jah­res sind drei Elektro-Lkw in der Regi­on Klaipė­da im Ein­satz, wäh­rend zehn Elektro-Lkw in Deutsch­land, genau­er gesagt in Cux­ha­ven und Neu­en­kir­chen, ein­ge­setzt werden.

DFDS sorgt auch für eine der wich­tigs­ten Fähr­ver­bin­dun­gen zwi­schen dem PORT OF KIEL und dem PORT OF KLAI­PE­DA. Die­se besteht bereits seit vie­len Jahr­zehn­ten. 1993 wur­de die Fähr­ver­bin­dung erst­mals von der Litaui­schen Ree­de­rei (LIS­CO UAB) mit der „Siau­li­ai“ in Betrieb genom­men. Seit­dem hat die­se Ost­see­rou­te immer mehr an Bedeu­tung gewon­nen und zählt heu­te zu den auf­kom­mens­stärks­ten Rou­ten zwi­schen Deutsch­land und den bal­ti­schen Staa­ten. Mit der „Aura Sea­ways“ setzt der Betrei­ber DFDS Anfang 2024 eine sei­ner grö­ße­ren Ropax-Fähren auf die­ser Stre­cke ein, gefolgt von stei­gen­den Fracht­zah­len. Mit einer Land­strom­in­fra­struk­tur an allen Fähr­ter­mi­nals plant der Kie­ler Hafen, die Fäh­ren auf der Stre­cke Kiel-Klaipeda künf­tig mit Öko­strom zu ver­sor­gen. „Die Ver­bin­dung zwi­schen Kiel und Klai­pe­da ist ein Fels in der Bran­dung, gera­de in die­sen schwie­ri­gen geo­po­li­ti­schen Zei­ten. Über drei Jahr­zehn­te gute Zusam­men­ar­beit – und eine Stre­cke, die ihre Rele­vanz nicht nur durch wach­sen­de Fracht­zah­len, son­dern den schie­ren Bedarf an einer zuver­läs­si­gen See­ver­bin­dung zwi­schen Deutsch­land und Litau­en unter­streicht“, beton­te Dr. Dirk Claus, CEO PORT OF KIEL.

Die geo­gra­fi­sche Lage, die per­ma­nen­te Was­ser­tie­fe für See­schif­fe und die direk­te Anbin­dung an das über­re­gio­na­le Schienen- und Stra­ßen­netz machen den Kie­ler See­ha­fen sowohl für den Güter- als auch für den Per­so­nen­ver­kehr attrak­tiv, wobei der Schwer­punkt auf den Rou­ten in Rich­tung Skan­di­na­vi­en und Litau­en sowie auf der Kreuz­fahrt­in­dus­trie liegt. Im Jahr 2023 ver­zeich­ne­te der Hafen einen his­to­ri­schen Höchst­stand sowohl bei den Pas­sa­gier­zah­len (+22 Pro­zent) als auch bei der Fracht (+3 Prozent).

Dis­ku­tie­ren wei­te­re Zusam­men­ar­beit (vlnr.): Sabi­na Cho­ch­ri­na (Vla­ta­na), Dr. Dirk Claus (PORT OF KIEL), Algis Latakas (Klaipė­da Sta­te Sea­port Aut­ho­ri­ty), Björn Pis­tol (Ham­burg Port Aut­ho­ri­ty), Flo­ri­an Schrö­der (German-Baltic Cham­ber of Com­mer­ce), Eglė Šimė (LTG Car­go) and Mari­na Bas­so Micha­el (Port of Ham­burg Marketing).

© HHM

 

Quel­le & Kontakt:

Mari­na Bas­so Michael

Regio­nal­di­rek­to­rin Europa

+49 40 37709 111

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Ralf Johan­ning

Pres­se­spre­cher

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