Sta­bil und stark im Wind – Liebherr-Power auf der Straße

LTM 1300-6.3 von Felbermayr tauscht in 65 Meter Höhe Getriebe einer Windkraftanlage aus Kein Stillstand dank Traglasttabelle für höhere maximale Windgeschwindigkeiten Mobilkran bewältigt Schotterpiste mit starken Steigungen in Bergregion

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Im Okto­ber schick­te der öster­rei­chi­sche Kran­ver­mie­ter Fel­ber­mayr sei­nen neu­en Liebherr-Mobilkran LTM 1300–6.3 in einen Wind­park im Osten des Lan­des. Auf einem Berg­rü­cken in knapp 1.600 Höhen­me­tern muss­te das defek­te Getrie­be einer Wind­kraft­an­la­ge aus­ge­tauscht wer­den. Trotz Böen von bis zu drei­zehn Metern pro Sekun­de konn­te der Kran das zwölf Ton­nen schwe­re Bau­teil aus dem Maschi­nen­haus in etwa 65 Metern Höhe aus­wech­seln.

Der mit einem 90-Meter-Ausleger bestück­te Fahr­zeug­kran ver­fügt über „WindSpeed Load Charts“, Trag­last­ta­bel­len mit höhe­ren zuläs­si­gen Wind­ge­schwin­dig­kei­ten. Falls beim Ein­satz die am Kran­aus­le­ger gemes­se­ne Wind­ge­schwin­dig­keit die ein­ge­stell­te Tabel­len­wind­ge­schwin­dig­keit über­steigt, kann der Kran­füh­rer ein­fach auf eine Trag­last­ta­bel­le mit einer höhe­ren zuläs­si­gen Wind­ge­schwin­dig­keit umschal­ten und damit sei­ne Kran­ar­beit oft­mals weiterführen.

Win­di­ge Stand­or­te sind selbst­re­dend ide­al für den Betrieb von Wind­tur­bi­nen. Beim Errich­ten die­ser Anla­gen jedoch ist star­ker Wind der natür­li­che Feind eines jeden gut struk­tu­rier­ten Zeit­plans. Das gilt eben­so für Repa­ra­tu­ren betag­ter Wind­rä­der, bei denen ein­zel­ne Kom­po­nen­ten wie Rotor­blät­ter oder Getrie­be erneu­ert wer­den müs­sen. Trotz böiger Wet­ter­ver­hält­nis­se konn­te ein Lieb­herr Mobil­kran LTM 1300–6.3 einen Getrie­be­tausch auf einem Berg­rü­cken in der Stei­er­mark durch­füh­ren. Im Wind­park „Stein­rie­gel“ war das Getrie­be eines 18 Jah­re alten Gene­ra­tors aus­ge­fal­len und muss­te ersetzt werden.

„Im Lau­fe des Tages sind die Böen immer stär­ker gewor­den und ich bin direkt auf die Wind­ta­bel­le gewech­selt“, berich­tet Robert Fuhr­mann, der für Fel­ber­mayr in der Kabi­ne des moder­nen 6‑Achs-Krans sitzt. „Ich habe die Trag­last­ta­bel­le ein­ge­stellt, die mir das Arbei­ten bei Wind­ge­schwin­dig­kei­ten bis zu 13,4 Meter pro Sekun­de erlaubt.“ In der Regel sind die zuläs­si­gen Trag­las­ten von Kra­nen für Geschwin­dig­kei­ten bis neun Sekun­den­me­tern gerech­net. Lieb­herr hat mit ange­pass­ten Last­ta­bel­len, den „Wind Speed Load Charts“, die­sen Bereich jedoch deut­lich nach oben aus­ge­wei­tet. Im rei­nen Teleskop-Betrieb moder­ner LTM-Geräte sind damit Hub­ar­bei­ten bis maxi­mal 15,6 Meter pro Sekun­de mög­lich. Das bringt enor­me Vor­tei­le durch weni­ger Still­stand sowie hohe Plan­bar­keit auf der Bau­stel­le. Nicht nur im Wind­park.
„Anfahr­hil­fe ist super!“

Am Vor­tag des Kran­jobs hat­te Fuhr­mann sei­ne Maschi­ne aus der Felbermayr-Niederlassung in Lan­zen­dorf süd­lich von Wien zum Ein­satz­ort gesteu­ert und hub­be­reit auf­ge­baut. Dabei muss­te der Mobil­kran mit sei­nem zuschalt­ba­ren All­rad­an­trieb eine rund sechs Kilo­me­ter lan­ge Schot­ter­pis­te zur Bau­stel­le auf knapp 1.600 Höhen­me­ter bewäl­ti­gen. Enge Ser­pen­ti­nen­kur­ven sowie Stei­gun­gen von über zehn Pro­zent waren die her­aus­for­dern­den Para­me­ter die­ser stei­ni­gen Berg­fahrt. „Die Anfahr­hil­fe des Fahr­zeugs ist wirk­lich super und hat mir bei der Fahrt nach hier oben gute Diens­te geleis­tet“, zeigt sich der lang­jäh­ri­ge Kran­fah­rer über­aus zufrie­den mit sei­nem neu­en Arbeitsgerät.

Für Jobs an Wind­kraft­an­la­gen mit Naben­hö­hen von rund 75 Metern ist der LTM 1300–6.3 gera­de­zu ide­al, denn der Kran führt sei­nen Aus­le­ger mit einer mög­li­chen Tele­s­ko­plän­ge von 90 Meter kom­plett mit sich. Bei nur zwölf Ton­nen Achs­last kann das kein ande­rer Mobil­kran auf dem Markt. Da der Mobil­kran auf einer erhöh­ten Stell­flä­che posi­tio­niert war, reich­te es für den Job im Wind­park jedoch, den Mast auf ledig­lich 74 Meter aus­zu­fah­ren. Schwie­rig­kei­ten berei­te­te den Mon­teu­ren im Maschi­nen­haus das Lösen der schad­haf­ten Kom­po­nen­te. Über vie­le Stun­den hing das alte Getrie­be wäh­rend des Aus­baus am Kran­ha­ken. Eine Situa­ti­on wie gemacht für die fort­schritt­li­che ECOmode-Steuerung des Liebherr-Krans, bei der durch auto­ma­ti­sches Aus­kup­peln des Pum­pen­an­triebs sowohl Kraft­stoff­ver­brauch als auch Geräusch­emis­si­on mini­miert wer­den, solan­ge kei­ne Leis­tung abge­ru­fen wird.

In prä­zi­ser Team­ar­beit mit dem Kran­fah­rer und sei­ner Maschi­ne gelang es den Män­nern in der Gon­del schließ­lich, das Getrie­be zu befrei­en. Behut­sam und mit Blick auf den Moni­tor der Rol­len­kopf­ka­me­ra hob Robert Fuhr­mann das defek­te Bau­teil mit einer Brut­to­last von 13 Ton­nen aus der geöff­ne­ten Anla­ge und beför­der­te es sicher zu Boden. Direkt im Anschluss wur­de das Ersatz­teil nach oben geschafft und ins Maschi­nen­haus ein­ge­baut.
Kran erreicht Hub­hö­hen bis 120 Meter

Sein Aus­le­ger macht den LTM 1300–6.3 für Jobs in der Wind­kraft genau­so attrak­tiv wie für die Mon­ta­ge von Bau­kra­nen. Zumal durch anbau­ba­re Git­ter­spit­zen Hub­hö­hen von bis zu 120 Metern und bein­dru­cken­de Aus­la­dun­gen mög­lich sind. Der neue Kran von Fel­ber­mayr – seit rund fünf Mona­ten im Dienst – hat bereits etli­che Ein­sät­ze in den Wind­parks Öster­reichs absol­viert, aber auch schwe­re Tra­fo­häu­ser gestemmt und ist auch für Bau­kran­mon­ta­gen fest eingeplant.

Das Port­fo­lio von Fel­ber­mayr deckt unter ande­rem nahe­zu die gesam­ten Berei­che Schwer­last, Groß- und Spe­zi­al­trans­por­te sowie die Durch­füh­rung gewal­ti­ger Infra­struk­tur­pro­jek­te ab. Vor allem in die Län­der Ost­eu­ro­pas hat das Unter­neh­men in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten stark expan­diert. Euro­pa­weit gehö­ren 76 Stand­or­te in 17 Län­dern sowie rund 500 Mobil- und Rau­pen­kra­ne zum Port­fo­lio der Öster­rei­cher. Einer davon ist der LTM 1300–6.3 mit Robert Fuhr­mann am Steu­er. Dort sitzt er übri­gens beson­ders gern, lässt er uns wis­sen: „Der Unter­wa­gen fährt sich super. Er rennt ein­ma­lig und hat auf der Stra­ße eine extre­me Power.“

Hoch hin­aus im Wind­park Stein­rie­gel: Der LTM 1300–6.3 von Fel­ber­mayr im Ein­satz auf einem Grat in 1.600 Metern Höhe. © Lieb­herr

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