For­schungs­pro­jekt star­tet Mes­sun­gen zur Ent­wick­lung einer kli­ma­neu­tra­len Lokomotive

Wie ist es möglich, Rangierloks im Hafengebiet mit Wasserstoff zu betreiben? Dieser Frage widmet sich seit Dezember 2022 das Verbundprojekt sH2unter@ports mit sechs Projektpartnern aus Forschung und Wirtschaft. Heute hat eine mit speziellen Messgeräten ausgestatte Rangierlokomotive in Bremerhaven im Überseehafen den Betrieb aufgenommen und wird nun in den kommenden Wochen eine Fülle von Daten ermitteln, die für die Entwicklung einer wasserstoffbetriebenen Lok wichtig sind.

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Die Koope­ra­ti­ons­part­ner set­zen sich zusam­men aus den Eisen­bah­nen und Ver­kehrs­be­trie­ben Elbe-Weser GmbH (evb), dem Smart Mobi­li­ty Insti­tu­te an der Hoch­schu­le Bre­mer­ha­ven, dem Insti­tut für Ener­gie und Kreis­lauf­wirt­schaft an der Hoch­schu­le Bre­men GmbH (IEKrW), Als­tom, bre­men­ports GmbH & Co. KG (bp) und der Ham­burg Port Aut­ho­ri­ty AöR.

Wäh­rend der Schie­nen­per­so­nen­ver­kehr bereits über­wie­gend elek­tri­fi­ziert ist und mit Öko­strom betrie­ben wird, kön­nen Ran­gier­loks – spe­zi­ell auch im Hafen­kon­text – nicht durch Ober­lei­tun­gen elek­tri­fi­ziert wer­den. Die leis­tungs­star­ken Ran­gier­loks mit Bat­te­rien aus­zu­stat­ten, ist auf­grund ihres hohen Ener­gie­be­darfs nach­tei­lig und auf­grund der ver­füg­ba­ren Ener­gie­dich­te, den Lebens­zy­klus­kos­ten und der Lade­zy­klen noch nicht mög­lich. Aus die­sem Grund ist die Was­ser­stoff­tech­no­lo­gie inter­es­sant für den Rangierbetrieb.

Kern des Pro­jek­tes sind Unter­su­chun­gen der Leis­tungs­pa­ra­me­ter einer her­kömm­li­chen Lok. Die­se Daten sol­len dann für die Ent­wick­lung einer mit Was­ser­stoff betrie­be­nen Lok genutzt wer­den. Mit der jetzt gestar­te­ten Daten­er­he­bung wer­den ver­schie­de­ne Para­me­te erho­ben, um die Leis­tungs­spit­zen, Treib­stoff­ver­brauch, Brems­vor­gän­ge und Anhän­ge­las­ten in Echt­zeit zu datieren.

Die Ergeb­nis­se der Mess­rei­hen wer­den es ermög­li­chen den Was­ser­stoff­be­darf zukünf­ti­ger Loks zu ermit­teln. Dies ist ein wesent­li­cher Bau­stein zur Pla­nung einer Was­ser­stoff­tank­stel­le für den Ran­gier­be­trieb und ande­rer Schwer­last­fahr­zeu­ge. Wei­ter­hin lie­fern die Daten die Grund­la­ge für öko­no­mi­sche und öko­lo­gi­sche Bewer­tun­gen einer Umstel­lung des Betriebs auf Wasserstoff.

Die Bre­mi­schen Häfen und der Ham­bur­ger Hafen sind als Eisen­bahn­hä­fen in Euro­pa füh­rend. Bei der Zusam­men­stel­lung der Züge kommt es täg­lich zu einer Viel­zahl von Ran­gier­vor­gän­gen mit Die­sel­lo­ko­mo­ti­ven. Allei­ne in Bre­mer­ha­ven wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr beim Ran­gier­be­trieb rund eine Mil­li­on Liter Die­sel verbraucht.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „Eine Umstel­lung des Ran­gier­be­triebs auf grü­nen Was­ser­stoff kann eine Mei­len­stein auf dem Weg zum kli­ma­neu­tra­len Hafen sein. Es bie­tet zudem ande­ren ener­gie­in­ten­si­ven Sek­to­ren im Hafen eben­falls eine kli­ma­freund­li­che Per­spek­ti­ve. Denn für die Umset­zung muss eine  Wasserstoff-Infrastruktur auf­ge­baut wer­den, die dann auch für ande­re Anwen­dun­gen zur Ver­fü­gung steht. Auch für wei­te­re Indus­trie­stand­or­te wer­den die Erkennt­nis­se des Pro­jek­tes über­trag­bar sein.

Am Ende des Forschungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­tes, das vor­aus­sicht­lich bis zum 31.05.2024 läuft, steht ein kon­kre­ter und umfas­sen­der Umset­zungs­plan für die Umstel­lung auf Was­ser­stoff. Geför­dert wird das Pro­jekt im Rah­men des Natio­na­len Inno­va­ti­ons­pro­gramms Wasserstoff- und Brenn­stoff­zel­len­tech­no­lo­gie durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­les und Ver­kehr geför­dert. Die För­der­richt­li­nie wird von der NOW GmbH koor­di­niert und durch den Pro­jekt­trä­ger Jülich (PtJ) umge­setzt. Das Pro­jekt­vo­lu­men beläuft sich ins­ge­samt auf über 1,2 Mil­lio­nen Euro.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www.sH2unter.com

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