In den trockengelegten Schleusenhäuptern werden derzeit die letzten Elemente der Trennwände zwischen den einzelnen Baugruben für die Torkammer und den Drempel entfernt. Am Außenhaupt laufen die Vorbereitungen für das Betonieren der insgesamt rund vier Meter hohen Konstruktionsbetonsohle in der Drempelbaugrube. Auch der Bau des Torantriebshauses verläuft planmäßig.
Am Binnenhaupt wurden Torkammerbaugrube und Drempelbaugrube ebenfalls trockengelegt. Nach dem Reinigen der Bohrpfahlköpfe laufen die Bewehrungsarbeiten für die Konstruktionsbetonsohle. Auch am Binnenhaupt wird bereits intensiv am zukünftigen Antriebshaus für das Schleusenkammertor gearbeitet.
„Im Binnenhaupt gestaltet sich die Demontage der Trennwand zwischen den beiden Einzelbaugruben aus statischen Gründen etwas aufwendiger und erfordert den Einsatz von Deutschlands größtem Schwimmkran Enak. In den nächsten Tagen wird der Kran die Trennwand in großen Segmenten von jeweils 85 Tonnen nach und nach ausheben“, erläutert Annemarie Brandt, Projektleiterin im Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal.
Die im Frühjahr gestartete Nassbaggerkampagne wurde planmäßig im September abgeschlossen. Insgesamt wurden bei dieser Kampagne 200.000 m³ Klei und Schlick entfernt. Auch die Stahlwasserbauarbeiten in Emden verlaufen planmäßig. An den drei Schleusen-Schiebetoren werden derzeit Korrosionsschutz- und Ausrüstungsarbeiten durchgeführt.
„Die für Ende 2026 geplante Verkehrsfreigabe der 5. Schleusenkammer ist ein wichtiger Schritt zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Transportlogistik in Nordeuropa“, erklärt Projektleiterin Annemarie Brandt.
Hintergrund
Der Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals. Die neue Kammer wird 360 Meter lang (Nutzlänge 330 Meter) und 45 Meter breit (Nutzbreite 42 Meter) sein und damit auch modernsten und sehr großen Schiffen die Durchfahrt ermöglichen. 2014 wurden die Bauaufträge für die neue Schleusenkammer und drei Schiebetore erteilt. Die Arbeiten sollen Ende 2026 abgeschlossen sein. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf insgesamt 1,2 Milliarden Euro.