Werf­ten in Deutsch­land stärken

Wirtschaft im Norden fordert Unterstützung vom Bund

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Die Kon­junk­tur­aus­sich­ten für den Schiff­bau haben sich im Herbst 2023 deut­lich ein­ge­trübt. Eben­so in der Schiff­fahrts­bran­che ist der Geschäfts­kli­ma­in­dex rück­läu­fig. Nur die Hafen­wirt­schaft zeigt eine leicht posi­ti­ve Ent­wick­lung. Dies ist das Ergeb­nis der mari­ti­men Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK Nord, dem Zusam­men­schluss 13 nord­deut­scher Industrie- und Han­dels­kam­mern. Dem­nach berei­ten die Rohstoff- und Ener­gie­prei­se, die wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen, der Fach­kräf­te­man­gel sowie die Ent­wick­lung der Arbeits­kos­ten den Unter­neh­men Sorge.
Den deut­lichs­ten Rück­gang mach­te das Kon­junk­tur­ba­ro­me­ter im Schiff­bau mit einem Minus von 63,1 Punk­ten. Kei­nes der befrag­ten Unter­neh­men erwar­tet für die kom­men­den Mona­te eine güns­ti­ge­re Ent­wick­lung der Geschäfts­la­ge, 74,4 Pro­zent erwar­ten eine gleich­blei­ben­de und 25,6 Pro­zent eher eine schlech­te­re Ent­wick­lung. Wirt­schaft­li­che Risi­ken sehen die Werf­ten bei der Gewin­nung von Fach­kräf­ten (94,7 Pro­zent), der Ent­wick­lung der Arbeits­kos­ten (78 Pro­zent), bei den Energie- und Roh­stoff­prei­sen (78 Pro­zent) sowie bei der Ent­wick­lung der wirt­schafts­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen (74 Prozent).
„Zei­ten­wen­de und Ener­gie­wen­de wird es nur mit einer star­ken natio­na­len mari­ti­men Bran­che geben. So sind die Werf­ten durch den Bau von Errich­ter­schif­fen oder Kon­ver­ter­platt­for­men ein Pfei­ler der Offshore-Windkraft. Um aber den Schiff­bau mit sei­nen Schlüs­sel­tech­no­lo­gien hier­zu­lan­de zu hal­ten, muss die Poli­tik ihre Ver­spre­chen in Taten umset­zen: Berück­sich­ti­gung der stra­te­gi­schen Aus­rich­tung der Mari­ne beim 100 Mil­li­ar­den Euro Son­der­ver­mö­gen der Bun­des­wehr, Umset­zung schnel­le­rer Ver­ga­be­ver­fah­ren sowie Inno­va­ti­ons­för­de­rung u.a. beim Bau von Kon­ver­ter­platt­for­men für die Ener­gie­wen­de“, for­der­te Klaus-Jürgen Strupp, Vor­sit­zen­der der IHK Nord. „Trotz even­tu­ell aus­fal­len­der Finanz­mit­tel auf­grund der aktu­el­len Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zum Klima- und Trans­for­ma­ti­ons­fonds bedarf eine erfolg­rei­che Ener­gie­wen­de in der mari­ti­men Indus­trie neben regu­la­to­ri­scher auch wei­ter­hin finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung durch den Bund,“ beton­te Strupp.
Auch in der Schiff­fahrt haben sich die Kon­junk­tur­aus­sich­ten – wenn auch nur leicht – ein­ge­trübt. Der Geschäfts­kli­ma­in­dex ver­zeich­net ein Minus von knapp drei Punk­ten und sinkt damit von 71,0 auf 68,2 Punk­te. 35,6 Pro­zent der befrag­ten Ree­der sehen die Ent­wick­lung der Geschäfts­la­ge zumin­dest als gleich­blei­bend an. Aller­dings sind bei 64,4 Pro­zent die Geschäfts­er­war­tun­gen nach wie vor rück­läu­fig. Nahe­zu alle Unter­neh­men sor­gen sich um die Ent­wick­lung der Ener­gie­prei­se, 65,9 Pro­zent sor­gen sich um die wirt­schafts­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen und 52,3 Pro­zent der Ree­der haben Schwie­rig­kei­ten, aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te zu finden.
Bei der Hafen­wirt­schaft legt der Geschäfts­kli­ma­in­dex leicht von 83,0 auf 93,3 Punk­te zu und bleibt damit auf einem durch­schnitt­li­chen Niveau. 12 Pro­zent der Betrie­be schät­zen die Ent­wick­lung der Geschäfts­la­ge als güns­ti­ger und 53,9 Pro­zent als gleich­blei­bend ein. Immer­hin 34 Pro­zent der Unter­neh­men gehen von einer schlech­te­ren Ent­wick­lung der Geschäfts­la­ge aus. In der Umfra­ge sind 72,3 Pro­zent der Hafen­be­trie­be unzu­frie­den mit den wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen. Sie bekla­gen außer­dem die hohen Ener­gie­prei­se (67 Pro­zent), eine schwä­cheln­de Aus­lands­nach­fra­ge (63,9 Pro­zent) sowie höhe­re Arbeits­kos­ten (64,4 Pro­zent) ver­bun­den mit einem stei­gen­den Fach­kräf­te­man­gel (58,6 Pro­zent). „Wir hof­fen, dass der Bund-Länder-Pakt zur Beschleu­ni­gung von Infra­struk­tur­vor­ha­ben sowie die neue Natio­na­le Hafenstra­te­gie der Hafen­wirt­schaft neu­en Schub ver­lei­hen“, sag­te Strupp.
Die Ergeb­nis­se der Kon­junk­tur­um­fra­ge fin­den Sie zum Down­load unter: www.ihk-nord.de

© Sym­bol­bild von Gerd Alt­mann auf Pix­a­bay

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