spc-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Nowak begrüßte die rund 70 Gäste des Themenabends. Er dankte Martin Ollmann, dass er mit einem Best-Practice-Beispiel aus dem Kurzstreckenseeverkehr den Teilnehmern einen Einblick in das operative Geschäft der EMS-Fehn-Group gab und zugleich aufzeigte, wie flexibel die Logistikbranche auf veränderte Voraussetzungen reagieren könne.
Konkret ging es in dem vorgestellten Projekt darum, mehr als 4.400 Betonsegmente für Windkrafttürme von einem Werk in Schleswig-Holstein zu einem festen Transportpreis innerhalb eines halben Jahres zu verschiedenen Baustellen in Finnland zu bringen.
Das ursprüngliche Konzept hatte eine direkte Verschiffung ab Werk vorgesehen. Doch die Marktsituation veränderte sich: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und der damit verbundene starke Anstieg der Energiepreise führten dazu, dass das bereits entwickelte Konzept überdacht werden musste. Statt – wie im genannten Beispiel geplant – für die Verschiffungen von Deutschland nach Finnland speziell gecharterte Coaster zu nutzen, entschied man sich dafür, auf vorhandene Kapazitäten von Liniendiensten zurückzugreifen.
Mit der außergewöhnlichen Lösung hat die EMS-Fehn-Group dafür gesorgt, dass die Betonsegmente fristgereicht zu den verschiedenen finnischen Häfen und von dort über die Straße zu teils entlegenen Baustellen gebracht wurden. „Allein in Deutschland mussten wir dafür mehr als 3.000 Pendeltransporte zwischen dem Werk des Segmentherstellers und diversen Ostseehäfen organisieren“, so der auf Projektlogistik spezialisierte Ollmann. Für diesen Teil des Transports habe die EMS-Fehn-Group größtenteils auf ihre eigenen Schwerlast-LKW gesetzt und so eine flexible Lösung anbieten können. Entgegen allen Umständen konnten so umweltfreundliche Transporte auf der Wasserstraße mit einem minimalen Weg auf der Straße durchgeführt werden.
Auch das spc setzt sich im Rahmen seiner Aktivitäten für die Förderung von GST-Transporten über die Wasserstraßen ein, da so nachweislich große Mengen an CO2- oder UND? Lärmemissionen eingespart werden können. „Auch die Abnutzung der Straßeninfrastruktur, Ablastung von Brückenbauten und der Fachkräftemangel spielen eine wichtige Rolle bei geplanten Hub-Systemen für Schwertransporte,“ ergänzte Markus Nölke.
Das Projekt warf bei der EMS-Fehn-Group auch die Frage auf, was und wie die Transportbranche insgesamt mit schlauen Konzepten für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik sorgen kann. Mit dieser Frage endete der Impulsvortrag des Abends und das Get-Together wurde eröffnet, bei dem die Gäste über die aktuellen Herausforderungen der Branche diskutieren konnten.
Über die EMS-Fehn-Group
Die Leeraner EMS-Fehn-Group besteht aus 18 Unternehmen, die über Europa verteilt sind und eine Vielzahl weltweiter Logistikleistungen anbieten. Die Gruppe betreibt eigene Seeschiffe, Schwerlast-LKW, Kräne und Hafenterminals. Sie ist unter anderem in den Bereichen Projektlogistik, Chartering, Flottenmanagement, Schwerlasttransporte, Kran-Lösungen, Yachttransporte, Crewing und Lagerhaltung aktiv. Weitere Infos gibt es unter www.ems-fehn-group.de
Am 22. Juni fand der 21. Themenabend des spc in Kooperation mit der EMS-Fehn-Group im JUFA Hotel Hamburg statt. V. l. n. r. spc-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Nowak, Martin Ollmann von der EMS-Fehn-Group und spc-Geschäftsführer Markus Nölke.
Bildquelle: spc
Ansprechpartnerin
Jacqueline Engler
0228 300 4895