Neu­es EU-Projekt soll Con­tai­ner von der Stra­ße aufs Was­ser bringen

InnoWaTr – in Langform steht diese Abkürzung für „Innovative Waterway Transportation“ und damit für ein echtes Innovationsprojekt, das zum Ziel hat, die klimafreundliche Binnenschifffahrt zu stärken. Daran arbeitet bremenports mit insgesamt 25 Projektpartnern aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Schweden häfen- und länderübergreifend zusammen.

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Die Idee hin­ter dem euro­päi­schen und EU geför­der­ten Nach­hal­tig­keits­pro­jekt: Es geht dar­um künf­tig mehr Ladung durch Bin­nen­schif­fe zu trans­por­tie­ren, um so den „Modal Shift“, also die Ver­kehrs­ver­la­ge­rung von der Stra­ße auf die Bin­nen­was­ser­stra­ßen, vor­an­zu­brin­gen. Die Umset­zung erfolgt dabei durch­aus greif­bar im Rah­men von acht Real­ex­pe­ri­men­ten, die die Bin­nen­schiff­fahrt im Nord­see­raum in ver­schie­de­nen Anwen­dungs­sze­na­ri­en stei­gern sollen.

 

„bre­men­ports ist im Rah­men des Pro­jekts, für das sich ins­be­son­de­re auch das Häfen-Ressort von Sena­to­rin Kris­ti­na Vogt stark gemacht hat, mit der Kon­zi­pie­rung einer Art „Werk­zeug­kas­ten“ betraut – also im End­ef­fekt mit dem Erstel­len einer pra­xis­ori­en­tier­te Anlei­tung für den Trans­fer und das Anpas­sen der­ar­ti­ger Ansät­ze in der eige­nen Stadt oder Regi­on“, berich­tet Lars Stemm­ler, der das ins­ge­samt auf drei Jah­re ange­leg­te Pro­jekt bei bre­men­ports feder­füh­rend betreut. 

Bereits in den ver­gan­ge­nen sechs Mona­ten wur­den dabei ers­te kon­kre­te Pro­jek­te umge­setzt und dazu regio­nal sowie län­der­über­grei­fend soge­nann­te „Freight Flow Coali­ti­ons“ (FFC), also Lieferketten-Koalitionen, ins Leben geru­fen. „Ziel die­ser FFCs ist eine über­grei­fen­de, koope­ra­ti­ve Zusam­men­ar­beit zur För­de­rung des Bin­nen­schiff­ver­kehrs mit pass­ge­nau­en, regio­nal abge­stimm­ten Initia­ti­ven, den soge­nann­ten Real­ex­pe­ri­men­ten, die spä­ter dann als Vor­bild auch in ande­ren Regio­nen und Häfen die­nen sol­len“, berich­tet Stemmler.

 

Auch ein ins­be­son­de­re die Weser­re­gi­on betref­fen­des Real­ex­pe­ri­ment steht dabei an: Gegen­wär­tig wird geprüft, ob und unter wel­chen Bedin­gun­gen sich eine fes­te Con­tai­ner­li­nie per Bin­nen­schiff zwi­schen Bre­mer­ha­ven und Ham­burg eta­blie­ren lässt. Dar­an arbei­ten gegen­wär­tig wei­te­re InnoWaTr-Projektpartner wie die Nord­deut­sche Was­ser­weg Logis­tik (NWL) und der Wirt­schafts­ver­band Weser. Logis­tik­un­ter­neh­men, die auf die­se Binnenschiff-Lösung umstel­len, ent­las­ten die Ver­kehrs­la­ge auf den Stra­ßen kon­kret, gleich­zei­tig wird der LKW-Verkehr in den Häfen redu­ziert und letzt­lich ergibt sich gegen­über dem Container-Transport via LKW eine deut­li­che Ver­rin­ge­rung der Treib­haus­ga­se. „Mit die­ser Lösung wür­den wir nicht nur nach­hal­tig Ver­keh­re von der Stra­ße auf die Was­ser­stra­ße ver­la­gern, son­dern kön­nen unse­ren Kun­den auch eine effi­zi­en­te­re Transport-Perspektive für ihre Con­tai­ner und Stück­gü­ter bie­ten“, so NWL-Geschäftsführer Tim Böttcher.

 

Der­ar­ti­ge Ideen qua­si mit­tels ent­spre­chen­der Scha­blo­nen und Pla­nungs­werk­zeu­ge auf ande­re Regio­nen über­trag­bar zu gestal­ten und mög­li­che Fall­stri­cke auf dem Weg dort­hin im Vor­aus zu umge­hen – das ist nun­mehr bre­men­ports Auf­trag im Rah­men des InnoWaTr-Projekts: Wie lässt sich der Bedarf für ent­spre­chen­de Umstel­lun­gen des Con­tai­ner­ver­kehrs ermit­teln? Wie las­sen sich intui­ti­ve Ansät­ze aus bereits erfolg­ten Sys­tem­auf­stel­lun­gen bei der Ent­wick­lung wei­te­rer ent­spre­chen­der Pro­jek­te über­tra­gen? Wel­chen Bei­trag kön­nen Wis­sen­schaft und For­schung dabei leis­ten? Das sei­en nur eini­ge der Fra­gen, die bre­men­ports gegen­wär­tig klä­re: „Am Ende ist unser Auf­trag ein Instru­men­ta­ri­um zu ent­wi­ckeln, aus dem sich die­je­ni­gen, die ent­spre­chen­de Pro­jek­te pla­nen, nach indi­vi­du­el­lem Bedarf bedie­nen kön­nen“, so Stemm­ler. Span­nend mache die Auf­ga­be dabei ins­be­son­de­re, dass nicht nur die Regio­nen, son­dern eben auch die Ziel­set­zung der Pro­jek­te über­aus viel­fäl­tig sein kön­nen: „Das reicht von Con­tai­ner­li­ni­en wie jetzt zwi­schen den Häfen Bre­mer­ha­ven und Ham­burg geplant, über den Ein­satz von auto­no­men oder fern­ge­steu­er­ten Schif­fein­hei­ten, bis hin zur urba­nen Shuttle-Versorgung des Ein­zel­han­dels via Bin­nen­schiff, wie sie in einem wei­te­ren Real­ex­pe­ri­ment des InnoWaTr-Projekts in Ham­burg geplant ist“, so Stemm­ler abschließend.

 

Sym­bol­bild Hafen Bremerhaven

© Tim Mrzy­glod auf Pixabay

Quel­le & Kontakt

Mat­thi­as Koch

Pres­se­spre­cher bei bremenports

Tel.: (0471) 30901–103
E‑Mail: matthias.koch@bremenports.de

 

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