Am 6. Dezember 2023 nahm die ZKR bei ihrer Plenartagung im Rahmen der französischen Präsidentschaft einen Bericht über die Fortschritte bei der Umsetzung der Erklärung an. Auf dem anschließenden Kolloquium zogen die Delegationen und Partner Bilanz über den bisher zurückgelegten Weg und die Arbeiten, die in den letzten Jahren in vielen Bereichen geleistet wurden.
Bevor die Teilnehmenden ihre Aufmerksamkeit auf die Mannheimer Erklärung richteten, hattensie dank einer Präsentation von Didier Léandri (französische Delegation) Gelegenheit, mehr über die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris 2024 zu erfahren. Bei diesem weltweiten Sportereignis werden Wasserstraßen und die Binnenschifffahrt insbesondere bei der Eröffnungszeremonie eine wichtige Rolle spielen. In der darauffolgenden Präsentation von Nicole van der Sman (niederländische Delegation) ging es um die Herausforderungen, denen sich die Binnenschifffahrt stellen muss, um noch nachhaltiger zu werden. Der Einsatz neuer Technologien, alternative Brennstoffe, entsprechende Rechtsvorschriften sowie geeignete Finanzierungsinstrumente sind wesentliche Elemente des Ansatzes der ZKR. Auch die Herausforderungen des Arbeitsmarktes standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Florian Röthlingshöfer (Schweizer Delegation) sprach über die Herausforderungen der Überalterung und des Personalmangels in der Binnenschifffahrt. Digitalisierung und Automatisierung könnten dazu beitragen, die Attraktivität des Sektors zu verbessern, ebenso wie von den Mitgliedstaaten entwickelte Werbekampagnen. Darüber hinaus arbeitet die ZKR an modernen und harmonisierten Regelwerken auf europäischer Ebene. Der Beitrag von Willem Vuylsteke (belgische Delegation) zeigte die Möglichkeiten auf, die sich durch die Automatisierung ergeben – insbesondere im Hinblick auf die bereits erwähnten Herausforderungen. Er ging weiterhin auf die unterschiedlichen von der ZKR definierten Automatisierungsgrade ein, die einen Rahmen für die Entwicklung neuer Technologien bilden. Besonders betonte er die Bedeutung von Versuchen zur automatisierten und ferngesteuerten Schifffahrt. Schließlich seien die Schiffbarkeit des Rheins und deren Aufrechterhaltung für die Beförderung innerhalb Europas, die Versorgung mit Rohstoffen und den Transport zum Endverbraucher von entscheidender Bedeutung. In diesem Zusammenhang befasste sich Markus Grewe (deutsche Delegation) mit der Problematik des Niedrigwassers. Die zunehmende Häufigkeit und Dauer von Niedrigwasserereignissen und die wachsende Anfälligkeit der Binnenschifffahrt für deren Folgen erfordere gemeinsame Bemühungen seitens verschiedener Akteure, wie aus dem von der ZKR veröffentlichten Reflexionspapier „Act now!“ hervorgeht. In allen Redebeiträgen und Diskussionen wurde die Zusammenarbeit als zentraler Punkt zur Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen immer wieder unterstrichen. In diesem Zusammenhang kommt der ZKR eine privilegierte Rolle als Gesprächsplattform zu.
„Eine weitere Stärke der ZKR ist ihre enge synergetische Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und ihren Partnern, mit denjenigen, die tagtäglich mit dem Rhein zu tun haben, die die Chancen, Märkte und Aktivitäten und auch die Menschen kennen, die am und auf dem Rhein leben.“ Diégo Colas, Präsident und Leiter der französischen Delegation
Das Kolloquium wurde durch eine Podiumsdiskussion mit Akteuren des Sektors abgerundet: Benoit Blank (BASF), Chris Kornet (Concordia Damen), Claire Merlin (Port autonome de Strasbourg), Daisy Rycquart (CITBO) und Rolf Vogt (Birsterminal AG) tauschten sich über die Herausforderungen aus, die sie mit Blick auf die Energiewende, die Entwicklung neuer Technologien, den Arbeitsmarkt oder auch auf Niedrigwasserereignisse erwarten. Sie stellten die von ihnen entwickelten individuellen Lösungen vor und sprachen gleichzeitig über ihre Bedürfnisse und Erwartungen gegenüber der ZKR.
„Im Laufe der Jahre, ja sogar Jahrhunderte, hat sich die ZKR stets an neue Umstände angepasst, sich auf neue Herausforderungen eingelassen und unter Beweis gestellt, dass sie bei Innovationen eine wesentliche Rolle erfüllen kann.“Lucia Luijten, Generalsekretärin der ZKR
Vor fünf Jahren hatten die Verkehrsminister der Mitgliedstaaten diese Schlüsselrolle der ZKR erneut bekräftigt, indem sie auf die großen Herausforderungen der Binnenschifffahrt hinwiesen und die Mannheimer Erklärung verabschiedeten. Sie bestätigten die Bedeutung der Mannheimer Akte und der ZKR für eine nachhaltige Binnenschifffahrt und eine starke Wirtschaft. Sie hatten außerdem der ZKR angemessene Ressourcen und Unterstützung zugesichert, damit sie ihre Arbeit in Zusammenarbeit mit ihren zahlreichen Partnern fortsetzen könne. Die ZKR hat sich dieser Herausforderung gestellt und den Sektor mit ihrem Fachwissen und ihren Kompetenzen tatkräftig unterstützt. Und das wird sie auch weiterhin tun, indem sie flexibel auf die Bedürfnisse der Mitgliedstaaten und des Sektors eingeht. Dies geht auch aus dem Bericht hervor, der den Vertretungen der Mitgliedstaaten offiziell übergeben wurde und die Fortschritte bei der Umsetzung der Ziele der Erklärung dokumentiert.
Der Fortschrittsbericht sowie das Programm, die Präsentationen und Fotos des Kolloquiums sind ab sofort auf der Website der ZKR verfügbar: https://www.ccr-zkr.org/13020158-de.html.