Während der Jahrespressekonferenz am 19.02. haben die Niedersächsischen Seehäfen die aktuellen Umschlagzahlen des zurückliegenden Jahres vorgestellt. Im Jahr 2023 sank dem-nach der Umschlag in den neun Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven gegenüber 2022 um sieben Prozent von 54 Millionen Tonnen auf rund 50 Millionen Tonnen. Insbesondere betroffen von dem Rück-gang ist der Containerumschlag und der Kohleumschlag.
„Die Nachfrage von Verbrauchern und Industrie war im Geschäftsjahr 2023 durch den an-haltenden Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen sowie die nachlassende Wirtschaftsleistung Chinas belastet“, ordnete der Niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies die sinkenden Umschlagszahlen ein: „Diese Rahmenbedin-gungen haben auch bei Containerverkehren und ‑umschlag zu einem sehr herausfordern-den Geschäftsumfeld geführt und sich negativ auf den Containerumschlag gerade auch am JadeWeserPort ausgewirkt.“
Zuwächse habe es beim Umschlag von Neufahrzeugen etwa in Emden, Cuxhaven und Wil-helmshaven sowie beim flüssigen Massengut (etwa LNG in Wilhelmshaven) gegeben. So habe bspw. der LNG-Umschlag in 2023 in Wilhelmshaven bei rund sieben Millionen Kubik-metern gelegen. Zum Vergleich: In Brunsbüttel wurden im vergangenen rund 2,4 Millionen Tonnen umgeschlagen.
Die größten Rückgänge habe es im Containerumschlag, beim Kohleumschlag und bei Grundstoffen für die energieintensive Industrie gegeben. So ist der Kohleumschlag im Ver-gangenen Jahr in Nordenham um 35 Prozent und in Wilhelmshaven sogar um 43 Prozent zurück gegangen. Und am JadeWeserPort wurden 2023 531.637 TEU umgeschlagen. Ge-genüber dem Umschlag des Vorjahres mit rd. 683.403 TEU entspricht das einem Rückgang des seeseitigen Umschlags von rund 22 Prozent.
Olaf Lies: „Unsere Häfen sind die Garanten für eine sichere Versorgung Deutschlands mit Energie – und dafür, dass wir die Klimawende in Deutschland vorantreiben. Die LNG-Anle-ger sind nicht nur für die kurzfristige Versorgungssicherheit geplant worden, sondern sollen in Zukunft auch dazu dienen, dass grüner Wasserstoff anlandet. Das Lhyfe-Projekt in Brake ist ein gutes Beispiel, dass Wasserstoff regionale Wertschöpfung ermöglicht und Unterneh-men aus der Region Aktivitäten zur Dekarbonisierung starten. Und auch, wenn der Contai-ner-Umschlag derzeit vor Herausforderungen steht, zeigt uns gerade das Beispiel des Jade-WeserPorts, dass unsere Häfen das Tor zu Welt sind. Die Anbindung an die elektrifizierte Bahnstrecke OL-WHV macht den Hafen auch international noch attraktiver, und der Hapag-Einstieg bietet hervorragende Chancen zur Weiterentwicklung des JWP. Auch deshalb ist es gut, dass wir als weiteres Standbein auf den Import klimafreundlicher Gase setzen wer-den. Und unsere Häfen sind die Basis für den Offshore-Ausbau, wie wir gerade in Cuxhaven sehen. Bei der Finanzierung der Hafeninfrastruktur hat Niedersachsen die Haus-aufgaben gemacht und Verantwortung übernommen. Unser Bundesland ist das energiepoli-tische Herz Deutschlands. Aber die Herausforderungen in der Wirtschaft zeigen: Die Investi-tion in die Häfen ist eine nationale Aufgabe. Der Bund muss sich ausreichend beteiligen, und gerade mit Blick auf die Investitionen in Cuxhaven nehmen wir positive Signale wahr.“