HHLA Con­tai­ner Ter­mi­nal Bur­chard­kai wird umweltfreundlicher

Elektrische Lagerkräne optimieren Terminalbetrieb am CTB

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Auf dem Con­tai­ner Ter­mi­nal Bur­chard­kai (CTB) der Ham­bur­ger Hafen und Logis­tik AG (HHLA) geht die Elek­tri­fi­zie­rung des Lager­be­reichs mit der Inbe­trieb­nah­me vier moder­ner neu­er Lager­blö­cke vor­an. Durch die Umstel­lung wer­den die Dekar­bo­ni­sie­rung der Arbeits­pro­zes­se sowie die Ver­rin­ge­rung von Emis­sio­nen im Ham­bur­ger Hafen wei­ter vor­an­ge­trie­ben. Die Umstel­lung der Tech­nik wur­de durch die Umwelt­be­hör­de mit Son­der­mit­teln des Euro­päi­schen Fonds für regio­na­le Ent­wick­lung im Rah­men der Initia­ti­ve REACT-EU mit ins­ge­samt zehn Mil­lio­nen Euro gefördert.

​​​​​​​Jens Ker­stan, Sena­tor für Umwelt, Kli­ma, Ener­gie und Agrar­wirt­schaft: „Kli­ma­schutz beginnt vor Ort. Im Ham­bur­ger Hafen haben wir jetzt mit der Inbe­trieb­nah­me des vier­ten auto­ma­ti­sier­ten Lager­kran­sys­tems einen Mei­len­stein auf dem Weg zur Dekar­bo­ni­sie­rung des Con­tai­ner Ter­mi­nals Bur­chard­kai erreicht. Die­ses Pro­jekt spart jähr­lich knapp fünf­ein­halb Mil­lio­nen Liter Die­sel und gut 11.000 Ton­nen CO2 ein. Mehr noch: Die elek­tri­fi­zier­ten Lager­krä­ne sind nicht nur deut­lich lei­ser, es wer­den auch erheb­li­che Men­ge Ruß‑, Feinstaub- und Stick­stoff­emis­sio­nen ver­mie­den. Das ver­bes­sert die Lebens­qua­li­tät der Ham­bur­ge­rin­nen und Ham­bur­gern unmit­tel­bar, vor allem in Hafen­nä­he. Die zehn Mil­lio­nen Euro aus dem Euro­päi­schen Fonds für regio­na­le Ent­wick­lung sind hier bes­tens ange­legt – das Pro­jekt gibt der Moder­ni­sie­rung des Con­tai­ner­um­schlags einen ordent­li­chen Schub nach vorn, trägt lang­fris­tig zum Kli­ma­schutz bei und demons­triert ein­drucks­voll, dass höhe­re Kapa­zi­tä­ten bei gerin­ge­ren Emis­sio­nen mach­bar sind. In Ham­burg wol­len wir bis 2045 CO2-neutral leben und wirt­schaf­ten. Grund­le­gend ist dabei, dass wir alle – Poli­tik, Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Bür­ge­rin­nen und Bür­ger – gemein­sam mit aller Kraft am glei­chen Strang zie­hen. Pro­jek­te mit Strahl­kraft – so wie die­ses – moti­vie­ren dabei besonders.“

Wirt­schafts­se­na­to­rin Dr. Mela­nie Leon­hard: „Der Bur­chard­kai ist Ham­burgs größ­ter und ältes­ter Con­tai­ner­ter­mi­nal. Hier begann für den Ham­bur­ger Hafen das Con­tai­ner­zeit­al­ter. Das Bild von gro­ßen Schif­fen, die an den Con­tai­ner­brü­cken ent­la­den wer­den, prägt unse­ren Hafen. Der Bur­chard­kai steht wie kein ande­rer Ort in Ham­burg für den glo­ba­len Waren­aus­tausch und eine inter­na­tio­nal ver­netz­te Welt­wirt­schaft. Mit der Inbe­trieb­nah­me der moder­nen Lager­kran­sys­te­me wird das Ter­mi­nal noch ener­gie­ef­fi­zi­en­ter und damit wei­ter opti­miert. Neue Tech­no­lo­gien leis­ten einen ent­schei­den­den Bei­trag, um unse­ren Hafen – wie im Leit­satz des Ham­bur­ger Hafen­ent­wick­lungs­plans for­mu­liert – mit Inno­va­ti­ons­kraft und Qua­li­tät zu nach­hal­ti­ger Wert­schöp­fung zu führen.“ 

HHLA-Vorstandsmitglied Jens Han­sen: „Durch den Ein­satz neu­er Tech­no­lo­gien wol­len wir den Pro­zess des Con­tai­ner­um­schlags auch auf unse­rem größ­ten Ter­mi­nal in Ham­burg – dem CTB – voll­stän­dig elek­tri­fi­zie­ren und zudem deut­li­che Ver­bes­se­run­gen bei der Ener­gie­ef­fi­zi­enz errei­chen. Mit Strom aus erneu­er­ba­ren Quel­len sind wir dann in der Lage, unse­re Pro­zes­se im Hafen wei­ter zu dekar­bo­ni­sie­ren. Wie das funk­tio­nie­ren kann, haben wir auf dem benach­bar­ten Con­tai­ner Ter­mi­nal Alten­wer­der bereits gezeigt. Die Umstel­lung auf die umwelt­freund­li­chen Lager­kran­sys­te­me bringt uns die­sem Ziel nun einen gro­ßen Schritt näher.“

Die vier neu­en Lager­blö­cke, die im Lau­fe der ers­ten Jah­res­hälf­te 2023 schritt­wei­se in Betrieb genom­men wur­den, ergän­zen das elek­tri­sche Con­tai­ner­la­ger am CTB um zusätz­li­che 8.500 Stan­dard­con­tai­ner (TEU). Ins­ge­samt ver­fügt das auto­ma­ti­sier­te Con­tai­ner­la­ger am CTB damit über eine Kapa­zi­tät von knapp 39.000 TEU in ins­ge­samt 19 Lager­blö­cken. Durch die sku­zes­si­ve Umstel­lung des ener­gie­in­ten­si­ven Ein- und Aus­la­gerns mit die­sel­be­trie­be­nen Van-Carriern auf elek­tri­sche Lager­kran­sys­te­me (LKS) wer­den die CO2- und Schad­stoff­emis­sio­nen des Ter­mi­nals wei­ter gesenkt.

Die auto­ma­ti­sier­ten Lager­kran­sys­te­me zur Lage­rung sowie zur Bereit­stel­lung der Con­tai­ner für den Wei­ter­trans­port wer­den mit Öko­strom betrie­ben. Mit der Umstel­lung wird außer­dem die Vor­aus­set­zung geschaf­fen, auch den Hori­zon­tal­trans­port auf dem CTB auf voll­au­to­ma­ti­sche Con­tai­ner­trans­por­ter (Auto­ma­ted Gui­ded Vehic­les) umzu­rüs­ten, wel­che im Bat­te­rie­be­trieb eben­falls kli­ma­neu­tral fahren.

Der CTB wird seit 2006 wäh­rend des lau­fen­den Betrie­bes kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt. Die Lager­blö­cke mit den hoch­mo­der­nen Lager­kran­sys­te­men sind am Ter­mi­nal seit 2010 voll­au­to­ma­ti­siert im Ein­satz. Mit der Inbe­trieb­nah­me der vier wei­te­ren Blö­cke wur­de die Flä­chen­ef­fi­zi­enz des Ter­mi­nals um mehr als 30 Pro­zent erhöht. Auf­grund der Stadt­nä­he ist die effi­zi­en­te Nut­zung der Flä­chen bei einer gleich­zei­tig mög­lichst gerin­gen Emis­si­ons­be­las­tung im Ham­bur­ger Hafen beson­ders wich­tig, dazu gehö­ren auch Lärm- und Licht­emis­sio­nen. Am CTB wer­den aktu­ell bereits drei wei­te­re Lager­blö­cke gebaut, die das Lager ab 2024 auf ins­ge­samt 22 Blö­cke erwei­tern. Die HHLA setzt damit ihre Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie unter dem Leit­mo­tiv „Balan­ced Logi­stics“ kon­se­quent wei­ter um und kommt ihrem Ziel, bis 2040 im gesam­ten Kon­zern kli­ma­neu­tral zu pro­du­zie­ren, einen wei­te­ren Schritt näher.

Zur Funk­ti­ons­wei­se der Lager­kran­sys­te­me
Das auto­ma­ti­sier­te Con­tai­ner­la­ger am CTB besteht aus neben­ein­an­der­lie­gen­den Lager­blö­cken von jeweils 42 Metern Brei­te und 375 Metern Län­ge, die je nach Bau­art zwi­schen 1.980 und 2.130 TEU auf­neh­men kön­nen. Am CTB besteht die Beson­der­heit dar­in, dass ein Lager­kran­sys­tem aus drei Por­tal­krä­nen besteht, die sich gegen­sei­tig über­fah­ren kön­nen. Das ist welt­weit ein­zig­ar­tig und sorgt für höhe­re Pro­duk­ti­vi­tät, weil die Kran­steue­rung opti­miert wird und die Über­fahr­bar­keit für eine effi­zi­en­te­re Krang­ang­li­nie (Fahr­weg­dia­gramm) sorgt. Je nach Bedarf kann zudem eine Sei­te des Block­la­gers ver­stärkt genutzt wer­den. Das leis­tungs­fä­hi­ge IT-System der LKS ist in die Gesamt­steue­rung des Ter­mi­nals inte­griert und wird seit meh­re­ren Jah­ren durch ein spe­zi­ell ent­wi­ckel­tes KI-Modul unter­stützt. Die­ses hilft dabei, opti­ma­le Stell­plät­ze für die ein­ge­la­ger­ten Stahl­bo­xen zu fin­den. Auf die­se Wei­se kann das ener­gie­auf­wän­di­ge Umsta­peln von Con­tai­nern redu­ziert werden.

EFRE und REACT-EU
Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat der Frei­en und Han­se­stadt Ham­burg über das Ope­ra­tio­nel­le Pro­gramm 2014–2020 För­der­mit­tel in Höhe von 85 Mil­lio­nen Euro zur Stär­kung von Inves­ti­tio­nen in Wachs­tum und Beschäf­ti­gung sowie zur Bewäl­ti­gung der Fol­gen der Pan­de­mie bereit­ge­stellt. Rund 34 Mil­lio­nen Euro davon hat die Umwelt­be­hör­de für Maß­nah­men von Pro­jek­ten in Ham­burg ein­ge­setzt, die Unter­neh­men in den Umbau der Ener­gie­ver­sor­gung ein­bin­den und die Ener­gie­ef­fi­zi­enz in Unter­neh­men stei­gern. Mit REACT-EU bean­trag­te Ham­burg zusätz­li­che finan­zi­el­le Mit­tel der Euro­päi­schen Uni­on zur Abmil­de­rung der Kri­sen­be­wäl­ti­gung im Zusam­men­hang mit der COVID-19-Pandemie. Im Juni 2021 bewil­lig­te die Euro­päi­sche Uni­on die Ergän­zung der EFRE-Förderung in Ham­burg mit rund 32 Mil­lio­nen Euro u.a. für das REACT-EU-Ziel „Vor­be­rei­tung einer grü­nen Erho­lung der Wirt­schaft“, das von der Umwelt­be­hör­de betreut wird. Die EFRE- und REACT-EU-Mittel wer­den durch natio­na­le (öffent­li­che und pri­va­te) Mit­tel ergänzt. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie unter www.hamburg.de/energieflexibel und www.hamburg.de/efre.

Umwelt­se­na­tor Jens Ker­stan (links) und HHLA-Vorstandsmitglied Jens Han­sen bei Inbe­trieb­nah­me des vier­ten auto­ma­ti­sier­ten Lagerkransystems. 

© HHLA/Rolf Otzipka

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