Häfen dui­sport und Rot­ter­dam ver­stär­ken Zusam­men­ar­beit zur Sicherung von Ange­bot und Nach­fra­ge von Wasserstoff

Studie unterstreicht Rolle der Häfen als wichtige Drehscheiben für den Wasserstoffmarkt | Vorbereitung eines Transport-Korridors für den bis 2045 erwarteten Anstieg der Nachfrage nach grünem Wasserstoff | Erste Wasserstoff-Transporte ins Ruhrgebiet gemeinsam mit OCI Global

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dui­sport und der Rot­ter­da­mer Hafen kün­di­gen den nächs­ten Schritt ihrer Part­ner­schaft an und beto­nen ihre Füh­rungs­rol­le bei der Ent­wick­lung euro­päi­scher Wasserstoff-Transportketten. Eine gemein­sam in Auf­trag gege­be­ne Mach­bar­keits­stu­die unter­streicht die Bedeu­tung der bei­den Häfen bei der Bedie­nung der wach­sen­den Nach­fra­ge der Indus­trie nach Was­ser­stoff und sei­nen Deri­va­ten sowie bei der Ver­mitt­lung zwi­schen Poli­tik, Indus­trie und zukünf­ti­gen Akteu­ren auf dem Wasserstoffmarkt.

OCI Glo­bal, der bör­sen­no­tier­te nie­der­län­di­sche Welt­markt­füh­rer für Ammo­ni­ak, Metha­nol und Was­ser­stoff, arbei­tet mit bei­den Häfen zusam­men, um zu zei­gen, dass der geplan­te Was­ser­stoff­kor­ri­dor zwi­schen Rot­ter­dam und dui­sport bereits vor­han­den ist und gute Vor­aus­set­zun­gen bie­tet, um die hohe Nach­fra­ge aus dem Indus­trie­clus­ter im Ruhr­ge­biet nach koh­len­stoff­ar­mem und erneu­er­ba­rem Was­ser­stoff zu decken.

OCI Glo­bal und der Hafen von Rot­ter­dam haben bereits eine lang­jäh­ri­ge Part­ner­schaft und arbei­ten gemein­sam an einer Rei­he von Initia­ti­ven zur Dekar­bo­ni­sie­rung. OCI Glo­bal betreibt das ein­zi­ge Ammoniak-Importterminal im Rot­ter­da­mer Hafen und ist auf dem Weg, sei­ne Durch­satz­ka­pa­zi­tät zu ver­drei­fa­chen, um der stei­gen­den Nach­fra­ge nach Ammo­ni­ak als sau­be­rem Brenn­stoff für schwer abbau­ba­re Sek­to­ren wie die Stahl­in­dus­trie gerecht zu wer­den. OCI betreibt auch ein Methanol-Importterminal und kün­dig­te Anfang des Jah­res zwei neue Part­ner­schaf­ten für grü­nes Metha­nol im Rot­ter­da­mer Hafen an: mit Uni­bar­ge zur Ent­wick­lung des welt­weit ers­ten mit grü­nem Metha­nol von OCI HyFuels betrie­be­nen Bun­ker­kahns mit Dop­pel­treib­stoff und mit X‑Press Fee­der Lines zur Lie­fe­rung von grü­nem Metha­nol für ihre neu gebau­ten Metha­nol­schif­fe mit Dop­pel­treib­stoff für gemein­sa­me Fee­der. Bei­de Pro­jek­te wer­den im nächs­ten Jahr in Betrieb genom­men. Im ver­gan­ge­nen Monat hat OCI im Rot­ter­da­mer Hafen das welt­weit ers­te mit grü­nem Metha­nol betrie­be­ne Con­tai­ner­schiff der Ree­de­rei A.P. Mol­ler – Maersk mit grü­nem Metha­nol betankt.

In der Mach­bar­keits­stu­die wird her­vor­ge­ho­ben, dass in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2045 ein deut­li­cher Anstieg der Nach­fra­ge nach koh­len­stoff­ar­mem Was­ser­stoff auf mehr als 3 Mil­lio­nen Ton­nen pro Jahr erwar­tet wird. Auch die Nach­fra­ge nach Metha­nol wer­de mit mehr als 2,5 Mil­lio­nen Ton­nen pro Jahr deut­lich stei­gen. dui­sport und der Rot­ter­da­mer Hafen wol­len des­halb stär­ker zwi­schen Poli­tik und Wirt­schaft ver­mit­teln, um Ange­bot und Nach­fra­ge bes­ser auf­ein­an­der abzu­stim­men und not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen und Sub­ven­tio­nen zu beschleu­ni­gen. Unter­stützt wer­den sie von der von dui­sport mit­be­grün­de­ten Wasserstoff-Initiative „Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V.“, der sich nun auch der Rot­ter­da­mer Hafen ange­schlos­sen hat.

Bei­trag zur Markt­ak­ti­vie­rung und Beschleu­ni­gung der Energiewende

Um die erwar­te­te Nach­fra­ge zu decken, müs­sen geeig­ne­te Flä­chen bereit­ge­stellt und die ent­spre­chen­de Infra­struk­tur aus­ge­baut wer­den. Die Stu­die betont, dass die ers­te Was­ser­stoff­pipe­line zwi­schen den bei­den Häfen bis 2027 fer­tig­ge­stellt wer­den soll­te, um die wach­sen­de Nach­fra­ge nach grü­nem Was­ser­stoff in Nordrhein-Westfalen mit­tel­fris­tig zu decken. Wasserstoffderivate-Pipelines und Pipe­lines für den Export von CO2 sol­len fol­gen. Auch die Bin­nen­schiff­fahrt und der Schie­nen­ver­kehr blei­ben wesent­li­che Ele­men­te, um die Was­ser­stoff­ket­ten in Gang zu brin­gen und die ers­ten Impor­te zu ermög­li­chen. Laut der Stu­die wer­den letzt­lich meh­re­re Wasserstoff-Pipelines benö­tigt, um den Bedarf in Nordrhein-Westfalen und dar­über hin­aus zu decken.

Der größ­te See­ha­fen Euro­pas – der Rot­ter­da­mer Hafen – und der größ­te Bin­nen­ha­fen der Welt – dui­sport – sind bereits seit Jahr­zehn­ten durch Schienen‑, Binnenschiffs‑, Lkw- und Pipe­lin­ever­bin­dun­gen mit­ein­an­der ver­bun­den. Die bestehen­de Zusam­men­ar­beit wur­de im ver­gan­ge­nen Jahr durch eine Absichts­er­klä­rung zur Digi­ta­li­sie­rung und Ener­gie­wen­de erwei­tert, um gemein­sam die Mög­lich­kei­ten für Trans­por­te von grü­nem Was­ser­stoff, Metha­nol und Ammo­ni­ak auszuloten.

Loka­le Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on in Duis­burg ab 2025

Bei­de Häfen ergrei­fen bereits Maß­nah­men, um die not­wen­di­ge Infra­struk­tur zur Unter­stüt­zung der Was­ser­stoff­wirt­schaft auf­zu­bau­en. Ein zen­tra­ler Bau­stein für eine belast­ba­re Ver­sor­gung der Indus­trie ist der Aus­bau der Tank­la­ger­ka­pa­zi­tä­ten für Was­ser­stoff­de­ri­va­te in Duis­burg. dui­sport hat kürz­lich ange­kün­digt, im Duis­bur­ger Hafen ein Lager für Tank­con­tai­ner mit grü­nen Ener­gie­trä­gern und ein Tank­la­ger für flüs­si­ge erneu­er­ba­re Kraft­stof­fe und Roh­stof­fe wie Ammo­ni­ak zu bau­en. Der Betrieb einer ers­ten Wasserstoff-Elektrolyseanlage zur loka­len Pro­duk­ti­on von grü­nem Was­ser­stoff ist für Mit­te 2025 geplant.

Gemein­sam mit der Stadt Duis­burg und dem Kraft­werk Essen soll dar­über hin­aus der­zeit das ers­te Wasserstoff-Schulungszentrum in der Regi­on gebaut wer­den. Ab 2025 kön­nen dann Mit­ar­bei­ten­de für die gesam­te Wasserstoff-Wertschöpfungskette aus­ge­bil­det wer­den, um den wach­sen­den Bedarf an Fach­kräf­ten zu decken.

Im Hafen von Rot­ter­dam wur­den meh­re­re Pro­jek­te für Wasserstoff-Importterminals und die loka­le Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on ange­kün­digt, dar­un­ter die Erwei­te­rung des Ammoniak-Terminals von OCI Glo­bal und der Bau eines 200-MW-Elektrolyseurs durch Shell. Es wur­de Platz für meh­re­re Elek­tro­ly­seu­re reser­viert, die grü­nen Was­ser­stoff aus Wind­ener­gie in der Nord­see erzeu­gen sol­len. Der Fern­lei­tungs­netz­be­trei­ber Gas­unie hat kürz­lich beschlos­sen, in das natio­na­le Was­ser­stoff­netz zu inves­tie­ren, des­sen Bau in Rot­ter­dam begin­nen wird.

Zusam­men­ar­beit als Schlüs­sel zur Energiewende

Rot­ter­dams Vize­bür­ger­meis­ter Robert Simons: „Die Bezie­hung zwi­schen dem größ­ten Bin­nen­ha­fen dui­sport und dem größ­ten See­ha­fen Rot­ter­dam zeigt, wie wich­tig die Zusam­men­ar­beit bei der Ener­gie­wen­de für die Indus­trie in Nord­west­eu­ro­pa ist.“

Mar­tin Mur­rack, Duis­burgs Stadt­di­rek­tor und zustän­di­ger Dezer­nent für den Hafen: „Mit der Betei­li­gung an die­sem wei­te­ren Was­ser­stoff­pro­jekt stellt der Duis­bur­ger Hafen ein­mal mehr ein­drucks­voll sei­ne Inno­va­ti­ons­kraft und Aus­strah­lung unter Beweis. Nir­gend­wo ist der Struk­tur­wan­del von einer von Koh­le und Stahl domi­nier­ten Schwer­indus­trie hin zu einer grü­nen Tech­no­lo­gie so spür­bar und dring­lich wie hier im Ruhr­ge­biet. Des­halb ist es für Duis­burg beson­ders wich­tig, dass von hier aus ent­spre­chen­de Impul­se die­ser Schlüs­sel­tech­no­lo­gie aus­ge­hen, um den Weg zur Dekar­bo­ni­sie­rung von Wirt­schaft und Indus­trie zu unterstützen.“

Bou­de­wi­jn Sie­mons, Interims-CEO und COO des Rot­ter­da­mer Hafens: „Die­se Stu­die bestä­tigt die wich­ti­ge Rol­le, die bei­de Häfen als Dreh­schei­ben, Ver­mitt­ler und Trei­ber der Ener­gie­wen­de spie­len. Sie zeigt, wel­che zukunfts­wei­sen­den Akti­vi­tä­ten in bei­den Häfen erfor­der­lich sind, um die Was­ser­stoff­wirt­schaft der Zukunft aufzubauen.“

duisport-CEO Mar­kus Ban­gen: „Wir wol­len Anbie­ter, Nut­zer und poli­ti­sche Akteu­re an einen Tisch brin­gen, um kon­kre­te Lösun­gen für einen nach­hal­ti­gen Weg der Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on und ‑nut­zung zu ent­wi­ckeln. So leis­ten wir einen wir­kungs­vol­len Bei­trag zur Akti­vie­rung des Mark­tes und zur Beschleu­ni­gung der Energiewende.“

Ahmed El-Hoshy, CEO von OCI Glo­bal: „Als bör­sen­no­tier­tes nie­der­län­di­sches Unter­neh­men mit Part­nern und Kun­den in ganz Euro­pa freu­en wir uns über die Zusam­men­ar­beit mit dui­sport und unse­rem lang­jäh­ri­gen Part­ner, dem Rot­ter­da­mer Hafen, um die Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Euro­pa wei­ter aus­zu­bau­en. Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Häfen und Indus­trie sowie mit Regu­lie­rungs­be­hör­den und ande­ren wich­ti­gen Akteu­ren ist ent­schei­dend, um die Was­ser­stoff­wirt­schaft anzu­kur­beln und die Ener­gie­wen­de voranzubringen.“

Wol­len gemein­sam die Was­ser­stoff­wirt­schaft der Zukunft auf­bau­en (v.l.): Wou­ter Demen­int (Hafen Rot­ter­dam), Koen Jel­le­ma (Hafen Rot­ter­dam), Alex­an­der Gar­bar (dui­sport), Mar­tin Mur­rack (Stadt­di­rek­tor Stadt Duis­burg), Mar­kus Ban­gen (CEO dui­sport), Robert Simons (Hafen­bei­geord­ne­ter der Gemein­de Rot­ter­dam), Bou­de­wi­jn Sie­mons (CEO a.i. & COO Port of Rot­ter­dam Aut­ho­ri­ty), Wer­ner Schaurte-Küppers (Prä­si­dent IHK Nie­der­rhein), Anne­ma­rie Hout­man (Gemein­de Rot­ter­dam), Ocke Hamann (Geschäfts­füh­rer IHK Niederrhein)

© dui­sport / krischerfotografie

Quel­le & Kontakt:

Duisburger Hafen AG Unternehmenszentrale

Tel.: +49 203 803-0

mail@duisport.de

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