Digi­ta­li­sie­rung in Häfen

Ohne Häfen funktionieren die globalen Lieferketten nicht und die Energiewende fällt sprichwörtlich ins Wasser. Gerade Häfen bieten ein riesiges Digitalisierungspotenzial, das es zu nutzen gilt. Angefangen bei der Kommunikation zwischen Schiff und Hafen, über die Hafenplanung bis hin zu Assistenzsystemen bei Hafenanläufen und -manövern: für Überzeugungstäter aber auch diejenigen, die überzeugt werden wollten fand eine eintägige Konferenz des Kompetenzzentrums GreenShipping Niedersachsen in Oldenburg statt.

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In der Eröff­nungs­re­de sag­te Olaf Lies, Nie­der­säch­si­scher Minis­ter für Wirt­schaft, Ver­kehr, Bau­en und Digi­ta­li­sie­rung: „Es gilt, die hohen Innovations- und Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le der Digi­ta­li­sie­rung in den Pro­zes­sen rund um den Güter­um­schlag und die logis­ti­schen Pro­zes­se zu nut­zen, um wei­ter an der Ent­wick­lung des Hafens der Zukunft zu arbei­ten. Wir wer­den daher den Ein­satz neu­er digi­ta­ler Tech­no­lo­gien und Dienst­leis­tun­gen in den Häfen tat­kräf­tig unter­stüt­zen, um eine Opti­mie­rung der wasser- und land­sei­ti­gen Ver­keh­re zu, in und von unse­ren Häfen vor­an­zu­trei­ben.“. Rüdi­ger Eichel als Ver­tre­ter des Nie­der­säch­si­schen Minis­te­ri­ums für Wis­sen­schaft und Kul­tur stimm­te die­sem sehr zu und leg­te einen gro­ßen Fokus dar­auf wie wich­tig die Zusam­men­ar­beit von Wis­sen­schaft und Wirt­schaft ist, um gemein­sam die Zie­le zu errei­chen. Dr. Mat­thä­us Wucz­kow­ski von Nie­der­sach­sen Ports GmbH & Co.KG gab mit einem Impuls­vor­trag über den effi­zi­en­ten, siche­ren und nach­hal­ti­gen Kurs in die Hafen Zukunft den Auf­takt für die Konferenz.

Der digi­ta­le Zusam­men­schluss von Schif­fen und Häfen

Im ers­ten The­men­block der Ver­an­stal­tung lag der Fokus auf digi­ta­len Lösun­gen zur zeit­li­chen Opti­mie­rung der Abläu­fe zwi­schen Schiff und Hafen, und der nach­hal­ti­gen Umset­zung, um so ech­ten Mehr­wert durch Digi­ta­li­sie­rung bie­ten. Im ers­ten Bei­trag sprach Dr. Tho­mas Jani­cki von Hap­tik über das Ziel des Papier­frei­en See­han­dels bis 2030. Mit dem digi­ta­len Fracht­pa­pier von Hap­tik, wel­ches nicht nur sicher, effi­zi­ent und nach­hal­tig ist, son­dern auch recht­lich kom­plett was­ser­dicht, ist die­ses Ziel tat­säch­lich rea­li­sier­bar. Den stan­dar­di­sier­ten mari­ti­men Markt­platz von MESH GmbH stell­te Simon Bur­horst in einem span­nen­den Vor­trag über smar­te Schiffs­aus­rüs­tung und über eines der wich­tigs­ten The­men an Board- Crew Wellfare- vor. Das inte­grier­te welt­wei­te Lie­fe­ran­ten­netz­werk lie­fert auto­ma­ti­sier­te Ange­bots­ver­glei­che, wobei ein Bud­ge­t­ri­si­ko aus­ge­schlos­sen wird. Cath­rin Prik­ker von Top Glo­ry Mari­ne Ser­vice GmbH & Co. KG nahm uns mit auf eine Rei­se über den Glo­bus und zeig­te, wie KPI-Tracking im Bereich Abfall­ma­nage­ment die Nach­hal­tig­keit sicht­bar macht. Sie sprach auch über die vie­len ande­ren Pro­jek­te, die von Top Glo­ry Mari­ne Ser­vice GmbH & Co. KG unter­stützt wer­den, wie bei­spiels­wei­se Was­ser­zapf­an­la­gen an Bord statt Plastikflaschen.

Digi­ta­le Über­wa­chung und Pla­nung in Häfen auf dem Vormarsch

Ein ande­rer Fokus liegt auf der Pla­nung und dem Betrieb von Häfen: Hier kön­nen digi­ta­le Tools und Pro­zes­se einen gro­ßen Bei­trag zu effi­zi­en­ten Pro­zes­sen leis­ten. Micha­el Mack erzähl­te eine Geschich­te aus der Sicht der Wär­me­bild­ka­me­ra und der Mess­tech­nik, und wie somit neben Brand­ge­fah­ren auch Ein­brü­che früh erkannt und gebannt wer­den kön­nen. Sei­ne Lam­pen, die schon jetzt die Mön­cke­berg­stra­ße in Ham­burg beleuch­ten und sichern, sind die idea­le digi­ta­le Lösung, um Licht­ver­schmut­zung ein­zu­däm­men sowie Gefah­ren­prä­ven­ti­on zu leis­ten. Digi­ta­li­sie­rung der Hafen­in­fra­struk­tur fin­det auch unter Was­ser statt, wie bei­spiels­wei­se von Ste­fan Soman von Hydro­map­per GmbH erläu­tert. Hydro­map­per GmbH nimmt Bau­werks­ver­mes­sung unter und über Was­ser vor. Mit einer hohen Genau­ig­keit der Mess­da­ten für Struk­tu­ren unter Was­ser und kon­trast­rei­chen Ergeb­nis­sen in HD-Qualität über Was­ser wer­den für Inspek­tio­nen Spund­wän­de, Kai­mau­ern mit Pfahl­rei­hen, gan­ze Häfen, Brü­cken oder auch tie­fe geflu­te­te Bau­gru­ben gesamt­flä­chig auf BIM-Niveau erfasst. Zer­ti­fi­zier­te Bau­werks­prü­fer und Berufs­tau­cher kön­nen anhand der Unter­was­ser­ver­mes­sung effi­zi­ent zu Scha­dens­ver­dachts­stel­len gesteu­ert wer­den, um z. B. Rest­wand­di­cken­mes­sun­gen durch­zu­füh­ren. Micha­el Stein von Stein Mari­ti­me Con­sul­ting gab eine Über­sicht, wo und wie Droh­nen, digi­ta­le Zwil­lin­ge und neu­ro­na­le Netz­wer­ke ein­setzt wer­den kön­nen. Unter­was­ser­droh­nen erken­nen wie­viel Bewuchs am Schiff ist, aber auch Schä­den. Das Ziel ist es einen digi­ta­len Zwil­ling des Off­shore­Ha­fens Cux­ha­ven durch intel­li­gen­te 3D-Modelle und Echtzeit-Modellierung zu erstellen

Digi­tal unter­stütz­te Hafen­an­läu­fe und Routenplanung

Prof. Dr.-Ing Chris­ti­an Den­ker und Dipl.-Phys. Bern­hard Schwarz-Röhr von der Jade Hoch­schu­le prä­sen­tier­ten ihr auf Quan­ten­com­pu­ter gestütz­tes Assis­tenz­sys­tem für opti­ma­le Rou­ten­pla­nung in Schif­fe und Häfen. Beson­ders im Fähr­be­trieb konn­te gezeigt wer­den, wel­che enor­men Vor­tei­le rea­li­sier­ba­ren sind. Es wird res­sour­cen­scho­nend gefah­ren und Strö­mun­gen wer­den opti­mal genutzt, um den Brenn­stoff­ver­brauch zu ver­rin­gern. Schä­den an Hafen­in­fra­struk­tu­ren sind nicht nur ärger­lich, sie ver­ur­sa­chen durch Fol­ge­kos­ten mit­un­ter Mil­lio­nen­schä­den. So wird bereits ein Assis­tenz­sys­tem getes­tet, das Schif­fe beim Anle­gen unter­stützt. Jür­gen Höp­cke von Nie­der­sach­sen Ports GmbH & Co. KG und Sebas­ti­an Feu­er­stack vom DLR prä­sen­tier­ten Smart­Kai – Ein Assis­tenz­sys­tem zur Ver­hin­de­rung von Schä­den an Schif­fen und Hafeninfrastruktur.

Mode­riert wur­de die Ver­an­stal­tung durch Tan­ja Föhr von der Agen­tur für Inno­va­ti­ons­kul­tu­ren, die – zur gro­ßen Begeis­te­rung der Kon­fe­renz­teil­neh­mer – Live-Skizzen zur Visua­li­sie­rung der Ergeb­nis­se erstellte.

Quel­le:
Mari­ko
 
Team Green­Ship­ping Niedersachsen 

Kon­takt:

MARI­KO GmbH
Tel.: +49 491 926‑1117
info@mariko-leer.de

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