Digi­ta­les „Recht zur Abho­lung“ soll PIN-Verfahren ablösen

Für Containerimporte über die deutschen Seehäfen wird ein einheitlicher digitaler Freistellungsprozess unter dem Namen „Secure Release Order“ auf den Weg gebracht. Dieser soll das bisherige Pin-Code-basierte Verfahren sukzessive ablösen. Den Start in die Einführungsphase avisieren die Initiatoren DAKOSY und dbh für das zweite Halbjahr dieses Jahres.

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Mit der umfas­sen­den Digi­ta­li­sie­rung des Frei­stel­lungs­ver­fah­rens wol­len die bei­den Logistik-Softwaredienstleister dazu bei­tra­gen, die Abho­lung über die deut­schen See­hä­fen siche­rer zu machen und gleich­zei­tig einen wirk­sa­men Schutz gegen die Dro­gen­ein­fuhr und die orga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät über die deut­schen See­hä­fen aufzubauen.

Der Schlüs­sel dazu ist die Digi­ta­li­sie­rung des kom­plet­ten Frei­stel­lungs­pro­zes­ses mit der „Secu­re Release Order“. Die­se stellt sicher, dass vom see­sei­ti­gen Ein­tref­fen des Con­tai­ners im Hafen bis zu des­sen Abho­lung durch das Trans­port­un­ter­neh­men jeder­zeit nach­voll­zieh­bar ist, wer über den Con­tai­ner ver­fü­gen darf. Dabei kann die Frei­ga­be des Con­tai­ners nur von einer auto­ri­sier­ten Par­tei an die nächs­te erfol­gen. Jeder Betei­lig­te über­trägt das „Recht zur Abho­lung“ digi­tal an den nächs­ten in der Trans­port­ket­te. Die­ses per­so­nen­ge­bun­de­ne „Recht zur Abho­lung“ löst das bis­he­ri­ge anony­me PIN-Verfahren suk­zes­si­ve ab. Der Betrieb wird ab dem zwei­ten Halb­jahr 2024 schritt­wei­se hochgefahren.

In den neu­en Pro­zess sind alle an der Trans­port­ket­te betei­lig­ten Akteu­re ein­be­zo­gen, zu denen Ree­de­rei­en, Ter­mi­nals, Spe­di­tio­nen und Trans­port­un­ter­neh­men gehö­ren. Kom­mu­ni­ziert wird nicht mehr direkt, son­dern ver­schlüs­selt über die neu­tra­le und standort­über­grei­fen­de IT-Plattform Ger­man Ports, die DAKO­SY und dbh gemein­sam betrei­ben. Über die IT-Plattform lässt sich jeder­zeit veri­fi­zie­ren, wer der fina­le Rech­te­inha­ber ist. Bei­spiels­wei­se prü­fen die Ter­mi­nal­be­trei­ber künf­tig gegen Ger­man Ports, ob das abho­len­de Unter­neh­men auch das Recht zur Abho­lung des Con­tai­ners innehält.

Mit in Ger­man Ports inte­griert sind das Lkw-Slotbuchungsverfahren sowie der Anmel­de­pro­zess der Fah­rer an den Ter­mi­nals. Dem­zu­fol­ge gibt es eine fes­te digi­ta­le Ver­knüp­fung zwi­schen dem Abhol­recht, der Trans­port­vor­anmel­dung und dem Lkw-Fahrer.

Durch den ein­heit­lich digi­ta­li­sier­ten Pro­zess wird die Sicher­heit bei der Import­ab­fer­ti­gung aus ver­schie­de­nen Grün­den erheb­lich ver­bes­sert. Die­se sind im Einzelnen:

  • Authen­ti­fi­zie­rung und Wei­ter­ga­be von Freistellrechten
  • Doku­men­ta­ti­on der His­to­rie des Frei­stell­rechts in Ger­man Ports
  • Schutz vor unbe­rech­tig­tem Daten­zu­griff und Mani­pu­la­ti­on durch die ver­schlüs­sel­te Sicherung der Infor­ma­tio­nen auf der IT-Plattform Ger­man Ports

Die IT-Plattform Ger­man Ports ist in die bestehen­den Port Com­mu­ni­ty Sys­te­me inte­griert. Für die Bre­mi­schen Häfen und Wil­helms­ha­ven ist dies die Busi­ness Infor­ma­ti­on and Track­ing Platt­form (BIT) von dbh und für den Ham­bur­ger Hafen die Import Manage­ment Platt­form (IMP) von DAKO­SY. Das Gemein­schafts­pro­jekt unter dem Label Ger­man Ports star­te­ten die bei­den Soft­ware­häu­ser im Jahr 2021 mit dem Ziel, stan­dar­di­sier­te Lösun­gen für die deut­schen See­hä­fen ins­ge­samt zu schaf­fen und dadurch die Attrak­ti­vi­tät der mari­ti­men Stand­or­te im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb zu stärken.

Erheb­li­chen Rücken­wind für das Pro­jekt, die Con­tai­ner­frei­stel­lung zu digi­ta­li­sie­ren, beka­men DAKO­SY und dbh infol­ge der Hafen­si­cher­heits­kon­fe­renz mit Sicher­heits­be­hör­den und Hafen­wirt­schaft in Ham­burg Ende Okto­ber 2023. Dort hieß es in der Abschluss­erklä­rung: „Das gemein­sa­me Ziel ist ein siche­res Ver­fah­ren zur Frei­stel­lung der Con­tai­ner durch ver­schlüs­sel­te, nach­voll­zieh­ba­re und klar begrenz­te Daten­zu­grif­fe.“ Die­ser Kon­sens, den Pro­zess siche­rer zu machen, ist seit­dem zu einem maß­geb­li­chen Trei­ber des Pro­jekts geworden.

 

Sym­bol­bild Containerverladung 

© Alfred Derks auf Pixabay

Quel­le & Kontakt

Kat­rin Woy­wod
Pres­se­spre­che­rin  I  DAKO­SY AG
Tel.: +49 (40) 37003320
E‑Mail: woywod@dakosy.de
 
Ger­rit Naß
Mar­ke­ting  I  dbh Logi­stics IT AG
Tel.: +49 (421) 30902–303
E‑Mail: presse@dbh.de

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