Deutsch­lands ers­te Zen­tra­le für fern­ge­steu­er­te Bin­nen­schiff­fahrt eröffnet

SEAFAR, der belgische Technologie- und Serviceanbieter für ferngesteuerte und besatzungsreduzierte Binnenschifffahrt, hat gemeinsam mit seinen Projektpartnern HGK Shipping und Reederei Deymann das erste sogenannte Remote Operations Center in Deutschland errichtet. Der Standort in Duisburg wurde am 28. Februar in Anwesenheit wichtiger Vertreter aus Politik, Behörden und Wirtschaft offiziell eröffnet. Mit der Fernsteuerungszentrale ist es möglich, Schiffe auf Binnenwasserstraßen von Land aus zu navigieren. Mit dieser innovativen Technik wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt. Die Partner arbeiten daran, die bereits erhaltenen Genehmigungen für den angelaufenen Testbetrieb auf dem Niederrhein zu nutzen und mit den Behörden weitere Fahrtgebiete für diesen richtungsweisenden Lösungsansatz auszuweisen. Aktuell befinden sie sich beispielsweise in der Antragsphase für Streckenabschnitte im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie auf dem Mittellandkanal und weiteren Teilstücken des Rheins.

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In Bel­gi­en und den Nie­der­lan­den sind die­se besat­zungs­re­du­zier­ten Kon­zep­te für unter­schied­li­che Typen von Bin­nen­schif­fen bereits erfolg­reich im Ein­satz und sol­len künf­tig zum Teil auch aus dem neu­en SEAFAR-Standort in Duisburg-Ruhrort gesteu­ert wer­den. „Unser Schritt auf die Bin­nen­was­sers­stra­ßen der größ­ten Volks­wirt­schaft Euro­pas stellt auch für unser Unter­neh­men einen Mei­len­stein dar“, sagt Janis Bargs­ten, Chief Com­mer­cial Offi­cer bei SEA­FAR. „Mit unse­ren bei­den Part­nern HGK Ship­ping und Ree­de­rei Dey­mann, die zusam­men bis­her fünf Schif­fe für die­ses Vor­ha­ben aus­rüs­te­ten, kön­nen wir einen wert­vol­len Bei­trag zur Moder­ni­sie­rung des Ver­kehrs­trä­gers und des Berufs­bil­des beitragen.“

 

„Als füh­ren­des Bin­nen­schiff­fahrts­un­ter­neh­men in Euro­pa sehen wir uns bei der Ent­wick­lung der Bran­che stets als trei­ben­de Kraft – beim Bau neu­er res­sour­cen­scho­nen­der Schif­fe eben­so wie bei der Ver­wen­dung jener inno­va­ti­ven Lösun­gen, die im Zuge des Mega­trends Digi­ta­li­sie­rung im All­tag umsetz­bar wer­den. Wenn ehr­gei­zi­ge Kli­ma­schutz­zie­le in den kom­men­den Jah­ren und Jahr­zehn­ten erreicht wer­den sol­len, kann dies nur mit der Bin­nen­schiff­fahrt und der Ver­la­ge­rung von Güter­ver­keh­ren auf die Was­ser­stra­ßen gelin­gen“, betont Stef­fen Bau­er, CEO der HGK Ship­ping. „Unter dem Leit­satz ‚Mehr Kli­ma­schutz trotz Fach­kräf­te­man­gel‘ soll die­ser tech­no­lo­gi­sche Ansatz mit der Opti­on, ein Schiff par­ti­ell aus einem land­sei­ti­gen Ope­ra­ti­ons Cen­ter zu steu­ern, die Trans­port­mög­lich­kei­ten auf die­sem wich­ti­gen Ver­kehrs­trä­ger auch lang­fris­tig sichern.“

 

Mar­tin Dey­mann, Geschäfts­füh­rer der Ree­de­rei Dey­mann, ergänzt mit Blick auf eine Bran­che, die vor der enor­men Her­aus­for­de­rung steht, neue Schiffs­füh­rer zu gewin­nen, um die Trans­por­te signi­fi­kan­ter Güter­men­gen sicher­zu­stel­len: „Die Fern­steue­rung von Land aus kann dem Berufs­zweig einen gro­ßen Attrak­ti­vi­täts­schub geben. Die bes­se­re Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie durch eine Beschäf­ti­gung näher am Wohn­ort gibt wert­vol­le Anrei­ze, in der Bin­nen­schiff­fahrt zu blei­ben oder dort anzu­fan­gen. Dabei geben die Fern­steue­rungs­zen­tra­le und der damit ver­bun­de­ne Digi­ta­li­sie­rungs­schub für die­se tra­di­ti­ons­rei­che Pro­fes­si­on einen sehr wich­ti­gen Impuls.“

 

Das Remo­te Ope­ra­ti­ons Cen­ter in Duis­burg bie­tet momen­tan drei Arbeits­plät­ze für fern­steu­ern­de Schiffs­füh­rer, hier als ROC Ope­ra­tor fir­mie­rend, und einen Platz für den Traf­fic Con­trol­ler, der im Hin­ter­grund die Schiffs­be­we­gun­gen mit­über­wacht und als über­ge­ord­ne­ter Ansprech­part­ner zur Ver­fü­gung steht. Mit­tels einer State-of-the-Art-IT, die den höchs­ten Sicher­heits­an­for­de­run­gen genügt, kön­nen die Kapi­tä­ne die Bin­nen­schif­fe über die einem Füh­rer­haus nach­emp­fun­de­ne Steue­rungs­tech­nik sowie einem all­um­fas­sen­den Kame­ra­sys­tem wie bei einem Ein­satz auf dem Was­ser aus der Ent­fer­nung navi­gie­ren. Die Pro­jekt­part­ner arbei­ten eng mit den zustän­di­gen Behör­den und Stel­len zusam­men, um die für den Betrieb not­wen­di­gen Geneh­mi­gun­gen für die ein­zel­nen Fahr­ge­bie­te des deut­schen Bin­nen­was­ser­net­zes schritt­wei­se auszubauen.

Von links nach rechts: Mar­tin Dey­mann, Geschäfts­füh­rer der Ree­de­rei Dey­mann, Janis Bargs­ten, Chief Com­mer­cial Offi­cer bei SEA­FAR, und Stef­fen Bau­er, CEO der HGK Ship­ping, in der ers­ten deut­schen Zen­tra­le für fern­ge­steu­er­te Bin­nen­schiff­fahrt in Duisburg

© SEA­FAR

Quel­le & Kontakt

Mat­thi­as Arnhold

Medi­en­bü­ro am Reichstag

Tele­fon: +49 30 20 61 41 30 28

E‑Mail: matthias.arnhold@mar-berlin.de

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