Bre­mens Staats­rat für Häfen, Kai Stüh­ren­berg, mach­te deut­lich, vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen die Häfen stehen

Zahlreiche Gäste aus Politik, Logistik und Hafenwirtschaft gaben sich beim Neujahresempfang der Hafenmanagementgesellschaft bremenports in der Bremer Landesvertretung in Berlin ein Stelldichein – und informierten sich dabei über eine annähernd ähnliche Zahl von Projekten und Vorhaben für die bremischen Häfen.

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Bre­mens Staats­rat für Häfen, Kai Stüh­ren­berg, mach­te dabei deut­lich, vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen die Häfen ste­hen. „Gestör­te Lie­fer­ket­ten durch glo­ba­le Ver­wer­fun­gen wie den Angriffs­krieg Russ­lands, Cyber­at­ta­cken, die gene­rel­len Her­aus­for­de­run­gen des Kli­ma­wan­dels und zudem Pro­ble­me wie der Fach­kräf­te­man­gel – auch die bre­mi­schen Häfen sind davon betrof­fen. Aber, und das steht auch in Zukunft fest, ist die Ant­wort dar­auf nicht Resi­gna­ti­on, son­dern die kon­se­quen­te Wei­ter­ent­wick­lung unse­rer Häfen vor­an­zu­trei­ben, um in Zukunft wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben und die­se Wett­be­werbs­fä­hig­keit n­och auszubauen.“

Er habe in sei­nem ers­ten hal­ben Jahr im Amt als Staats­rat für Häfen vor allem eines gelernt, so Stüh­ren­berg. „Hafen­ent­wick­lung ist kein Tages­ge­schäft, wir reden von Pro­jek­ten und Inves­ti­tio­nen, die weit über ein­zel­ne Jah­re, Legis­la­tur­pe­ri­oden und Jahr­zehn­te hin­aus­wir­ken. Unser Hafen­ent­wick­lungs­kon­zept 2035 sieht genau die­se nach­hal­ti­ge Fort­ent­wick­lung unse­rer Häfen vor – und das in ganz ver­schie­de­nen The­men­fel­dern. Ange­fan­gen von der Ent­wick­lung des Smart­ports, um durch Digi­ta­li­sie­rung für eine wei­te­re Stei­ge­rung der Effi­zi­enz im Hafen zu sor­gen, über unser ambi­tio­nier­tes Ziel der Nach­hal­tig­keit, ab 2035 CO2-neu­tral im Über­see­ha­fen zu arbei­ten, bis hin zum Ener­gy­po­rt, den wir künf­tig als fes­te Basis für die Wind­ener­gie­wirt­schaft Bre­mer­ha­ven und den ange­peil­ten Aus­bau der Off­shore Wind­kraft vor der Küs­te sehen. Wir neh­men die­se Her­aus­for­de­run­gen an, denn der dahin­ter­ste­hen­de Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess ist eine äußerst span­nen­de Aufgabe.“

Stüh­ren­berg mach­te dabei kei­nen Hehl dar­aus, dass Unter­stüt­zung dabei mehr als gewünscht ist: „Gera­de ein­mal 38 Mil­lio­nen Euro, das ist der fes­te Betrag, den der Bund allen deut­schen See­hä­fen seit Jahr­zehn­ten jähr­lich zur Ver­fü­gung stellt. Die­ser Bei­trag muss ange­sichts der Bedeu­tung, die die See­hä­fen für die Ener­gie­wen­de und die Ver­sor­gung der natio­na­len Wirt­schaft gene­rell haben, deut­lich stei­gen. Und das muss sich in der zu erwar­ten­den natio­na­len Hafenstra­te­gie auch abbil­den“, beton­te Stüh­ren­berg und schloss mit einem augen­zwin­kern­den Abschluss-Appell an die Gäs­te: „Das dür­fen Sie übri­gens gern, egal wo sie sind, immer wie­der deut­lich machen.“

Wie umfang­reich das „Auf­trags­buch“ von bre­men­ports dabei ist, mach­te anschlie­ßend der Geschäfts­füh­rer der Hafen­ma­nage­ment­ge­sell­schaft Robert Howe deut­lich und begann mit dem The­ma der Außen­we­ser­ver­tie­fung: „Die Bre­mer haben vor 200 Jah­ren eine wei­se Ent­schei­dung getrof­fen, und die Häfen an der Weser­mün­dung gegrün­det. Bre­mer­ha­ven war schon damals der sozu­sa­gen ers­te Green­port, denn die Grün­dung des Hafens dort, folg­te der Erkennt­nis, dass man die Weser in Bre­men eben nicht dau­er­haft an die immer grö­ßer wer­den­den Schif­fe anpas­sen kann. Dar­an hat sich auch heu­te nichts ver­än­dert, wes­halb wir kei­nes­wegs die Weser bis Bre­men auf­bag­gern, son­dern eine Fahr­rin­ne in der Außen­we­ser – also letzt­lich der Nord­see – so ver­tie­fen wol­len, dass dort auch künf­tig die größ­ten Con­tai­ner­rie­sen wen­den und anle­gen kön­nen. Wir nut­zen damit – wie vor 200 Jah­ren – einen ech­ten geo­gra­fi­schen Vor­teil des Stand­orts Bre­mer­ha­ven: Anders als anders­wo müs­sen wir dadurch, dass bei jeder Ebbe weit­aus mehr Was­ser – und damit auch Sedi­ment – in die Nord­see zurück­fließt als anders­her­um, ent­lang der Con­tai­ner­ka­je kaum selbst bag­gern. Die Unter­hal­tung des Hafens ist dadurch weit­aus ein­griffs­är­mer als dort, wo tat­säch­lich gan­ze Flüs­se aus­ge­bag­gert wer­den müs­sen“, beton­te Howe und berich­te­te anschlie­ßend unter ande­rem über die Ent­wick­lungs­chan­cen, die neben vie­len wei­te­ren Pro­jek­ten ins­be­son­de­re die Ener­gie­wen­de durch die drin­gend benö­tig­ten Import­struk­tu­ren für neue Ener­gie­trä­ger und den geplan­ten wei­te­ren Offshore-Wind-Ausbau für den Stand­ort bie­te. „Erst rund 10 Pro­zent der lang­fris­tig ver­ein­bar­ten 70 Giga­watt Offshore-Wind in Deutsch­land sind instal­liert – wir wol­len daher mit dem Ener­gy­po­rt die Chan­cen nut­zen, die sich in Bre­mer­ha­ven als Stand­ort für Fer­ti­gung und Umschlag der ent­spre­chen­den Anla­gen bie­ten. Dar­über hin­aus sol­len in Bre­mer­ha­ven die für die neu­en Offshore-Windparks nöti­gen Kon­ver­ter­sta­tio­nen gebaut wer­den. Die­se rie­si­gen Platt­for­men am Ende tat­säch­lich aus dem Hafen an ihre Offshore-Standorte zu brin­gen, wird eine Her­aus­for­de­rung, aber wir sind in Bre­mer­ha­ven bereit, alles zu tun, um das mög­lich zu machen.“ 

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe und Bre­mens Staats­rat Kai Stührenberg

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