Bin­nen­hä­fen for­dern Stär­kung ihrer Wett­be­werbs­fä­hig­keit und stel­len ­kon­kre­te For­de­run­gen an die Natio­na­le Hafenstrategie

Die Binnenhäfen fordern bessere Rahmenbedingungen für die Verkehrsverlagerung auf Schiene und Wasserstraße sowie ein Level-Playing-Field für beide Verkehrsträger.

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Beim Par­la­men­ta­ri­schen Abend der Par­la­men­ta­ri­schen Grup­pe Bin­nen­schiff­fahrt an Bord des Fahr­gast­schif­fes MS Phan­ta­sia dis­ku­tier­ten rund 100 Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus dem Deut­schen Bun­des­tag, der Ver­wal­tung, Ver­bän­den sowie Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern über Per­spek­ti­ven für das Sys­tem Wasserstraße.

Der Mari­ti­me Koor­di­na­tor der Bun­des­re­gie­rung, Die­ter Jan­ecek sowie Mathi­as Stein, Mit­glied des Deut­schen Bun­des­ta­ges und Koor­di­na­tor der Par­la­men­ta­ri­schen Grup­pe Bin­nen­schiff­fahrt hoben in Ihren Begrü­ßungs­vor­trä­gen die Bedeu­tung der Bin­nen­hä­fen für die deut­sche Volks­wirt­schaft und die anste­hen­den gesell­schaft­li­chen, öko­no­mi­schen und öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se her­vor und sicher­ten ihre poli­ti­sche Unter­stüt­zung zu.

Lukas Ben­ner, MdB (Bünd­nis 90/Die Grü­nen), plä­dier­te in einer enga­gier­ten Dis­kus­si­on für pra­xis­na­he Ver­ein­fa­chun­gen bei Pla­nung und Geneh­mi­gung sowie für eine bedarfs­ge­rech­te Finan­zie­rung der Bun­des­was­ser­stra­ßen. In sei­nem Schluss­wort zum Par­la­men­ta­ri­schen Abend hob auch Bernd Reu­ther (FDP) die Rol­le der Bin­nen­hä­fen für den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land her­vor. Die Ver­bands­ver­tre­ter der Bin­nen­hä­fen nah­men die poli­ti­sche Unter­stüt­zung der Par­la­men­ta­ri­er dan­kend zur Kennt­nis. BÖB-Präsident Joa­chim Zim­mer­mann beton­te in sei­nem Impuls­vor­trag die künf­ti­ge Rol­le der Bin­nen­hä­fen und rich­te­te kla­re For­de­run­gen an die Poli­tik: „Bin­nen­hä­fen sind längst nicht mehr rei­ne Umschlag­plät­ze für Massen- und Schütt­gü­ter, son­dern viel­mehr ele­men­tar für das Funk­tio­nie­ren unse­rer Wirt­schaft sowie für die Sicherung von Wert­schöp­fung und guten Arbeits­plät­zen in ihren Regio­nen und dar­über hin­aus. Als künf­ti­ge Dreh­schei­ben für die Ener­gie­wen­de und als Zen­tren für eine umfas­sen­de­re Kreis­lauf­wirt­schaft wer­den Bin­nen­hä­fen künf­tig eine noch gewich­ti­ge­re Rol­le spie­len. Moder­ne und pro­spe­rie­ren­de Bin­nen­hä­fen die­nen dazu, den Wirtschafts- und Indus­trie­stand­ort Deutsch­land zu sichern.

Damit dies gelingt, for­dern die Bin­nen­hä­fen die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit der See- und Bin­nen­hä­fen als zen­tra­les Ziel der Natio­na­len Hafenstra­te­gie zu ver­an­kern. Kon­kret bedarf es der gemein­sa­men Unter­stüt­zung des Bun­des und der Län­der bei der Sicherung und Erwei­te­rung von Hafen­flä­chen, dem Abbau regu­la­to­ri­scher Hür­den für die Errich­tung und den Betrieb von Umschlag- und Lager­ein­rich­tun­gen, einer Bund-Länder-Förderung für die Sanie­rung von Kai und Ufer­an­la­gen sowie Unter­stüt­zung bei den bevor­ste­hen­den gro­ßen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen, wie der Dekar­bo­ni­sie­rung, der Ener­gie­wen­de, dem Auf­bau einer Kreis­lauf­wirt­schaft und der Digi­ta­li­sie­rung. Die Bin­nen­hä­fen haben hier­zu bereits sehr kon­kre­te For­de­run­gen und Vor­schlä­ge unter­brei­tet. Damit die Hafenstra­te­gie kein Papier­ti­ger mit guten Absich­ten wird, müs­sen der Bund und die Län­der dafür sor­gen, dass die Maß­nah­men ent­spre­chend finan­ziert sind.

Damit Bin­nen­hä­fen ihre Funk­ti­on als tri­mo­da­le Dreh­schei­ben best­mög­lich erfül­len kön­nen, benö­ti­gen sie gut aus­ge­bau­te und erhal­te­ne vor­ge­la­ger­te Infra­struk­tu­ren. Ange­sichts des zu erwar­ten­den Güter­men­gen­wachs­tums müs­sen wir in Zukunft alle Ver­kehrs­in­fra­struk­tu­ren ideo­lo­gie­frei und mög­lichst effi­zi­ent nut­zen. Die Was­ser­stra­ße besitzt als ein­zi­ger Ver­kehrs­trä­ger noch freie Kapa­zi­tä­ten und darf des­halb bei allen Ausbau- und Erhal­tungs­maß­nah­men nicht ver­ges­sen werden.

Wir for­dern daher, die Was­ser­stra­ßen im Geneh­mi­gungs­be­schleu­ni­gungs­ge­setz gleich­ran­gig zu berück­sich­ti­gen und ab dem Haus­halt 2024 min­des­tens 2 Mrd. Euro jähr­lich für die Infra­struk­tur­fi­nan­zie­rung bereits zu stellen.“

Quel­le:
Peter-Paul Wei­ler
 
oben links: Mathi­as Stein, Die­ter Jan­ecek, oben rechts: Mathi­as Stein, unten links: Joa­chim Zim­mer­mann, unten rechts: Tobi­as Zöl­ler, Jens Hohls, Lukas Ben­ner, Chris­toph Ploß

Kon­takt:

Mar­cel Lohbeck

Geschäfts­füh­rer Bun­des­ver­band Öffent­li­cher Bin­nen­hä­fen e. V.

Tel.: 030 / 398 858 74

Web: www.binnenhafen.de

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