KOL­LO­QUI­UM DER ZKR: DIE MANN­HEI­MER ERKLÄ­RUNG – EINE BILANZ NACH 5 JAHREN

Mit der 2018 verabschiedeten Mannheimer Ministererklärung bekräftigten die Mitgliedstaaten der ZKR erneut ihr Bekenntnis zur Mannheimer Akte sowie ihre Entschlossenheit, die Binnenschifffahrt auf dem Rhein und in Europa zu fördern.

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Am 6. Dezem­ber 2023 nahm die ZKR bei ihrer Ple­nar­ta­gung im Rah­men der fran­zö­si­schen Prä­si­dent­schaft einen Bericht über die Fort­schrit­te bei der Umset­zung der Erklä­rung an. Auf dem anschlie­ßen­den Kol­lo­qui­um zogen die Dele­ga­tio­nen und Part­ner Bilanz über den bis­her zurück­ge­leg­ten Weg und die Arbei­ten, die in den letz­ten Jah­ren in vie­len Berei­chen geleis­tet wurden.

Bevor die Teil­neh­men­den ihre Auf­merk­sam­keit auf die Mann­hei­mer Erklä­rung rich­te­ten, hat­ten­sie dank einer Prä­sen­ta­ti­on von Didier Léan­dri (fran­zö­si­sche Dele­ga­ti­on) Gele­gen­heit, mehr über die bevor­ste­hen­den Olym­pi­schen Spie­le in Paris 2024 zu erfah­ren. Bei die­sem welt­wei­ten Sport­er­eig­nis wer­den Was­ser­stra­ßen und die Bin­nen­schiff­fahrt ins­be­son­de­re bei der Eröff­nungs­ze­re­mo­nie eine wich­ti­ge Rol­le spie­len. In der dar­auf­fol­gen­den Prä­sen­ta­ti­on von Nico­le van der Sman (nie­der­län­di­sche Dele­ga­ti­on) ging es um die Her­aus­for­de­run­gen, denen sich die Bin­nen­schiff­fahrt stel­len muss, um noch nach­hal­ti­ger zu wer­den. Der Ein­satz neu­er Tech­no­lo­gien, alter­na­ti­ve Brenn­stof­fe, ent­spre­chen­de Rechts­vor­schrif­ten sowie geeig­ne­te Finan­zie­rungs­in­stru­men­te sind wesent­li­che Ele­men­te des Ansat­zes der ZKR. Auch die Her­aus­for­de­run­gen des Arbeits­mark­tes stan­den im Mit­tel­punkt der Dis­kus­sio­nen. Flo­ri­an Röth­lings­hö­fer (Schwei­zer Dele­ga­ti­on) sprach über die Her­aus­for­de­run­gen der Über­al­te­rung und des Per­so­nal­man­gels in der Bin­nen­schiff­fahrt. Digi­ta­li­sie­rung und Auto­ma­ti­sie­rung könn­ten dazu bei­tra­gen, die Attrak­ti­vi­tät des Sek­tors zu ver­bes­sern, eben­so wie von den Mit­glied­staa­ten ent­wi­ckel­te Wer­be­kam­pa­gnen. Dar­über hin­aus arbei­tet die ZKR an moder­nen und har­mo­ni­sier­ten Regel­wer­ken auf euro­päi­scher Ebe­ne. Der Bei­trag von Wil­lem Vuylste­ke (bel­gi­sche Dele­ga­ti­on) zeig­te die Mög­lich­kei­ten auf, die sich durch die Auto­ma­ti­sie­rung erge­ben – ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die bereits erwähn­ten Her­aus­for­de­run­gen. Er ging wei­ter­hin auf die unter­schied­li­chen von der ZKR defi­nier­ten Auto­ma­ti­sie­rungs­gra­de ein, die einen Rah­men für die Ent­wick­lung neu­er Tech­no­lo­gien bil­den. Beson­ders beton­te er die Bedeu­tung von Ver­su­chen zur auto­ma­ti­sier­ten und fern­ge­steu­er­ten Schiff­fahrt. Schließ­lich sei­en die Schiff­bar­keit des Rheins und deren Auf­recht­erhal­tung für die Beför­de­rung inner­halb Euro­pas, die Ver­sor­gung mit Roh­stof­fen und den Trans­port zum End­ver­brau­cher von ent­schei­den­der Bedeu­tung. In die­sem Zusam­men­hang befass­te sich Mar­kus Gre­we (deut­sche Dele­ga­ti­on) mit der Pro­ble­ma­tik des Nied­rig­was­sers. Die zuneh­men­de Häu­fig­keit und Dau­er von Nied­rig­was­ser­er­eig­nis­sen und die wach­sen­de Anfäl­lig­keit der Bin­nen­schiff­fahrt für  deren Fol­gen erfor­de­re gemein­sa­me Bemü­hun­gen sei­tens ver­schie­de­ner Akteu­re, wie aus dem von der ZKR ver­öf­fent­lich­ten Refle­xi­ons­pa­pier „Act now!“ her­vor­geht. In allen Rede­bei­trä­gen und Dis­kus­sio­nen wur­de die Zusam­men­ar­beit als zen­tra­ler Punkt zur Bewäl­ti­gung der zahl­rei­chen Her­aus­for­de­run­gen immer wie­der unter­stri­chen. In die­sem Zusam­men­hang kommt der ZKR eine pri­vi­le­gier­te Rol­le als Gesprächs­platt­form zu.

„Eine wei­te­re Stär­ke der ZKR ist ihre enge syn­er­ge­ti­sche Zusam­men­ar­beit mit der Wirt­schaft und ihren Part­nern, mit den­je­ni­gen, die tag­täg­lich mit dem Rhein zu tun haben, die die Chan­cen, Märk­te und Akti­vi­tä­ten und auch die Men­schen ken­nen, die am und auf dem Rhein leben.“ Dié­go Colas, Prä­si­dent und Lei­ter der fran­zö­si­schen Delegation

Das Kol­lo­qui­um wur­de durch eine Podi­ums­dis­kus­si­on mit Akteu­ren des Sek­tors abge­run­det: Benoit Blank (BASF), Chris Kor­net (Con­cor­dia Damen), Clai­re Mer­lin (Port auto­no­me de Stras­bourg), Dai­sy Ryc­quart (CIT­BO) und Rolf Vogt (Birs­ter­mi­nal AG) tausch­ten sich über die Her­aus­for­de­run­gen aus, die sie mit Blick auf die Ener­gie­wen­de, die Ent­wick­lung neu­er Tech­no­lo­gien, den Arbeits­markt oder auch auf Nied­rig­was­ser­er­eig­nis­se erwar­ten. Sie stell­ten die von ihnen ent­wi­ckel­ten indi­vi­du­el­len Lösun­gen vor und spra­chen gleich­zei­tig über ihre Bedürf­nis­se und Erwar­tun­gen gegen­über der ZKR.

„Im Lau­fe der Jah­re, ja sogar Jahr­hun­der­te, hat sich die ZKR stets an neue Umstän­de ange­passt, sich auf neue Her­aus­for­de­run­gen ein­ge­las­sen und unter Beweis gestellt, dass sie bei Inno­va­tio­nen eine wesent­li­che Rol­le erfül­len kann.“Lucia Luij­ten, Gene­ral­se­kre­tä­rin der ZKR

Vor fünf Jah­ren hat­ten die Ver­kehrs­mi­nis­ter der Mit­glied­staa­ten die­se Schlüs­sel­rol­le der ZKR erneut bekräf­tigt, indem sie auf die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen der Bin­nen­schiff­fahrt hin­wie­sen und die Mann­hei­mer Erklä­rung ver­ab­schie­de­ten. Sie bestä­tig­ten die Bedeu­tung der Mann­hei­mer Akte und der ZKR für eine nach­hal­ti­ge Bin­nen­schiff­fahrt und eine star­ke Wirt­schaft. Sie hat­ten außer­dem der ZKR ange­mes­se­ne Res­sour­cen und Unter­stüt­zung zuge­si­chert, damit sie ihre Arbeit in Zusam­men­ar­beit mit ihren zahl­rei­chen Part­nern fort­set­zen kön­ne. Die ZKR hat sich die­ser Her­aus­for­de­rung gestellt und den Sek­tor mit ihrem Fach­wis­sen und ihren Kom­pe­ten­zen tat­kräf­tig unter­stützt. Und das wird sie auch wei­ter­hin tun, indem sie fle­xi­bel auf die Bedürf­nis­se der Mit­glied­staa­ten und des Sek­tors ein­geht. Dies geht auch aus dem Bericht her­vor, der den Ver­tre­tun­gen der Mit­glied­staa­ten offi­zi­ell über­ge­ben wur­de und die Fort­schrit­te bei der Umset­zung der Zie­le der Erklä­rung dokumentiert.

Der Fort­schritts­be­richt sowie das Pro­gramm, die Prä­sen­ta­tio­nen und Fotos des Kol­lo­qui­ums sind ab sofort auf der Web­site der ZKR ver­füg­bar: https://www.ccr-zkr.org/13020158-de.html.

Bild­quel­le: Zen­tral­kom­mis­si­on für die Rheinschifffahrt

Quel­le & Kontakt

Zen­tral­kom­mis­si­on für die Rhein­schiff­fahrt
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2, place de la Répu­bli­que – CS10023
F – 67082 Stras­bourg Cedex
Tel. +33 (0)3 88 52 20 10
Fax +33 (0)3 88 32 10 72
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