Grü­ne Kor­ri­do­re zwi­schen Schwe­den und Deutschland

Enge Partnerschaften zwischen deutschen und schwedischen Häfen und ihren Kunden fördern nachhaltige Transporte.

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Ein funk­tio­nie­ren­de umwelt­freund­li­che­re Lie­fer­ket­te benö­tigt alle Akteu­re, die sich aktiv am Wan­del zu nach­hal­ti­gen Trans­por­ten betei­li­gen. Wie solch eine Ket­te erfolg­reich umge­setzt wer­den kann, zeig­ten der Hafen Göte­borg, Ste­na Line, der Hafen Kiel und der Hafen Ham­burg als Orga­ni­sa­to­ren sowie vie­le Unter­neh­men auf der Kon­fe­renz mit dem Titel „Green trans­port cor­ri­dors – lin­king Euro­pe and Scan­di­na­via in Göte­borg. „Die Schiff­fahrts­bran­che steht der­zeit unter erheb­li­chem Druck, den Pro­zess der Dekar­bo­ni­sie­rung zu beschleu­ni­gen. Ohne Hil­fe kann sie die­sen Wan­del jedoch nicht errei­chen. Eine Dekar­bo­ni­sie­rung der Trans­por­te benö­tigt die Unter­stüt­zung der gesam­ten Bran­che, also Häfen, Ver­la­der, Spe­di­teu­re, Her­stel­ler, Inves­to­ren, Ener­gie­ver­sor­ger und poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger. Das Bei­spiel der Ste­na Line, dem Port of Gothen­burg und dem Port of Kiel auf der Rou­te Göteborg-Kiel zeigt, was bereits mög­lich ist“, sagt Mari­na Bas­so Micha­el Regio­nal­di­rek­to­rin Euro­pa bei Hafen Ham­burg Marketing.

Seit 55 Jah­ren bil­det Ste­na Line mit ihren Fäh­ren das Rück­grat des schwedisch-deutschen Han­dels mit der Ver­bin­dung Kiel-Göteborg. „Jede mari­ti­me Ver­bin­dung ist nur so stark wie die Zusam­men­ar­beit zwi­schen allen Betei­lig­ten. Des­halb bemü­hen wir uns sehr, für jede indi­vi­du­el­le Anfor­de­rung die rich­ti­ge Lösung zu fin­den – sei es beglei­te­te oder unbe­glei­te­te Ladung, Pro­jekt­la­dung oder inter­mo­da­le Lösun­gen. Auf der Stre­cke Kiel-Göteborg pro­fi­tie­ren unse­re Kun­den von einer täg­li­chen Fre­quenz, die es ihnen ermög­licht, ihre Fracht über Nacht von Nord­deutsch­land nach West­schwe­den und dar­über hin­aus zu schi­cken“, sagt Kat­rin Ver­ner, Freight Com­mer­cial Mana­ger bei Ste­na Line.

Dabei tes­tet Ste­na Line auf die­ser Stre­cke nicht nur neue alter­na­ti­ve Kraft­stof­fe wie Metha­nol mit der Ste­na Ger­ma­ni­ca. Die Ree­de­rei nutzt auch schon lan­ge den Land­strom, der in bei­den Häfen zur Ver­fü­gung steht. „Als eine der größ­ten Fähr­ree­de­rei­en welt­weit sind wir uns unse­rer Ver­ant­wor­tung für eine nach­hal­ti­ge Umge­stal­tung unse­res Geschäfts bewusst, der wir uns jeden Tag mit Ehr­geiz und Opti­mis­mus stel­len. Wir sind über­zeugt, dass wir auch ange­sichts der bevor­ste­hen­den stren­ge­ren Regu­lie­rung, die sowohl anspruchs­voll als auch not­wen­dig ist, wei­ter­hin attrak­ti­ve Dienst­leis­tun­gen anbie­ten kön­nen. Wir zäh­len auf unse­re Part­ner und Kun­den, dass sie unse­re Visi­on, Euro­pa für eine nach­hal­ti­ge Zukunft zu ver­bin­den, auch wei­ter­hin tei­len wer­den“, sagt Mik­ko Jue­lich, Ste­na Line Trade Direc­tor Germany.

Eine groß­ar­ti­ge Unter­stüt­zung erhält die Ree­de­rei von den bei­den Häfen Göte­borg und Kiel. Hier kön­nen die Schif­fe auf der Linie seit Jah­ren Land­strom nut­zen. Gleich­zei­tig dient der Hafen Göte­borg zum Bun­kern des Metha­nols. „Wir begrü­ßen die ehr­gei­zi­gen Schrit­te, die Ste­na Line unter­nom­men hat, um unter ande­rem den Weg für die Strom­ver­sor­gung von Land zu ebnen, die bereits seit zwan­zig Jah­ren genutzt wird, sowie für das Bun­kern von Metha­nol von Schiff zu Schiff,“ sagt Gör­an Eriks­son, Geschäfts­füh­rer beim Port of Gothen­burg und ergänzt: „Deutsch­land gehört zu den größ­ten Han­dels­part­nern Schwe­dens, und durch die lang­jäh­ri­ge Zusam­men­ar­beit zwi­schen Ste­na Line, dem Kie­ler Hafen, dem Ham­bur­ger Hafen und dem Göte­bor­ger Hafen konn­ten wir wett­be­werbs­fä­hi­ge und nach­hal­ti­ge Logis­tik­lö­sun­gen für die Indus­trie anbieten.

Auch Dr. Dirk Claus, Geschäfts­füh­rer bei Port of Kiel, bestä­tigt, dass ein enger und koope­ra­ti­ver Aus­tausch das Fun­da­ment der deutsch-schwedischen Erfolgs­ge­schich­te zwi­schen Kiel und Göte­borg sei. „Wir freu­en uns, gemein­sam mit unse­ren skan­di­na­vi­schen Part­nern an der Zukunft die­ses beson­de­ren Transport- und Logis­tik­we­ges zu arbei­ten, um ihn auf allen Ebe­nen noch umwelt­freund­li­cher, digi­ta­ler und zukunfts­si­che­rer zu gestal­ten“, betont Claus. Der Port of KIel ist auch dadurch einer der Vor­rei­ter in der Land­strom­ver­sor­gung von Schif­fen. Der Hafen besitzt mitt­ler­wei­le eine der umfang­reichs­ten Land­strom­an­la­gen Euro­pas, die par­al­lel bis zu sechs See­schif­fe ver­sor­gen kann. Ab dem Jahr 2030 will der Hafen kli­ma­neu­tral zu sein.

Doch nicht nur Häfen und Ree­de­rei­en wer­den für eine grü­ne Lie­fer­ket­te benö­tigt, auch ande­re Logis­tik­dienst­leis­ter wie die Bahn und Spe­di­tio­nen leis­ten ihren Bei­trag, das beton­te Axel Mat­tern, Vor­stand Hafen Ham­burg Mar­ke­ting, wäh­rend der Podi­ums­dis­kus­si­on. Des­halb sei es auch so wich­tig, alle Akteu­re an einen Tisch zu brin­gen, ergänz­te Björn Gar­berg, Natio­na­ler Koor­di­na­tor für Inlands- und Short-Sea-Shipping-Verkehre im schwe­di­schen Trans­port­mi­nis­te­ri­um und mahn­te: „Wir müs­sen den grü­nen Wan­del in der mari­ti­men Wirt­schaft beschleu­ni­gen. Alle Betei­lig­ten müs­sen zusam­men­ar­bei­ten und koor­di­niert han­deln, um kri­ti­sche Fra­gen wie die Instand­hal­tung und Ent­wick­lung der Infra­struk­tur zu lösen.“

© Sym­bol­bild von mars­jo auf Pixabay

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