Halb­jah­res­bi­lanz zum Aus­bau der Wind­ener­gie: Nordrhein-Westfalen wei­ter­hin Spit­zen­rei­ter bei Genehmigungen

Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Nordrhein-Westfalen 228 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.336 Megawatt genehmigt – mehr als ein Viertel aller bundesweiten Genehmigungen.

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Damit liegt Nordrhein-Westfalen bis­lang auch im Jahr 2024 im Län­der­ver­gleich deut­lich an der Spit­ze. Das ergab eine Aus­wer­tung des Lan­des­am­tes für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz des Lan­des Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW, Stich­tag 1. Juli 2024). Mit einem neu­en Rund­erlass gibt die Lan­des­re­gie­rung zudem eine Arbeits­hil­fe wie der Grund­satz, dass Erneu­er­ba­re Ener­gien „im über­ra­gen­den öffent­li­chen Inter­es­se“ lie­gen in der Pra­xis umzu­set­zen ist. Damit setzt sie ein wei­te­res Zei­chen für den schnel­len Aus­bau von erneu­er­ba­ren Energiequellen.

Wirtschafts- und Kli­ma­schutz­mi­nis­te­rin Mona Neu­baur: „Die Geneh­mi­gungs­zah­len im ers­ten Halb­jahr bestä­ti­gen, dass wir mit einem ambi­tio­nier­ten und akzep­tanz­för­dern­den Aus­bau der Wind­ener­gie auf dem rich­ti­gen Weg sind. Doch das ist ein Mara­thon, kein Sprint: Wir gehen davon aus, dass der Zubau auch in den kom­men­den Mona­ten wei­ter anzieht, aber wir ruhen uns auf die­sen Zwi­schen­er­fol­gen nicht aus. Dabei haben wir die Inter­es­sen vor Ort mit im Blick. Denn ohne die nöti­ge Akzep­tanz bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ist die Ener­gie­wen­de nicht zu schaf­fen. Mit unse­rem Erlass zur Anwen­dung von § 2 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sen­den wir ein wei­te­res star­kes Signal für die Ener­gie­wen­de in Nordrhein-Westfalen. Wir set­zen damit ein kla­res Zei­chen für den Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien und schaf­fen Pla­nungs­si­cher­heit für Inves­to­ren und Pro­jekt­trä­ger. Gleich­zei­tig mini­mie­ren wir Kon­flik­te zwi­schen ver­schie­de­nen Inter­es­sen, wie bei­spiels­wei­se Natur­schutz oder Denk­mal­schutz, und schaf­fen einen fai­ren Interessenausgleich.“

Umwelt­mi­nis­ter Oli­ver Kri­scher: „Die hohen Geneh­mi­gungs­zah­len spie­geln die her­vor­ra­gen­de enga­gier­te Arbeit der nordrhein-westfälischen Krei­se und kreis­frei­en Städ­te als Geneh­mi­gungs­be­hör­den und der Bezirks­re­gie­run­gen wider. Anfang Juli 2024 sind die neu­en Rege­lun­gen im Bundes-Immissionsschutzgesetz in Kraft getre­ten. Die­se zie­len ins­be­son­de­re auf eine Straf­fung der Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren und der Beschleu­ni­gung des Aus­baus von Anla­gen zur Erzeu­gung Erneu­er­ba­rer Ener­gien. Um die posi­ti­ve Ent­wick­lung bei den Geneh­mi­gun­gen von Wind­ener­gie­an­la­gen wei­ter fort­set­zen zu kön­nen, wer­den wir die­se Neu­re­ge­lun­gen kon­se­quent umset­zen und die Geneh­mi­gungs­be­hör­den bei ihrer Arbeit wei­ter­hin in Form der Regional-Initiativen Wind unterstützen.“ 

Halb­jah­res­bi­lanz Wind­ener­gie (Stand 1.7. 2024):

Im bun­des­wei­ten Län­der­ver­gleich liegt Nordrhein-Westfalen mit einer bis­lang in 2024 geneh­mig­ten Leis­tung von 1.336 MW deut­lich vor den nörd­li­chen Län­dern Nie­der­sach­sen (684 MW), Schleswig-Holstein (649 MW), Bran­den­burg (499 MW) und Mecklenburg-Vorpommern (404 MW). Ins­ge­samt ist in Nordrhein-Westfalen bereits jetzt mehr Leis­tung als im gesam­ten Jahr 2022 (859 MW) und über 70 Pro­zent der Vor­jah­res­leis­tung (2023, 1.818 MW) geneh­migt. Für das lau­fen­de Jahr ist wei­ter mit einer stei­gen­den Dyna­mik zu rech­nen: Das zei­gen auch die jüngs­ten Aus­schrei­bun­gen der Bun­des­netz­agen­tur. Bei den bei­den zurück­lie­gen­den Aus­schrei­bungs­run­den (Febru­ar und Mai 2024) erhielt Nordrhein-Westfalen jeweils die meis­ten Zuschlä­ge aller Län­der. Allein im Mai waren dies 68 Zuschlä­ge für 727 MW Leis­tung. Die posi­ti­ven Geneh­mi­gungs­zah­len und Aus­schrei­bungs­er­geb­nis­se spie­geln sich auch im tat­säch­li­chen Zubau wider: Im ers­ten Halb­jahr 2024 wur­den in Nordrhein-Westfalen 61 Wind­ener­gie­an­la­gen mit einer Gesamt­leis­tung von 275 MW instal­liert. Bis Juli 2024 waren in Nordrhein-Westfalen ins­ge­samt 3.799 Anla­gen mit einer Leis­tung von 7.417 MW in Betrieb. Seit Beginn der Legis­la­tur­pe­ri­ode im 3. Quar­tal 2022 wur­den bis zum Juli die­ses Jah­res bereits 240 Wind­ener­gie­an­la­gen in Betrieb genom­men. Zusätz­lich lie­gen bereits jetzt Geneh­mi­gun­gen für wei­te­re 672 Wind­ener­gie­an­la­gen lie­gen vor. 

Die bis­he­ri­gen Inbe­trieb­nah­men und die posi­ti­ve Geneh­mi­gungs­la­ge zei­gen, dass Nordrhein-Westfalen auf gutem Weg ist, das Ziel von min­des­tens 1.000 neu­en Wind­ener­gie­an­la­gen bis zum Ende der Legis­la­tur­pe­ri­ode 2027 zu erreichen.

Rund­erlass zur Anwen­dung von Para­graph 2 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (§ 2 EEG-Grundsatzerlass):

Um die Ver­sor­gung mit Erneu­er­ba­rer Ener­gie sicher­zu­stel­len und Planungs- und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren zu beschleu­ni­gen hat die Lan­des­re­gie­rung einen Erlass zur grund­sätz­li­chen Anwen­dung von Para­graph 2 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ver­ab­schie­det. Danach wird der Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien als im „über­ra­gen­dem öffent­li­chen Inter­es­se und der öffent­li­chen Sicher­heit die­nend“ nor­miert. Bis die Strom­erzeu­gung im Bun­des­ge­biet nahe­zu treib­haus­gas­neu­tral ist, sol­len die Erneu­er­ba­ren Ener­gien als vor­ran­gi­ger Belang in die jeweils durch­zu­füh­ren­den Schutz­gü­ter­ab­wä­gun­gen ein­ge­bracht werden. 

Der Erlass stellt klar, dass der Aus­bau und die Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gien im Rah­men von behörd­li­chen Ent­schei­dun­gen mit Schutz­gü­ter­ab­wä­gung grund­sätz­lich vor­ran­gig zu behan­deln sind, um die Kli­ma­schutz­zie­le zu errei­chen und eine siche­re, umwelt­scho­nen­de, unab­hän­gi­ge und bezahl­ba­re Ener­gie­ver­sor­gung zu gewähr­leis­ten. Dies betrifft beson­ders die Pla­nung und Geneh­mi­gung von Pro­jek­ten, bei denen die Errich­tung und der Betrieb von Wind‑, Solar‑, Biomasse- und ande­ren Anla­gen mit erneu­er­ba­ren Ener­gie­quel­len im Vor­der­grund steht.

Zum Hin­ter­grund: 

Aktu­el­le Zah­len zu den Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren und wei­te­re Daten rund um den Wind­ener­gie­aus­bau in Nordrhein-Westfalen sind auf den Sei­ten des Ener­gie­at­las des Lan­des ver­öf­fent­licht: https://www.energieatlas.nrw.de/site/wind

Einen Über­blick über die Beschleu­ni­gung des Wind­ener­gie­aus­baus in Nordrhein-Westfalen fin­den Sie hier: 

*             www.windenergieausbau.nrw.de  

*             www.windenergiemonitoring.nrw.de 

Der „Erlass zu Grund­satz­fra­gen bei der Anwen­dung des § 2 EEG bei Ver­wal­tungs­ent­schei­dun­gen im Zusam­men­hang mit erneu­er­ba­ren Ener­gien (§ 2 EEG-Grundsatzerlass)“ ist zu fin­den auf: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=7&ugl_nr=751&bes_id=53491&val=53491&ver=7&sg=0&aufgehoben=N&menu=0 

Sym­bol­bild von Alex­an­der Droe­ger auf Pixabay

Quel­le & Kontakt:

Minis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und Ver­kehr des Lan­des Nordrhein-Westfalen
 
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